Detlef Rothe(1) 11.12.1991



Keramik- und Glasfunde der Preußenzeit

aus der Altstadt von Warburg, Kr. Höxter(2)



I. Einleitung



Anläßlich von archäologischen Notgrabungen, die das Fachreferat Mittelalter-Archäologie des Westfälischen Museums für Archäologie in Münster unter der Leitung von Herrn Dr. Hans-Werner Peine im Juni/Juli 1991 in der Altstadt von Warburg durchführte, konnte der Verfasser Keramikreste und Gläser bergen, welche einen wenn auch beschränkten Einblick in den Haushalt einer Familie im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts gestatten(3).

Die archäologischen Grabungen konzentrierten sich auf mehrere Flächen im ehemaligen Fabrikgelände der 1943 von Köln nach Warburg umgesiedelten Firma »Gebrüder Heitmann« zwischen der Josef-Kohlschein-Straße und der Klockenstraße (Flur 19, Parzellen 126 und 172); hier war die Humusschicht bereits vor Beginn der Untersuchungen abgetragen worden. Der Verfasser entdeckte anläßlich dieser Notmaßnahmen unweit der Grabungsflächen an der nördlichen Grundstücksgrenze von Parzelle 172, und zwar an einer Stelle, wo die benachbarte Parzelle 129 (mit Haus 33 der Josef-Kohlschein-Straße) zugleich an Parzelle 130 (Hausnummer 31) stößt, einige Steingut-Gefäßreste in dem Profil eines vor einer Mauer stehengebliebenen Humuspaketes, und zwar etwa dreißig Zentimeter unter der erhalten gebliebenen Oberfläche. Die geborgenen »Scherben« veranlaßten ihn nach einer groben, vorläufigen Bestimmung zu weiteren Nachforschungen in den Arbeitspausen(4). Hierbei kamen weitere Reste von Gebrauchsgegenständen zutage, und zwar aus Glas, Porzellan, Steingut sowie Töpferware. Auf Grund von Form, Dekor und Fabrikmarken stellte sich bald heraus, daß diese Gegenstände hauptsächlich aus den ersten beiden Jahrzehnten nach der letzten Jahrhundertwende stammen und interessante Einzelheiten über die Lebensverhältnisse und Handelsbeziehungen gegen Ende des »kaiserlichen Deutschlands« zu erzählen vermögen(5).





II. Glasfunde



Glasstücke fanden sich wie Keramikreste sehr zahlreich. Obwohl die Zahl der Glasfabriken im Ostteil Westfalens während des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht sehr groß war, läßt sich bis jetzt keines der gläsernen Fundstücke einem bestimmten Produktionsort zuweisen.





A. Apothekenabgabeflaschen



Wegen ihrer kennzeichnenden Form und ihres guten Erhaltungszustandes wurden zwei kleine Apothekenabgabeflaschen aus Preßglas nebst Bruchstücken einer weiteren aufgehoben. Eine Flasche besitzt einen Ausguß und fällt somit etwas aus dem Rahmen des Üblichen. Alle drei Glasbehälter lagen unmittelbar nebeneinander in dem schmalen Fundbereich unweit der Reste eines Einmachtopfes aus Töpferware und eines Steinguttellers aus Neuhaldensleben. Sie dürften der selben Zeit angehören. Preßglas wurde erst im 19. Jahrhundert entwickelt. Auch die Form spricht nach Helmut Peter Conradi für eine späte Datierung:

»Zylinderflaschen mit enger Öffnung und Tellerrand sind neben den Vierkantflaschen zwar ebenfalls im 17. Jahrhundert zu finden, doch beginnt ihr Siegeszug erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts.«(6)

Die Herkunft der drei Apothekenabgabefläschchen läßt sich nicht sicher bestimmen, da es im Osten Westfalens mehrere Glasfabriken gab, welche in Frage kommen, so zum Beispiel die 1812 gegründete Hütte zu Gernheim bei Minden, in der nach Walter Borchers unter anderem »Apothekenstandgefäße« und »Medizingläser nach Thüringer Manier« produziert wurden(7). »Glas und Porcellan-Standgefässe für Apotheken« aus eigener Fabrikation und »Medicinglas ohne Naht, mit Grammenbezeichnung im Boden« bot zudem Hermann Faubel eine »Fabrik chemisch pharmaceutischer Utensilien« im Jahr 1887 in Kassel an(8). Ähnliches produzierten sicherlich auch andere Firmen im Grenzgebiet von Hessen, Niedersachsen und Westfalen(9).





B. Bierflasche



Interesse verdient das Fragment einer rotbraunen Bierflasche aus Preßglas, welche ursprünglich mit einem Porzellanverschluß versehen gewesen sein dürfte. Auf der Vorderseite der Flasche befindet sich als Relief fast vollständig die ovale Marke der »AKTIEN & VEREINS BRAUEREI« zu »PADERBORN«; innerhalb dieser beiden am Rand zusammen umlaufenden Texte spielt ein nach links springendes Pferd vermutlich das »Westfalenroß«(10) die zentrale Rolle. Außerdem sind die drei miteinander verknüpften Buchstaben »A«, »V« (jeweils klein dargestellt) und »B« (größer) sowie darunter der Text »SCHUTZ MARKE« angegeben. Die Flasche hat also ihren Weg wahrscheinlich in abgefülltem Zustand aus Paderborn nach Warburg gefunden; ihr Produktionsort lag vielleicht in der Stadt. Im Jahr 1886 wurde nämlich in Paderborn (Kr. Paderborn) von Werner Seidensticker die Glasfabrik »Wilhelms-Hütte« gebaut(11). Die Brüder Seidensticker gerieten zwar 1920 in Konkurs, doch bestand das Werk unter der Leitung von Sebastian Hillebrand als »Hillebrands Glashüttenwerk Komm. Ges.« noch bis in das Jahr 1930 weiter(12). Nähere Angaben zur Datierung der Flasche kann der Verfasser aus Unkenntnis der Brauerei und ihrer Waren nicht machen. Als Anhaltspunkt für die Datierung kann das Aufkommen des Flaschenbierversandes seit dem 1880er Jahrzehnt(13) gelten.





C. Spucknapf



Unter den Glasfunden fällt eine größere Anzahl sehr dünnwandiger Fragmente aus sogenanntem »Milchglas«(14) auf, die zum Teil stark gebogene Formen erkennen lassen und teilweise auch mit pflanzlichen Motiven bemalt sind, und zwar mit dünnen, belaubten Zweigen. Das Zusammensetzen der Bruchstücke ist dem Verfasser bislang nicht gelungen, was neben der geringen Größe auch auf den wohl nur relativ geringen Anteil der erhaltenen Stücke gegenüber dem verloren gegangenen Rest zurück zu führen sein dürfte allem Anschein nach handelt es sich um ein einzelnes Gefäß. Über das ursprüngliche Aussehen, die Herkunft und das Alter der ursprünglichen Form lassen sich keine sicheren Angaben machen.

Wäre nicht der gemalte Dekor, so könnte man angesichts der Feinheit des weißen Glases an Fragmente von Glühbirnen denken. Glühbirnen fanden seit dem 1880er Jahrzehnt Verbreitung(15). Kleinere Gegenstände aus trübem, weißem Glas dienten jedoch seit langem häufig dazu, formidentische Objekte aus Porzellan nachzuahmen bzw. vorzutäuschen(16). Alle verfügbaren Informationen sprechen dafür, daß es sich bei den Fragmenten um das Überbleibsel eines kleinen, wohl mundgeblasenen Spucknapfes handelt, auch wenn gewisse Zweifel mangels eines unmittelbaren Vergleichsstücke bleiben.

Als Überbleibsel eines Spucknapfes handelt es sich keineswegs einen ungewöhnlicher Fund, denn nach Adelhart Zippelius

»ist daran zu erinnern, daß der||Spucknapf noch in den 20er Jahren nicht nur in Amtsstuben, auf Polizeirevieren und in Bahnhöfen, sondern im bürgerlichen Haushalt durchaus keine Seltenheit war. Und wie die Musterbücher der Firma Mehlem ausweisen, stehen wir in den Jahrzehnten um die Jahrhundertwende noch mitten in einer Blütezeit für den Gebrauch dieses "Geräts". [...] Der jeweilige Dekor kann sich durchaus mit Erzeugnissen höherer Wertschätzung messen, und bei schlankeren, bis zu 27 cm hohen, blumengeschmückten Formen könnte man heute sehr im Zweifel sein, ob es sich nicht vielmehr um Blumenvasen handelt.«(17)

Wie die von A. Zippelius erwähnten Beispiele aus den Musterbüchern der Firma »Franz Anton Mehlem« zeigen, wurden solche Gefäße nicht nur aus weißem Glas und Porzellan, sondern in entsprechenden Formen und Dekoren auch aus Steingut gefertigt(18).

Die Gefäßgröße eines mutmaßlichen Spucknapfes erlaubt nach Zippelius eine chronologische Differenzierung in Anlehnung an gut datierte Gefäße, und so »könnte der zeitliche Grenzsaum zwischen Repräsentation und solcher Intimität irgendwo zwischen 1873 und der Massenproduktion in kleinerem, unauffälligerem Maßstab in den [18]90er Jahren angesetzt werden«(19). Er bezieht sich dabei auf die Ansicht von Norbert Elias, wonach sich der Spucknapf als Zeugnis für das Spucken »aus einem Repräsentationsgerät in ein intimes Gerät verwandelt hat«(20):

»Immerhin hat[te], mindestens im Innern des Hauses, der Spucknapf als technisches Gerät zur Bewältigung dieser Gewohnheit entsprechend dem vorrückenden Peinlichkeitsstandard im 19. Jahrhundert noch eine beträchtliche Bedeutung.«(21)

Da die gefundenen Reste auf ein eher kleines Gefäß schließen lassen, deutet sich hier wohl ein vergleichsweise geringes Alter an, doch darf die allgemeine Tendenz nicht überbewertet werden. Für eine Spätdatierung spricht allenfalls der extrem dünne Scherben der Glasfragmente, denn die Herstellung eines so zarten Glases setzt eine hohe Kunstfertigkeit voraus(22).

Kleine Spucknäpfe wird es, zumal bei Verwendung kostbarer Materialien, sicherlich auch in den zurückliegenden Jahrhunderten gegeben haben, als der Kautabak sich noch einer verhältnismäßig großen Beliebtheit erfreute(23). Der Zusammenhang zwischen Kautabak und Spuknapf (Ausspucken der Prieme) war N. Elias offenbar bei der Fertigstellung seiner Studie im Jahr 1936 nicht mehr bewußt:

»In weiten Teilen der abendländischen Gesellschaft scheint selbst das Bedürfnis, von Zeit zu Zeit zu spucken, völlig verschwunden zu sein.«(24)

Heutzutage ist an die Stelle des Kautabaks das Kaugummi getreten, ohne daß es zur Wiedereinführung von Spucknäpfen gekommen wäre. Diesbezüglich liegt der »Peinlichkeitsstandard« offenbar schon zu hoch.





D. Trinkbecher



Viele der geborgenen Bruchstücke aus klarem Preßglas verkörpern offenbar den Wunsch der ehemaligen Benutzer der einstigen Gefäße nach besonders kräftigen Dekoren. Der prunkvoll überladene Reichtum an plastischer Verzierung findet sich selbst auf kleinsten Fragmenten, wobei es sich allem Anschein nach um Reste von Trinkbechern handelt. Hier gibt sich der als »Historismus« bezeichnete großbürgerliche Kunststil der Gründerzeit zu erkennen, welcher lange Zeit von archäologischer und kunsthistorischer Seite unbeachtet blieb, wenn er nicht gerade belächelt wurde(25). Erst im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts drang dieser prunkende Stil im Rahmen von industriell gefertigten und entsprechend preisgünstigen Massenprodukten in alle Schichten der Bevölkerung(26). Nähere Erkenntnisse zur Herkunft der Trinkgläser liegen nicht vor.





E. Zuckerkelch



Ein Randfragment aus klarem Preßglas, welches einen blütenartig ausbiegenden Wellenrand und einen recht kleinteiligen plastischen Dekor aufweist, dürfte zu einem Zuckerkelch gehört haben, wie er im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts gebräuchlich war(27). Seine Herkunft läßt sich angesichts des schlechten Forschungsstandes nicht angeben. Eine Herkunft aus Westfalen ist denkbar, denn die westfälischen Glashütten produzierten gemäß den Feststellungen von Ursula Wichert-Pollmann

»hauptsächlich feines Glas, also weiße [d. h. farblose] und künstlich gefärbte Hohlglasgefäße: Wasser und Zuckergläser, Weingläser, Biergläser, Pulverflaschen, Tintenfässer, Krüge und Schröpfgläser«(28).

Lokale Unterschiede sind dabei bis jetzt nur unzureichend bekannt.





III. Keramikfunde



Der größte Teil des Fundgutes umfaßt Keramikstücke. Dies ist aber nicht unbedingt auf die Fundverhältnisse, sondern eher auf die Auswahl der aufgehobenen Gegenstände zurückzuführen. Der Verfasser hat nur solche Sachen verwahrt, die im interessant bzw. aussagekräftig erschienen. Auffällig ist, daß trotz der geringen Größe der Fundstelle die Fragmente zweier Gefäße (ein Einmachtopf aus glasierter Töpferware und ein Steingutteller) weitgehend vollständig geborgen werden konnten. Unter den beobachteten Keramikstücken befanden sich auch unscheinbare »Scherben« von Steinzeuggefäßen, die aber ohne einen besonderen Dekor waren, keine eindeutige Form erkennen ließen und daher nicht weiter beachtet wurden. Aus Steinzeug gefertigte Gefäße sind bis in unsere Tage wegen ihrer geringen Anfälligkeit gegenüber säurehaltigen Substanzen beliebt. Reste von Gegenständen aus Pfeifentonware und Fayence wurden nicht festgestellt. Diese Keramiksorten kamen im Laufe des 19. Jahrhunderts bereits ziemlich aus der Mode.





A. Töpferware



Reste von bleiglasierten Töpferwaregefäßen fanden sich in größerer Anzahl, doch waren sie in der Mehrzahl kleinstückig und daher nur schwer interpretierbar. Sie kamen teilweise in niedrigerer Höhe vor als der eigentliche »Fundhorizont« von etwa dreißig Zentimeter Tiefe und schienen dort älter zu sein als das übrige Material. Da diese Fundstücke außer einer starken Randprofilierung bei kugeligen Töpfen oder Grapen keine Besonderheiten aufweisen, ist sowohl eine Alters als auch eine Herkunftsbestimmung vorerst nicht möglich, und sie werden hier auch nicht behandelt.

Die Funde aus dem eigentlichen Komplex bezeugen, daß auch in Warburg um die Jahrhundertwende ein Teil der Töpferware nicht mehr allein aus traditioneller heimischer Produktion kam, sondern aus zum Teil halbindustriell gefertigten Gefäßen der Bunzlauware(29) bestand, die zu ihrer Zeit bereits von Sachsen und Schlesien aus über ganz Deuschland hinweg bis in die Nachbarländer hinein verhandelt wurden. Die Bunzlauware wird zumal in der älteren Literatur gerne als regionales Produkt aus der jeweiligen Heimat angesehen, doch beruht dies weitgehend auf Wunschdenken. Es läßt sich zwar nicht ganz von der Hand weisen, daß vereinzelt lokale Töpfereien der Bedrohung ihrer Existenz auf Grund des Massenimports von preiswerter, aus dem damaligen Ostdeutschland stammender Ware durch Nachahmung dieser Bunzlauware zu begegnen versuchten, doch gelang es sicherlich keinem Kleinbetrieb, sich damit einige Zeit lang über Wasser zu halten. Etwa um 1920 ging die Nachfrage nach einheimischen Irdenwaretöpfen rapide zurück, wobei auch industriell geferigte Metallgefäße zum Ruin des individuell handwerklich arbeitenden Töpfers beitrugen. So berichtete die Töpferstochter Minna Dölle aus Udenhausen im Reinhardswald:

»Mit der Zeit konnte immer weniger verkauft werden. Die irdenen Töpfe waren der Emaille gewichen, und wir haben in meiner späteren Schulzeit nur noch Blumentöpfe gemacht.«(30)

Wingolf Lehnemann stellte hinsichtlich die westfälischen Verhältnisse fest:

»Das Töpferhandwerk war nicht in der Lage, mit den Fabriken zu konkurrieren. Zum Aufbau einer Verkaufsorganisation fehlte ihm das Kapital. Ja, um überhaupt noch etwas verkaufen zu können, unterboten die Töpfer gegenseitig die Preise, und in diesem ruinösen Wettbewerb gingen die meisten Betriebe unter.

[...] Nur wenige Töpfer stellten sich um auf die Massenproduktion von Blumentöpfen, die ihnen den Fortbestand ihrer Werkstätten bis heute sicherte.«(31)

Hohe Importmengen von Bunzlauware während des 19. und 20. Jahrhunderts hebt W. Lehnemann für Westfalen insgesamt hervor(32).

Im Reinhardswald östlich bzw. südöstlich von Warburg bestanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts immerhin noch in neun Orten Töpfereien, wobei in den drei davon an der Weser liegenden Siedlungen eher keramische Großbetriebe ansässig waren. Alle Orte sind etwa zwanzig bis dreißig Kilometer von Warburg entfernt und lagen nordöstlich bis östlich in Richtung auf die Weser (vgl. die Karte der Töpferorte):

1.) In der um die Mitte des 19. Jahrhunderts gegründeten Keramikfabrik »F. Schuckmann« zu Bad Karlshafen (Nr. 1 auf der Karte) wurden unter anderem Einmachtöpfe, Kaffeegeschirr, Milchtöpfe, Schweinetröge, Tonröhren und Vasen hergestellt(33). Die Haushaltsgefäße wurden zumeist braun glasiert; der Ton kam aus dem Reinhardswald(34). Die Produktion gebrannter Tonwaren stellte man hier um 1920 ein(35). Die Ware wurde weserabwärts abgesetzt(36).

2.) Ein kleinerer Töpfereibetrieb bestand bis etwa 1909 in der erst 1776 gegründeten Kolonie Friedrichsfeld (Nr. 2 auf der Karte). Die dort zuletzt tätige Familie Steinmetz stammte aus Westfalen und lieferte auch dorthin(37). Daneben ging die Ware in die Gegend von Göttingen und Besse (südlich von Kassel)(38).

3.) In Hümme (Nr. 3 auf der Karte) arbeitete von 1897 bis um das Jahr 1914 die Töpferei von Louis Köhler(39). Hier wurde sowohl Töpferware als auch Steinzeug produziert, und zwar vorwiegend Gefäße für Haus und Stall, zum Beispiel Fett und Schmandtöpfe(40). Die Ware wurde in Hofgeismar und in Westfalen abgesetzt(41).

4.) Die im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts gegründete Töpferei der Familie Fenner in Immenhausen (Nr. 9 auf der Karte) setzte ihre Ware in der Umgebung und in der Gegend von Warburg ab(42). Der Betrieb wurde zu Anfang des 1930er Jahrzehnts eingestellt(43). Von den vielseitigen Produkten aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts sind noch relativ viele Exemplare erhalten(44).

5.) In Mariendorf (Nr. 8 auf der Karte) war bis 1940 eine Töpferei in Betrieb, in der Kunst und Spielsachen sowie verschiedene Arten von Töpfen entstanden(45). Diese fanden in der Umgebung ihre Abnehmer(46).

6.) Bis um 1920 produzierte die Töpferei der Familie Fleck in Schöneberg (Nr. 4 auf der Karte) Töpfe, die zuletzt aber keinen Absatz mehr fanden(47). Bis dahin wurde nach Hofgeismar, Beverungen und in die Gegend von Hannover geliefert(48).

7.) Bis in das Jahr 1927 war die letzte Töpferei der Familien Dölle in Udenhausen (Nr. 7 auf der Karte) in Betrieb(49). Hier entstanden zuletzt runde Butterdosen, Henkeltöpfe, Nachttöpfe, Näpfe, Schmalztöpfe, Schmandtöpfe, Suppenterrinen und Vogelflöten(50). Als Absatzgebiete werden Hombressen, Hohenkirchen, Niedermeiser, Burguffeln, Liebenau, Mariendorf und die Gegend von Warburg angegeben(51).

8.) In der Töpferei der von etwa 1900 bis in die Mitte des 1920er Jahrzehnts bestehenden Keramik-Firma »Finke und Lotze« zu Vaake (Nr. 6 auf der Karte) wurden vermutlich bis um 1926/27 aus Tonen, welche aus dem Reinhardswald sowie aus Epterode und Großalmerode stammten, Kaffeegeschirr und Töpfe mit vorwiegend brauner Glasur hergestellt(52). Die Ware wurde weserabwärts abgesetzt(53).

9.) In Veckerhagen (Nr. 5 auf der Karte) waren während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahezu ein Dutzend Töpfereien tätig, von welchen der damals gegründete Großbetrieb »Peter« eine besondere Bedeutung zukommt(54). Bis um 1920 wurden hier vorwiegend Eßgeschirre, Töpfe und Schüsseln aus Tonen von Großalmerode und vom Ahlberg hergestellt(55). Im Jahr 1908 waren hier noch zehn Töpfer beschäftigt, die alle aus dem Ort stammten(56). Die Ware wurde gleichfalls weserabwärts abgesetzt(57).

Von den in hohen Stückzahlen hergestellten und für den Allgemeingebrauch bestimmten Töpferwaregefäßen aus dem Reinhardswald hat sich nach Ulf Leinweber nur eine bescheidene Anzahl erhalten(58). Es ist daher auch nur ein Teil der ursprünglich sicherlich erheblich größeren Produktpalette bekannt.





1. Einmachtopf



Ein weitgehend vollständig wieder zusammengefügter Vorratstopf mit zwei horizontal angeordneten Wulsthenkeln und einer dunkelbraunen Lehmglasur (Bunzlauware) EU/D/NRW/HX/Warburg/20050607_1338_IMAG0090_Warburger_Einmachtopf_aus_Bunzlauware dürfte auf Grund seines Dekors und der Zahleinprägung auf dem Gefäßrand ziemlich sicher aus Bolesawiec in Polen (früher Bunzlau) oder der weiteren Umgebung stammen. Für diesen Doppelhenkeltopf ist nämlich eine in Form und Dekor vollkommen identische Parallele bekannt, welche allerdings keine Henkel aufweist(59). Als vermutliche Herkunft wird »Niederschlesien oder Sachsen« angegeben(60). Dieser Topf soll aus den Jahren 1920 bis 1930 stammen(61).

Auch bei den regionalen Töpfereien gibt es ähnliche Gefäße, denn der Doppelhenkeltopf entspricht in seiner Form demjenigen mit der Katalog-Nummer 495 auf der »Typentafel I zur Keramik des 19. und 20. Jahrhunderts« im Reinhardswald von Ulf Leinweber(62). Er ist allerdings aus Steinzeug hergestellt worden, und zwar von Louis Köhler in Hümme um die Jahrhundertwende(63). Gemeinsam ist beiden Töpfen neben der Grundform die Angabe der Ziffer »3« auf dem Gefäß. Bei dem Gefäß aus Hümme ist die Zahl unter einen der Henkel gemalt worden(64), während sie sich bei dem Fundexemplar auf den Topfrand über einen der beiden Henkel eingeprägt findet. Dieser Topf gehört zu den Vorratsgefäßen für alle Arten konservierter Nahrungsmittel(65).

Von der Herstellung her entspricht unserem Exemplar schon eher der Topf Nr. 531 auf der genannten Typentafel aus der Großtöpferei »Peter« in Veckerhagen(66), denn dieser besteht gleichfalls aus rötlichgelber Irdenware, weist außen und innen eine braune Bleiglasur auf, verfügt über eine für die Verschließung des Gefäßes wichtige Einschnürung unter dem abknickenden, verdicktem und horizontal abgestrichenem Rand und besitzt auch eine schmale Riefe entlang der Schulter(67). Die wulst statt bandförmigen Henkel unseres Stückes sind allerdings horizontal statt hier vertikal angeordnet (also »hoch gelegt«), wobei jeweils am linken Ansatz eine Fingerdelle das Anbringen der Applikation von rechts her bezeugt(68).

Die beiden Vergleichsbeispiele zeigen, daß die Form unseres Einmachtopfes zu ihrer Zeit allgemein Üblich war. Kehren wir zur Bunzlauware sächsischer oder niederschlesischer Provenienz zurück, so bleibt festzuhalten, daß in Bunzlau einst zwei Sorten von Vorratstöpfen hergestellt wurden. Heidi Müller, die einen Überblick über die Gefäßtypen dieser Ware gab, meinte dazu:

» Deutlicher ablesbar wird der Zusammenhang zwischen Form und Absatzmarkt seit den ersten Jahrzehnten des 20. Jhs. durch die gedruckten Preislisten. Beide Verzeichnisse aus der Zeit um 1910 und aus den 30er Jahren enthalten gebauchte Vorratstöpfe mit senkrecht stehenden langen Bandhenkeln und zylindrische Gefäße mit horizontal verlaufenden Wulsthenkeln. Nach den Henkelformen bezeichneten die Töpfer erstere als schlesische und die zweite als rheinische Form.

Der zunehmende Absatz der Vereinigten Bunzlauer Topfwarenfabrikanten seit Beginn der 20er Jahre ins Rheinland verstärkte die Produktion der rheinischen Form. Die Preisliste von 1936 enthält zusätzlich gebauchte Vorratstöpfe mit waagerecht verlaufenden Wulsthenkeln. Im Sortiment sind sie als rheinische oder süddeutsche Form bezeichnet.«(69)

Wir verfügen demnach über einen zylindrischen Vorratstopf der rheinischen Form.

Der Begriff »Vorratstopf« bedarf einiger Erläuterungen. Nicht zufällig erinnert die Form an diejenige der Einmachgläser unserer Tage(70). Es handelt sich nämlich um einen Einmachtopf. Wie bei den entsprechenden Gläsern wurden auch bei den Tongefäßen Eisenklammern verwendet, damit der Deckel fest schloß. Die ausgeprägte Halskehlung gab den Klammern den nötigen Halt. Der niedrige und flache, unglasierte Rand sorgte für eine gute Deckelauflage. Die Benutzung der Klammern ist bei dem gefundenen Topf durch zwei gegenüber liegende Beschädigungen unter dem Rand (am Übergang zur Halskehle) sicher bezeugt(71).

Ein besonderes Interesse verdient die eingeprägte Ziffer »3« auf dem Rand des Topfes. Sie gibt die Größe des Gefäßes an. Nach der Größe des Gefäßinhalts erfolgte die Berechnung der Geschirrpreise(72). Die dafür zugrunde gelegte Maßeinheit war nach Heidi Müller der preußische Quart (= 1,1450 Liter)(73). Im 1920er und anscheinend auch im 1930er Jahrezehnt betrug der Preis pro Liter bzw. Quart je nach der Art des Gefäßes bei einfach gestaltetem braunen Geschirr aus Bolesawiec (Bunzlau) zwischen zwölf und zwanzig Pfennigen(74). Unabhängig vom Inhalt verteuerten sich bestimmte Größen einiger offenbar besonders gefragter Gefäßformen, darunter auch die Vorratstöpfe mit den Nummern 3 bis 6 (1,5 bis 6 Quart)(75). Die einmal eingeführten Größenangaben wurden bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs beibehalten(76). Nach Ekkehard Lippert kann die Bunzlauware aus Bolesawiec und Umgebung nicht jünger als 1945 sein, »weil im Gefolge der Kriegshandlungen die schlesischen Töpfereien ihre Arbeit weitestgehend einstellen mußten«(77).

Wichtig ist für die Datierung des Topfes auch die Einprägung der Zahl, denn eine Stempelung mit Inhaltsangabe auf den Gefäßen wurde nach H. Müller im Jahr 1920 von der Reichsstelle für Maße und Gewichte gefordert und zumindest in Bolesawiec für das Gebrauchsgeschirr seit den 20er Jahren auch weitgehend durchgeführt(78). Während die Gefäßgrößen bis dahin auf der Bodenunterseite eingeritzt worden waren, erfolgte anscheinend erst jetzt die Kennzeichnung mit einem Messing oder Tonstempel, und zwar entweder weiterhin am Boden oder neben dem Henkel, bei großen Töpfen aber am oberen Rand(79). Da es sich bei der Stempelung um eine überregionale Forderung handelte, dürften Töpfereien auch in anderen Gegenden darauf eingegangen sein. Auch die Datierung des Gefäßes läßt sich nur mit Vorbehalt angeben, da die Randprägung als Rationalisierungsmaßnahme ja vielleicht bereits vor der Forderung von 1920 eingeführt wurde.

Einen Anhaltspunkt für die Datierung bietet auch die Tatsache, daß nach dem Ersten Weltkrieg, als viele Hausfrauen dazu übergingen, Obst und Gemüse selbst zu konservieren, zunehmend Einmachgläser Verbreitung fanden, weil Markenartikel wie die »Weckgläser« und »Rexgläser« geschaffen wurden(80). Heinrich Körbitz zufolge kam das Einkochen von Kompott und Gemüse in vakuumverschlossenen Gläsern mit Gummiring und Glasdeckel »etwa 1910 in Gebrauch«, nachdem es als Weck'sche Erfindung 1895 patentiert worden war(81).

Mag der gefundene Topf an sich auch unscheinbar sein, so kann er doch als ein kennzeichnendes Objekt aus der Haushaltsführung der Weimarer Republik verstanden werden und bietet so eine Menge Anknüpfungspunkte zu Erläuterungen über die Verhältnisse jener Epoche der Jüngeren Preußenzeit.





2. Milchtopf



Der Rest einen Milchtopfes mit dem Fragment des Henkels und mit einer eingeprägten Zahl am Henkelansatz stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls aus der Region von Bolesawiec. Die Milchtöpfe aus diesem Ort waren meistens mit einem glatten, glasierten Rand versehen, der sich so leichter von Milchbestandteilen befreien ließ, welche sich dort abzusetzen pflegten(82). Außerdem besaßen sie eine weiße oder doch wenigstens sehr helle Innenglasur, damit sie sauber und gefällig gewissermaßen dem Porzellan ähnlich aussahen(83). Solche Gefäße waren ein wichtiger Bestand im Sortiment der in der Gegend von Bolesawiec gelegenen Töpfereien, denn nach Heidi Müller »gehörten Milchtöpfe vom 18. bis ins 20. Jh. nachweislich zu den meistgekauften Bunzlauer Artikeln, da Käufer die guten Wärme und Kocheigenschaften dieser Schnauztöpfe schätzten«(84). Für die Datierung des Milchtopfes sind folgende Bemerkungen von Bedeutung:

»Die Vorzüge des Bunzlauer Geschirrs hatten sich insbesondere seit dem 19. Jh. auf geschlossenen, gemauerten und gußeisernen Herden bewährt. Nach dem Ersten Weltkrieg setzten sich mit zunehmender Modernisierung der Küche Gas- und Elektroherde zunächst in den Städten durch, die feuerfeste Töpfe verlangten und irdenes Koch- und Bratgeschirr verdrängten.«(85)

Nach dem Zweiten Weltkrieg werden Milchtöpfe der beschriebenen Art wohl keinen ausreichenden, die Herstellung begründenden Absatz mehr gefunden haben. Wie bei den Vorratstöpfen wurden im 1920er Jahrzehnt aber nach H. Müller noch neue Formen auf den Markt gebracht:

»Selbst die Milchtöpfe, die in Schlesien eiförmig, mit breitem Boden und angesetzter spitzer Schnauze versehen waren, wurden durch eine süddeutsche Variante ergänzt. Diese Milchhafen waren schmaler und weniger gebaucht als die schlesischen und nur mit einer eingedrückten Schnauze versehen.«(86)

Bei dem Fundstück handelt es sich um eine ehemals bauchige Form, die eher der älteren schlesischen Variante entsprochen haben dürfte.





3. Salbentöpfchen



Das kleine gelblich glasierte, nur fragmentarisch erhaltene Salbentöpfchen aus einem hellgrauen, an Pfeifenton erinnernden Material von annähernd zylindrischer Grundform mit sogenanntem »Binderand«(87) war bei seiner Bergung noch etwa zur Hälfte mit einer zähflüssigen, leicht klebrigen, kaum wasserlöslichen, Karamel ähnlichen Masse gefüllt, von der die einzelnen Gefäßbruchstücke nur mühsam befreit werden konnten(88). Dieser Befund entspricht einer Feststellung von Helmut Peter Conradi, wonach für feste oder dickflüssige Substanzen einfache »Zylinderbecher mit Binderand« bevorzugt wurden(89).

Das Apothekenabgabegefäß (Fettnäpfchen) wurde ziemlich sicher in Großalmerode (Werra-Meißner-Kreis, Hessen) hergestellt, also östlich von Kassel jenseits der Weser. Solche winzigen Salbentöpfe waren nach Hans-Georg Stephan »seit der Mitte des 18. Jahrhunderts« eine Spezialität der dort ansässigen Töpfer; es entstand nämlich »ein neuer Sonderzweig der Großalmeroder Irdenwareproduktion: die Anfertigung von gelben, fayence bzw. steingutähnlichen Apothekengefäßen in Irdenware-Qualität«(90). Großalmerode gilt nach Joachim Naumann zudem als einer »der frühesten Herstellungsorte für keramische Massenerzeugnisse in frühindustrieller Produktionsweise in Deutschland«(91). Nach H.-G. Stephan florierte die »Massenproduktion der Apothekenbüchsen« bis zum Ersten Weltkrieg, vereinzelt noch bis nach dem Zweiten, wobei die Herstellung zum Teil in kleinen fabrikartigen Betrieben vor sich ging(92).

Das gefundene Gefäß datiert von seinem Typ her in das 19. oder in das erste Viertel des 20. Jahrhunderts(93). Eine genauere Zeitangabe ist zur Zeit noch nicht möglich(94). Es hat sich eine große Anzahl vergleichbarer Gefäße erhalten(95). Die jüngsten produzierten Formen waren aber streng zylindrisch und besaßen nur eine schmale Rille für den Verschluß(96). Die beschriebenen kleinen Apothekengefäße wurden nach H.-G. Stephan in weiten Teilen des Deutschen Reiches abgesetzt(97). Vermessene Vergleichsexemplare des Salbentöpfchens, welche ebenfalls aus Großalmerode stammen, lassen sich in der Dissertation von Ursula Kranzfelder finden(98).





4. Schüssel



Das wegen seiner sorgfältigen Bemalung, die an eine Lackierung erinnert, recht modern anmutende Randstück einer Schüssel aus rötlicher Irdenware stammt vermutlich aus der Gegend am oberen Abschnitt der Weser. Ernst Helmut Segschneider bildete ein grautoniges, ziegelfarben glasiertes Schüsselfragment ab, das unserem Fundstück ziemlich gleicht, deren Herkunft er mit »obere Weser« bzw. »Oberwesergebiet« angibt und welches in das 19. Jahrhundert gehören soll(99).

Als typische, für den Export bestimmte Keramik des 19. und 20. Jahrhunderts vom mittleren Abschnitt der Weser wird von E. H. Segschneider dagegen eine ziegelrot gebrannte, etwas grobe Ware angesehen, deren Dekor schlicht ist und meistens nur aus Kreis und Wellenlinien besteht(100). Als typische Verzierung sieht er eine dunkle Wellenlinie auf hellem Band bzw. umgekehrt und auch eine rythmisch unterbrochene Punktreihe auf einem breiten Band an(101). Dies spricht ebenfalls für die Herkunft der hier behandelten Schüssel aus einer Gegend eher am oberen Abschnitt der Weser als am mittleren oder gar unteren.





5. Teller



Nicht sicher dem hier behandelten Fundkomplex angehörig ist der Rest eines Ziertellers mit einem Text auf der Tellerfahne, von dem jetzt nur noch »nnen« zu lesen ist. Das Bruchstück fand sich an der nördlichen Grundstücksgrenze mehrere Meter weiter östlich als die anderen Gegenstände, und zwar ohne einen erkennbaren Schichtbezug. Ähnliche Teller sind aus dem Reinhardswald bekannt und datieren dort in das 2. bis 3. Viertel des 19. Jahrhunderts. Der Text »nnen« kommt auf Tellerfahnen der weiteren Umgegend überraschend selten vor. Bis jetzt sind dem Verfasser nur folgende Beispiele bekannt geworden:

1.) »Alle die mich kennen den gebe Gott was sie mir gönnen A no 1827« auf einem Töpferware-Teller aus Brakelsiek(102) (Gem. Schieder-Schwalenberg, Kr. Lippe),

2.) »Alle die mir nichts gönnen noch geben die müßen seh das ich noch lebe A no 1827« auf einem Töpferware-Teller aus Brakelsiek(103).

In der Spruchsammlung eines Töpfers, welche der Verfasser bedauerlicherweise nicht mehr nachweisen kann, kam nur ein passender Text mit anderen Inhalt vor, doch zeigen die wenigen Beispiele bereits, daß die Bestimmung des Spruchs auf Grund des einzelnen Fragments nicht möglich ist.





B. Steingut



Insgesamt fünf Steingutgefäße lassen sich in ihrer Herkunft sicher bestimmen, und zwar jeweils aus einem anderen Ort (Bonn, Bonn-Poppelsdorf, Magdeburg-Neustadt, Neuhaldensleben und Wallerfangen). Auch bezüglich ihrer Datierung in die Zeit um die Jahrhundertwende mit einer deutlichen Tendenz zum 20. Jahrhundert hin gibt es kaum Unsicherheiten. Darüber hinaus lassen sich weitere Feststellungen treffen, bei denen teilweise gewissermaßen Neuland betreten wird. Dies betrifft Gefäßreste, die vermutlich in den Steingutfabriken zu Annaburg und Kassel produziert wurden. Über die Erzeugnisse dieser Werke ist kaum etwas bekannt.

Aus einer Fabrik aus Magdeburg (Ortsteil Neustadt) stammt ein aus Hartsteingut bestehendes Gefäß, von dem nur noch ein Bodenfragment erhalten ist; dieses weist eine undeutlich eingepreßte Dreiecksmarke auf, dazu den darunter deutlicher angebrachten Text »A. B.« und die noch etwas tiefer eingedrückte Ziffer »4«. Diese Marke (ohne die Ziffer), deren Dreieck gewöhnlich ein Stadttor mit einer einen Kranz oder Ring haltenden weiblichen Figur enthält(104), wird von Dieter Zühlsdorff in die Jahre 1894 bis 1900 datiert(105), offenbar weil der Betrieb im Jahr 1900 in fremde Hände gelangte(106). Nach Waltraud Neuwirth wurde die Marke zwar im Jahr 1894 zur Registrierung angemeldet, die auch amtlicherseits im Jahr 1897 erfolgte, doch erst im Jahr 1907 wieder aus dem Register gelöscht(107). Demnach müssen wir wohl mit einer Verwendung der Marke und Produktion des Gefäßes von 1894 bis 1907 rechnen. Die Marke gehört, wie die Initialen bestätigen, zur 1865 gegründeten Steingutfabrik »Adolf Bauer«, welche 1900 in den Konzern der Brüder Christian Carstens und Ernst Carstens in Neuhaldensleben einbezogen wurde(108). Das betreffende Gefäß gelangte wahrscheinlich in den Produktionsjahren um die Jahrhundertwende nach Warburg.

Ebenfalls in die Zeit um die letzte Jahrhundertwende dürfte das Gefäß gehören, welches einst die schwarz auf leicht beigefarben glasiertem Steingut (Creamware, kein Hartsteingut) gedruckte Marke aufwies, welche aus einem Kreis mit den innen angebrachten Texten »V. & B.« und »WALLERFANGEN« besteht. Das Kürzel steht für die Keramikfirma »Villeroy & Boch«, die neben ihrem Hauptsitz in Mettlach unter anderem bis 1931 auch ein Zweigwerk in Wallerfangen im Saarland besaß(109). Die beschriebene Marke ist anscheinend noch unbekannt. Eine sehr ähnliche, aber nicht identische Marke bildete vor wenigen Jahren Günter Feller ab, der zugleich angab, daß die »Marke in dunkelblau unter Glasur gedruckt« sei(110), wogegen unser Exemplar eine schwarze Farbe aufweist(111). Anscheinend wurden verschiedene Farben je nach Dekor und nicht völlig gleich ausgeformte Stempel verwendet. Als Datierung der Marke nennt G. Feller die Zeit »um 1900«(112). Eine exakte Altersbestimmung setzt weitere Nachforschungen voraus.

Das Steingutfragment mit der beschriebenen Marke ist wichtig, weil es mit unhaltbaren Auffassungen auf kunsthistorischer Seite aufräumen hilft. So hieß es in der Dissertation von Thérèse Thomas, die »Faiencerie Wallerfangen« habe in der Zeit von »1860 bis 1900«, als das »Wallerfanger Porzellan richtig bekannt war«, die Produktion von Steingut (»terre de pipe«) eingestellt und »ihr Porzellan bis zur Jahrhundertwende als Weichporzellan und mit Kalkphosphatzusatz« hergestellt(113). In Wahrheit wurde in Wallerfangen bis zur Schließung der Fabrik im Jahr 1931 wohl niemals Porzellan, sondern nur Creamware und Hartsteingut produziert(114). Unrichtig ist auch, daß diejenigen keramischen Erzeugnisse aus Wallerfangen, »die nach 1836 entstanden«, wie diejenigen aus den anderen Werke des Unternehmens »Villeroy & Boch« »die gemeinsame Marke aller Fabriken nach der Fusion« (im Jahr 1836) tragen würden(115).

Als gemeinsame Marke der Fabriken des Unternehmens »Villeroy & Boch« gilt nach T. Thomas für die erste Zeit nach der Fusion der eingeprägte oder auch gedruckte Text »VILLEROY & BOCH«(116), »später eine gedruckte Rundmarke mit einer Krone, die an die von Villeroy & Boch errungene Goldmedaille (Goldene Denkmünze) erinnert«(117). Sie selbst wies jedoch auf eine Fabrikmarke in Wallerfangen hin, wo zuletzt nämlich von »1874 bis 1931, dem letzten Jahr der Faiencerie Wallerfangen« der Firmenname unter einer »Merkurfigur mit zwei gekreuzten Stäben« eingerahmt über einen hängenden »gezackten Halbkreis, dessen Mittelfeld die Inschrift "Wallerfangen" trägt«, angegeben war(118). Beispiele für diese mit Inschrift des Fabrikationsortes versehene Marke sind dem Verfasser bislang nicht bekannt geworden; vielmehr enthalten die vergleichbaren Exemplare statt der erwähnten »Merkurfigur« nur das mit einem Flügelhelm versehene Haupt einer als Merkur deutbaren Person und statt der Inschrift »Wallerfangen« den ganz ähnlichen Text »WALLERFANGEN«(119).

Nicht sicher der Steingutfabrik zu Wallerfangen, wohl aber einem Betrieb des Unternehmens »Villeroy & Boch« zuzuweisen ist dagegen die Prägung »TE34« auf einem weiteren, nicht näher bestimmbaren Gefäß aus Hartsteingut (das vierte Zeichen ist nicht eindeutig lesbar; eine weitere Ziffer kann nicht ausgeschlossen werden). In dieser Marke werden nämlich Monat und Jahr der Herstellung, sowie die Größe und die Personalnummer des Arbeiters angegeben, wobei wir als Größe des Gefäßes (vermutlich ein Teller) einwandfrei »3« bestimmen können. Problematischer ist die Feststellung des Produktionstermins, denn Dieter Zühlsdorff gibt an(120), der erste Buchstabe kennzeichne den Monat und der zweite das Jahr(121), was ja eigentlich unlogisch ist. Der Anfangsbuchstabe »U« auf einem in Selm geborgenen Tellerrest zeigt zudem, daß hier wohl eher das einundzwanzigste Jahr seit 1887(122) als ein einundzwanzigster Monat seit Januar gemeint ist. Ausgehend vom Jahr »A« alias 1887 ergäbe sich dann für Selm das Jahr 1907 und für Warburg wegen des Buchstabens »T« das Jahr 1906. Als Monat wäre für das Fundstück aus Selm mit dem Buchstaben »H« der August, für dasjenige zu Warburg mit »E« der Mai gemeint. Diese Interpretation kollidiert mit der Interpretation von D. Zühlsdorf, denn dessen Ansicht nach beschränkt sich der Zeitraum, in denen die Größenangabe (bei dem Tellerfragment aus Selm ist die Ziffer »5« an gegeben) und die Arbeiternummer(123) zusätzlich zum Monats und Jahresschlüssel erscheint, auf die Jahre 1911 bis 1915(124), was an sich schon nicht sehr überzeugend ist. Möglicherweise beruht diese zeitliche Einschränkung auf einer Fehlinterpretation.

Ein unscheinbares Wandbruchstück eines ziemlich hellen und verhältnismäßig weichen Steinguts, welches mit einer marmorierten Glasur versehen ist, stammt mit einiger Wahrscheinlichkeit aus Kassel. Dort gründete der landgräfliche Hofkonditor Simon Heinrich Steitz im Jahr 1771 die erste deutsche Steingutfabrik(125); diese produzierte seit 1772(126).

Die Geschichte der Steingutherstellung in Kassel ist etwas kompliziert und noch kaum erforscht. Im Jahr 1774 mußte S. H. Steitz die Steingutfabrik verkaufen(127), und sie wurde mit der im Ort bereits bestehenden Fayence und Porzellanmanufaktur vereinigt(128). Im Jahr 1772 bestand zudem nach August Stoehr »in unmittelbarer Nähe der Porzellanfabrik eine Fabrik feuerfester Steingefäße als Aktienunternehmen in großem Maßstab« des polnischen Generalmajors und Barons le Fort(129), in der nach A. Stoehr »gelbe "Steinfayence" (Steingut)« hergestellt wurde(130). Die sogenannte »Steitzische Vasenfabrik« wurde anläßlich der Aufgabe der Porzellanfabrik im Jahr 1778 an den dort beschäftigt gewesenen Modelleur Friedrich Christ. Hillebrecht verkauft(131). Zehn Jahre später wurde das Werk wieder von Steitz übernommen(132). Bei den dort gefertigten Louis-XVI-Vasen, die großes Interesse fanden, soll entsprechend der im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts von Thomas Whieldon in England entwickelten Agateware(133) marmorierter Ton verwendet worden sein, doch bezeichnete ihn Steitz als »crystalline terracotta«(134). Die »Agatierung« wurde wie auch bei der erst durch Josiah Wedgwood senior berühmt gewordenen »solid agate ware« durch das Zusammenkneten verschieden gefärbter Tone erreicht(135). Im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts erscheint als Besitzer des von Steitz gegründeten Betriebes Johannes Nellstein(136), der offenbar die Qualität der Erzeugnisse senkte(137). Später soll die Fabrik nicht mehr ihr altes »Niveau« erreicht haben, obwohl sie unter einem neuen Inhaber namens C. H. Pfeiffer im Jahr 1862 immerhin auf der Weltausstellung in London vertreten war(138). Nach Jana Kybalová ist die einfache Gebrauchsware des 19. Jahrhunderts »manchmal mit dem Hessischen Löwen gekennzeichnet«(139). Das Schicksal der Fabrik nach 1862(140) ist unbekannt. Ingolf Bauer verzeichnet sie nicht auf seiner Übersichtskarte der »Steingutfabriken um 1900«(141).

Vorerst bleibt nur festzuhalten, daß unter dem Fundmaterial wahrscheinlich Steingut aus dem relativ nahen Kassel vertreten ist; Unsicherheiten bestehen bei der Interpretation der Marmorierung des Gefäßfragments, zumal nach J. Kyblová die Fabrik in Colditz »marmorierte Steingutware nach Kasseler Vorbild produzierte«(142). Die Marmorierung kann das Steingut insgesamt oder bloß den Dekor betreffen. Es ist aus Kostengründen nicht sehr wahrscheinlich, daß in einer Fabrik beide Versionen zugleich angewendet wurden.

Ein weiteres, in seinem Typ nicht mehr näher bestimmbares Gefäß aus Hartsteingut wies einen Bodenstempel auf, der in seiner Zuweisung keine Zweifel offen läßt. Es handelt sich um die nicht ganz vollständig erhaltene grüne Darstellung eines Wehrturmes mit Zinnenkranz und Eingangsöffnung, der mit den miteinander verknüpften Buchstaben »F«, »A« und »M« versehen ist und einen Sockel mit der Inschrift »BONN« aufweist. Unter dem auf weiß glasiertem Steingut gedruckten Turm befindet sich noch der ebenfalls grüne, teilweise eingerahmte, nicht vollständige Text »FRANZ ANT M«(143). Ob sich darunter einst noch der Schriftzug »GERMANY« befand, wie er bei einer Variante dieser Marke enthalten ist(144), läßt sich wegen des fragmentarischen Zustandes des Fundstücks nicht erkennen. Das betreffende Gefäß stammt aus der Steingutfabrik und Kunsttöpferei »Franz Anton Mehlem« in Bonn, die seit 1838 bestand und zum Jahresanfang 1920 als Zweigstelle von der Firma »Villeroy & Boch« übernommen wurde(145). Dieter Zühlsdorff datiert beide grün gedruckten Marken-Versionen (mit dem vollständigen Text »FRANZ ANT MEHLEM«) nur ungenau in die Zeit »um 1900«(146). Günter Feller gibt als Datierung der Markenvariante ohne »GERMANY«-Zusatz den Zeitraum »um 1870/80 Anfang 20.Jh.« an(147). Das entspricht der von Adelhart Zippelius angegebenen Blütezeit der Firma »von den [18]70er Jahren bis zum 1. Weltkrieg«(148). Waltraud Neuwirth berücksichtigt beide Marken in ihrem Verzeichnis nicht. Sie waren wohl bis zur Übernahme der Fabrik durch das Unternehmen »Villeroy & Boch« im Jahr 1920 in Gebrauch(149).

In den selben zeitlichen Rahmen gehören zahlreiche weitere Fragmente vorwiegend aus Hartsteingut, welche teilweise recht einfach, aber ziemlich bunt dekoriert sind. Über das Aussehen und die Herkunft der betreffenden Gefäße läßt sich angesichts des für Gebrauchsware noch schlechten Forschungsstandes nichts Genaues sagen. Sie bleiben hier daher auch unberücksichtigt. Es gelten die selben Feststellungen, wie sie A. Zippelius für den Küchenherd vermerkte:

»Auch der Mittelpunkt der Küche, der Herd, wurde in den dekorativen Glanz des Steinguts einbezogen. [...] Bunte geometrische oder naturalistische Ornamente, Streublumen und Blumengirlanden führen uns auch hier in ein zu Unrecht vernachlässigtes Gebiet der Volkskunstforschung.«(150)

Wie die Fundstücke zeigen, waren solche Dekore auf Steingut im Küchenbereich nicht nur am Herd, sondern auch bei den Alltagsgefäßen verbreitet.





1. Eßteller



Einfach zu bestimmen ist der aus Hartsteingut bestehende, ziemlich vollständig erhaltene, recht plastisch geformte, leicht grau schimmernde, aber sonst nahezu weiß glasierte Teller aus Neuhaldensleben bei Haldensleben nicht weit von Magdeburg. Auf der Rückseite des Gefäßbodens befindet sich ein schwarzer Stempelabdruck mit den Texten »DEUTSCHE STEINGUTFABRIK, ACTIEN GES.«, »NEUHILDENSLEBEN« (mit »I« statt »A«!) und »vorm. Gebr. Hubbe«, sowie eine Art Wappen mit den beiden ineinander verschlungenen Buchstaben »G« und »H«. Letzteres ist als Steingutmarke der genannten Firma bekannt und wird von Dieter Zühlsdorff in die Zeit »1896 nach 1910« datiert(151). Das spätestmögliche Datum dürfte ihm zufolge »um 1920« liegen, denn damals wurde die 1875 unter der Bezeichnung »Gebrüder Hubbe« gegründete Firma von Christian Carstens aufgekauft und unter der Bezeichnung »Neuhaldenslebener Steingutfabrik Carstens C. & E., Abteilung Hubbe« weitergeführt(152). Die Marke wurde vermutlich im Jahr 1896 amtlich registriert. Der Teller ist demnach nach 1895 wohl spätestens im 1920er Jahrzehnt nach Warburg gelangt.

Das Bodenrandfragment eines anderen Steinguttellers weist als schwarz gedruckten Markenrest die Zeichenfolge ». H.« als Textende auf. Nach den Musterbüchern für keramische Warenzeichen, welche dem Verfasser zur Verfügung standen, kann es sich eigentlich nur um den Rest einer Marke der im Jahr 1874 gegründeten Steingutfabrik »Adolf Heckmann« in Annaburg handeln(153). Nach Waltraud Neuwirth ist die Marke in der Form eines einen Szepter und Reichsapfel haltenden und mit einer Krone versehenen Adlers, den darunter angebrachten Initialen »A. H.« (für Adolf Heckmann) sowie der Ortsangabe »Annaburg.« in Adreßbüchern der Jahre 1887 und 1896 nachgewiesen(154). Dieter Zühlsdorff bildete einen entsprechenden Adler mit den selben Initialen, aber ohne den Ortsnamen ab und gibt als Datierung »1887 1895« an(155). Sollte der festgestellte Markenrest sich tatsächlich auf die Steingutfabrik zu Annaburg beziehen, so kommt von beiden bekannten Varianten nur das von D. Zühlsdorff publizierte Warenzeichen in Frage. Daß diese Marken-Version noch nach der im Jahr 1895 erfolgten Umwandlung der Firma in die »Annaburger Steingutfabrik AG« in Gebrauch war, ist angesichts der anderen Warenzeichen des neugegründeten Unternehmens kaum wahrscheinlich(156).





2. Randschüssel



Erwähnung verdient unter den undekoriert gebliebenen Fundstücken das größere, aus mehreren Teilen zusammengesetzte Fragment einer im Umriß runden Schüssel, welche einst mit mindestens einem horizontal angeordeten Henkel versehen war(157). Diese sogenannte »Randschüssel« faßte bei der Fabrik »Witteburg« in Farge an der Weser unweit von Bremen bei einem Randdurchmesser von 31 cm 5,5 Liter (Größe 2), bei 28 cm noch 4 l (Gr. 3), bei 26 noch 3 (Gr. 4) und in der kleinsten dort um 1922 produzierten Größe Nr. 5 bei einem Durchmesser von 24 cm nur 2,4 Liter(158).





3. Seifenschale



Aus Bonn-Poppelsdorf stammt das weiß glasierte Bodenfragment eines Steingutgefäßes, in welches als Rest einer Fabrikmarke das Wortende »el« eingeprägt ist. Der Text wurde vor dem Glasieren angebracht und läßt sich ziemlich sicher zu »Wessel« ergänzen(159). Er gehört zu einer ovalen, durch Rippen mit halbkreisförmigem Querschnitt gegliederten Seifenschale(160) von nahezu weißer Farbe aus einem qualitätvollen, weichen Steingut (Pearlware), das in der zweiten Hälfte des 19. oder in der ersten des 20. Jahrhunderts in der im Jahr 1830 von Ludwig Wessel gegründeten und nach ihm benannten Porzellan und Steingutfabrik hergestellt wurde(161). Über das dort produzierte Steingut schrieb Michael Weisser:

»Prinzipiell läßt sich feststellen, daß das Poppelsdorfer Unternehmen von 1830 bis zum Anfang der 1880er Jahre den Schwerpunkt der Bemühungen nicht auf die Erfindung weiterer Unterglasurfarben oder die Weiterentwicklung der Dekortechniken verlegt, sondern sich um die Verbesserung des Scherbens und die Ausbildung neuer feinkeramischer Produkte bemüht. Zum weiß farbenen, sparsam gestalteten Steingutscherben werden um 1870 das "englische" und das "echte" Porzellan eingeführt, wobei es sich bei dem ersteren um eine weiche und bei dem letzteren um eine harte Ware handelt.«(162)

Offenbar stellten Hartporzellan und Weichporzellan nur in einem vergleichsweise bescheidenen Umfang produzierte besondere Waren dar, während die Pearlware wohl das Hauptprodukt blieb. Daneben wurde in Bonn-Poppelsdorf im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts als neues Produkt das wohl vorwiegend mit zusätzlichen Farbdekoren versehene sogenannte »Elfenbeinsteingut« eingeführt(163), wobei es sich aber bloß um eine Variante der rahmfarbenen Queensware gehandelt haben dürfte, also des ersten, im 1760er Jahrzehnt entwickelten Feinsteinguts aus der Hand von Josiah Wedgwood senior, aus dem später die weißlich erscheinende Pearlware hervorging(164).

Auf Grund der Verluste in der Weltwirtschaftkrise mußte das Unternehmen das Werk im Jahr 1929 verkaufen(165), und es wurde hier seitdem unter dem Namen »Wessel Keramische Werke A. G.« in dem Wesentlichen Sanitärporzellan wie Wasch und Klosettbecken produziert(166). Das Gefäß mit der Prägemarke »Wessel« wurde vermutlich vor 1930 hergestellt. Seine Marke war im 1920er Jahrzehnt noch in Gebrauch(167). Bedauerlicherweise wurde aus Bonn-Poppelsdorf keine vergleichbare Keramik bekannt, welche die genaue Rekonstruktion des Gefäßes ermöglicht(168).





C. Porzellan



Porzellan war lange Zeit ein überaus kostbares Material, doch wurde es im Laufe der Industrialisierung beinahe für jedermann und frau erschwinglich. Es verwundert daher nicht, wenn dieses Material im Fundgut anders als beispielsweise bei demjenigen aus Dülmen aus dem zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts(169) recht zahlreich vertreten ist.





1. Blumenvase



Mehrere Gefäßfragmente aus Hartporzellan gehören zu einer leicht trichterförmigen Schnittblumenvase mit einem bunten Blütendekor. Bedauerlicherweise lassen sich nicht alle Stücke des Gefäßes, von denen insgesamt nur ein kleiner Teil erhalten ist, wieder zusammenfügen. Auch ist keine Marke, welche über die Herstellerfirma und eventuell auch über den Maler bzw. die Malerin Auskunft geben könnte, erhalten geblieben. Trotz des auffälligen Dekors sind derzeit keine näheren Angaben zu Herkunft und Datierung der Vase möglich. Die Gefäßform allein läßt sich zeitlich nicht ausreichend eng fassen. Die Bemalung erscheint dem Verfasser zu sorgfältig, als daß er die Vase zu den sogenannten »Nippesgefäßen« rechnen und auf diese Weise in die Zeit um die Jahrhundertwende datieren möchte.





2. Obertassen



Auf dem Rest der Bodenunterseite einer Obertasse aus Hartporzellan befindet sich als Herstellermarke ein leicht nach oben gebogener, horizontaler Strich mit zwei nebeneinander liegenden Querstrichen in der Mitte und der darunter angebrachte Text »KPM«(170), jeweils gedruckt und nicht geprägt. Die Marke ist zwar nicht ganz vollständig, doch handelt es sich unzweideutig um das Warenzeichen einer Porzellanfabrik zu Walbrzych in Polen (früher Waldenburg in Schlesien)(171)

. Nach Dieter Zühlsdorf ist diese Marke seit etwa 1906 in Gebrauch gewesen(172). Anderweitig erfolgte eine zeitliche Beschränkung der Marke auf die Zeit vor 1927(173). Die Tatsache, daß die Fabrik bereits 1921 in den Besitz der Firma »Rosenthal & Co., AG, Philipp, Selb« überging(174), läßt an ein Enddatum schon in diesem Jahr denken, was zu überprüfen wäre(175).

Das Fragment einer anderen Obertasse, welche gleichfalls aus Hartporzellan bestand, kann in seiner Herkunft bedauerlicherweise nicht so genau bestimmt werden. Es erweist sich auf Grund des Dekors, der Abbildung des Reichsadlers und eines dazu passenden Textes hinreichend als deutsches Produkt. Zugleich ergibt sich als Datierung das Zweite Deutsche Reich, also der Zeitraum von 1871 bis 1918. Der Text ist unvollständig; lesbar sind noch die Anfänge der beiden ehemals vorhandenen Zeilen, nämlich »WIR DEUTSCHEN« und »SONST NIE«. Der Text läßt sich ergänzen zu:

WIR DEUTSCHEN FÜRCHTEN GOTT

SONST NIEMANDEN IN DER WELT

Damit repräsentiert er in etwa das Klima, wie es im letzten deutschen Kaiserreich zu Beginn des Ersten Weltkriegs vorherrschte(176).

Das Gefäß dürfte wie die zuvor besprochene Porzellantasse im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts entstanden sein. In dieser Zeit stand der deutsche Nationalismus in höchster Blüte, bis er während des Ersten Weltkriegs etwas verwelkte.





3. Pfeifenkopf



Als besonders bemerkenswert kann der unvollständige Tabakpfeifenkopf aus Hartporzellan einer Gesteckpfeife gelten. Zu einem solchen Rauchinstrument gehören neben dem Kopf als weitere Bestandteile Stiefel, Rohr und Mundstück. Die sogenannte »dreiteilige(177) Gesteckpfeife« erlebte nach Lutz Libert ihre Blütezeit im 19. Jahrhundert(178). Ihr Hauptverbreitungsgebiet lag in den deutschsprachigen Ländern, während im übrigen Europa zweiteilige Exemplare vorherrschten(179). In den Niederlanden gilt sie infolgedessen als sogenannte »Deutsche Pfeife«(180). Das Rohr dieser Pfeifen besaß Längen zwischen zehn und mehr als hundert Zentimetern(181), wobei die langrohrigen Exemplare erst nach der sogenannten »bürgerlichen Revolution« von 1848/1849 außer Mode kamen und nach L. Libert »zu einem provinziell altväterlichen Requisit« degradiert wurden(182). Die übrigen Pfeifen blieben dagegen weiterhin üblich.

Gesteckpfeifen, deren Köpfe aus verschiedenen Materialien bestehen konnten, entwickelten sich im Laufe der Zeit zu einem begehrten Sammelobjekt. Als Kopfzier wurden dabei »Pferde, Porträts und erotische Motive« nach Libert »von Schnitzern, Sammlern und Rauchern besonders geschätzt«(183). Während die Meerschaumpfeifen nur für besser bemittelte Käufer erschwinglich waren, wurden die Exemplare aus Porzellan »in allen sozialen Gruppen gebräuchlich«(184), wobei deren Blütezeit »im Biedermeier« gelegen haben soll(185). Hier ist aber nicht so sehr die Quantität, sondern eher die Qualität angesprochen, denn Libert betont unter Hinweis auf das »Aufkommen von Abziehbildern« die Rolle der Industrialisierung bei der Herstellung, welche eine Serienfertigung dekorierter Pfeifenköpfe ermöglichte(186). Bedruckte, teilweise zusätzlich kolorierte Porzellanköpfe fanden erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine größere Verbreitung.

L. Libert bildete einen Porzellanpfeifenkopf mit einem Abziehbild ab, welches handkoloriert und mit dem Text »Des Jägers liebstes Wild« unterschrieben ist(187). Hier sehen wir das selbe Thema behandelt, welchem sich der Pfeifenkopf aus Warburg widmete. Hier hat der sich im Sinn entsprechende Text gelautet: »Ein Mädchen von achtzehn Jahren / Da ka nst du reiten und jagen«(188). Auch in den frivolen Bildmotiven selbst ergeben sich Zusammenhänge, denn während auf dem von Libert publizierten Kopf des Historischen Museums zu Schwerin zwei Jäger zu Fuß dargestellt sind, welche sich zwei bäuerlich gekleideten, im Schutze eines Baumes schlummernden Mädchen nähern, so zeigte das kolorierte Abziehbild auf dem anderen Exemplar einen Jäger zu Pferd und allerdings bildlich getrennt das Porträt eines ebenfalls ländlich aussehenden jungen Mädchens mit gerötetem Gesicht(189).

Weder bei dem einen, noch bei dem anderen Pfeifenkopf läßt sich die Herkunft derzeit genauer bestimmen. Die Angabe »Deutschland« für das Exemplar in Schwerin dürfte für beide zutreffend sein(190). Die von Libert angegebene Datierung »Ende 19. Jh.«(191) und die Ähnlichkeit von Text und Bild legen es nahe, die Gesteckpfeife aus Warburg gleichfalls in das letzte Viertel des 19. Jahrhunderts zu setzen, wobei nicht auszuschließen ist, daß sie als Sammler oder Liebhaberstück über längere Zeit hin verwahrt oder sogar produziert wurde.





4. Pfeifenstiefel



Von einem aus Hartporzellan bestehenden Pfeifenstiefel, also dem stark gebogenen Verbindungsstück zwischen Kopf und Rohr einer Gesteckpfeife, finden sich unter den Fundstücken unscheinbare Reste, die vielleicht von mehreren Exemplaren stammen(192). Darstellungen aus der Zeit unmittelbar vor der letzten Jahrhundertwende zeigen, daß solche Stiefel damals als Bestandteile von Gesteckpfeifen gebräuchlich waren(193).





5. Puppenarm



Der abgebrochene Unterarm mit defekter Hand mit einer Einfärbung in rosa Farbe, der sich unter den übrigen Stücken fand, besteht aus glasigem Biskuitporzellan. Die gedrungene Form von Arm und Fund lassen es als wahrscheinlich erscheinen, daß es sich um den Rest einer kleinen Puppe handelt.

Die Miniaturpuppen stellen nach Gloria Ehret und Ulrike Heuss-Gräfenhahn eine »eigene, in sich geschlossene Welt im Reich der Puppen dar«, denn bei einer durchschnittlichen Größe von nur etwa zehn Zentimetern »formieren sie sich zu ganzen Jahrmärkten und Kirmessen und bevölkern Dörfer und Ställe«(194). Als hauptsächliche Aufenthaltsorte werden von ihnen »die ehrwürdigen alten Puppenhäuser« genannt, doch würden die Miniaturpuppen gelegentlich »auch einmal von einer großen Puppe sozusagen als Kindeskind auf dem Arm gehalten«(195).

Zur Datierung des Figürchen läßt sich angesichts des fragmentarischen Erhaltungszustandes nicht viel sagen. Biskuitporzellan kam im Zusammenhang mit Puppen erst im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts auf(196). Dazu paßt, daß die Puppenhäuser in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ziemlich aus der Mode waren und sich erst in der zweiten Hälfte wieder einer großen Beliebtheit erfreuten(197). »Um 1870« gingen G. Ehret und U. Heuss-Gräfenhahn zufolge die Puppenproduzenten dazu über, ganze »Puppenhausfamilien« fabrikmäßig herzustellen, wobei sie sich darum bemüht haben sollen, Standesunterschiede nicht nur an der Kleidung, sondern im Material der Puppen selbst sichtbar werden zu lassen(198). Nach diesen Angaben werden wir unter Vorbehalt von einer Datierung nicht vor Beginn des Zweiten Deutschen Reiches ausgehen können.





IV. Auswertung



Obwohl es sich bei den Fundstücken hauptsächlich um Reste industriell gefertigter Massenprodukte handelt, welche dazu noch aus einer Zeit stammen, die durch Bild und Schriftquellen gut dokumentiert ist, eröffnen sie doch gerade dem kleinräumig Interessierten neue Perspektiven im Hinblick auf den Alltag vor etwa hundert Jahren.





A. Funktionszuweisungen



Die durch das Fundgut nachgewiesenen Gegenstände lassen sich mehreren Lebensbereichen im Haushalt zuordnen: Kindererziehung (Porzellanpuppe), Körperpflege (Steingutseifenschale), Krankenfürsorge (Apothekenabgabeflaschen aus Glas; Salbentopf aus Töpferware), Lebensgenuß (Glasspucknapf; Pfeifenkopf und stiefel aus Porzellan), Nahrungszubereitung (Randschüssel aus Steingut; Milchtopf und Schüssel aus Töpferware), Nahrungsaufnahme (Bierflasche, Trinkbecher und Zuckerkelch aus Glas; Steingutteller und Obertassen aus Porzellan), Vorratshaltung (Einmachtopf aus Töpferware) und Wohnkultur (Porzellanblumenvase).





B. Wirtschaftsaussagen



Die ursprüngliche Herkunft der festgestellten Gegenstände läßt sich bedauerlicherweise trotz ihres für archäologische Verhältnisse geringen Alters nur zum Teil bestimmen. Aussagen fallen besonders bei dem mit Fabrikmarken versehenen Steingut leicht. So stammt das Steingut teilweise aus dem Saarland (Wallerfangen), dem Rheinland (Bonn(199) einschließlich von Poppelsdorf) und dem »Mittelelbegebiet«, während das Porzellan wenigstens zum Teil aus dem heutigen Polen kam (Walbrzych(200) in Schlesien), was eventuell auch für die Töpferware gilt. Bemerkbar ist eine nach Osten gerichtete Tendenz beim Bezug von Porzellan, Steingut und Töpferware, denn drei ausschließlich Steingut betreffenden Hinweisen für die Herkunft aus westlich gelegenen Produktionsorten (Bonn, Bonn-Poppelsdorf u. Wallerfangen) liegen fünf für den Bezug aller Keramiksorten aus dem Osten vor, nämlich Walbrzych beim Porzellan, Magdeburg-Neustadt und Neuhaldensleben beim Steingut, und Sachsen oder Schlesien (Bolesawiec?) und das Gebiet um den oberen Abschnitt der Weser bei der Töpferware, wobei noch als zwei weitere mögliche Herkunftsorte Annaburg und Kassel zu berücksichtigen sind. Außerdem zeigt sich zumindest für das Steingut eine gewisse Bevorzugung preußischer Fabriken im Westen und Osten des Deutschen Reiches(201). Nord und Süddeutschland blieben unberücksichtigt.

Porzellan, Steingut und Töpferware wurden über große Entfernungen hinweg verhandelt. So beträgt die Entfernung zu der Steingutfabrik zu Wallerfangen im Saarland rund dreihundert Kilometer schon in der Luftlinie. Diese weiten Handelsbeziehungen sind aber keineswegs das Ergebnis industrieller Leistungen wie den Eisenbahnstrecken und Schiffahrtskanälebau, denn schon um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert fand in Westfalen beispielsweise auch englisches Steingut eine weite Verbreitung(202). Die große Festigkeit und das geringe Gewicht des Materials machten dies möglich. Das Kaffeegeschirr, welches durch den Tassenrest mit der Marke einer Porzellanfabrik in Walbrzych repräsentiert wird, hatte immerhin eine Reise in westlicher Richtung über eine Entfernung von ziemlich genau 500 Kilometern in der Luftlinie hinter sich, als es allem Anschein nach im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts in Warburg ankam.

Töpferware wurde in der Regel über wesentlich geringere Entfernungen hinweg verhandelt als die »bessere« Keramik, wobei hier als das am ehesten zu erwartende Herkunftsgebiet der diemelabwärts liegende Reinhardswald in Hessen zu berücksichtigen ist. Die Absatzgebiete dieses alten Töpfereibezirks sind in groben Zügen bekannt. Die Ware ging nach Ulf Leinweber hauptsächlich in mit Töpferorten ärmer ausgestattete Gebiete »des östlichen Westfalens (Raum Warburg) sowie in den niedersächsischen Raum«(203). In die Gegend von Warburg dürften die Tongefäße hauptsächlich auf Pferdefuhrwerken gelangt sein; in dörflichen Gebieten wurde entsprechendes Geschirr auch von Hausierern in Körben auf dem Rücken (Kiepen) ausgetragen(204). Daß die gefundenen Reste von Töpferware wenigstens zum Teil eine ganz andere Herkunft bezeugen, läßt darauf schließen, daß das Töpfereigewerbe im Reinhardswald auf Grund des zunehmenden Fernverkehrs um die letzte Jahrhundertwende bereits viel von seiner früheren Bedeutung einbüßte.

Zur Bevorzugung industriell gefertigter Keramik und auch Glaswaren in Warburg und Umgebung trug sicherlich die Eröffnung der »Westfälischen Eisenbahn« von Soest über Paderborn nach Warburg am 21. Juli 1853(205) und anderer Bahnen bei, wie sie Franz Mürmann in seiner »kurzgefaßten Jahrhundertbilanz« zusammengestellt hat:

»Die Eisenbahnstrecken Warburg-Hümme (Hessische Nordbahn) mit Anschluß nach Kassel und Karlshafen (1849), Warburg-Altenbeken-Paderborn (Westfälische Bahn, 1853 s. o.), Warburg-Bestwig (1973), Warburg-Arolsen (1890) erschlossen diesen Raum verkehrs und wirtschaftspolitisch in dem erforderlichen Maße.«(206)

Warburg hatte sich im 19. Jahrhundert »zu einem Verkehrsknotenpunkt in diesem Raum herausgebildet«(207). Die Herkunft der gefundenen Keramik bestätigt dies in eindrucksvoller Weise.

Für die Bevorzugung von Industrieprodukten gegenüber Handwerkserzeugnissen war sicherlich nicht nur der relativ geringe Verkaufspreis, sondern auch die vollendetere Ausformung und Dekorierung verantwortlich, die den Massencharakter der Ware

wohl mehr als aufwog. Gerade die Zeit von der letzten Jahrhundertwende bis zum Ausbrechen des Ersten Weltkriegs wird von

Franz Mürmann »in vielfacher Hinsicht als ausgesprochen fruchtbare Zeitspanne« angesprochen(208). Man wird ihm hinsichtlich der Entwicklung in der Wirtschaft wohl uneingeschränkt zustimmen dürfen, zumal die Reichhaltigkeit der Steingutfunde welche auf Grund der vertretenen Dekore vorwiegend dieser Zeit angehören dürften wie eine Illustration am Beispiel alltäglicher Gegenstände wirkt.

Die neuen Rationalisierungsmöglichkeiten und Fernverkehrsverbindungen des Industriezeitalters erleichterten die Versendung von Töpferware sehr. Dies zeigt sich am besten bei den meist lehmbraunen, unter starker Mechanisierung entstandenen Tongefäßen aus dem heute polnischen Bolesawiec (früher Bunzlau in Niederschlesien) und seiner Umgebung, die als »Bunzlauer Braungeschirr« der Verfasser bevorzugt den Begriff »Bunzlauware« und als ähnliche, bunt glasierte Töpferware(209) eine große Verbreitung vor allem entlang der Eisenbahn und Schiffahrtslinien fanden(210). Zu der großen Nachfrage nach Bunzlauware trug die spezifische Lehmglasur bei, die bleifrei ist und als solche 1827 erfunden wurde(211). Diese Glasur besaß nicht nur gesundheitliche Vorzüge, sondern war auch preisgünstiger, weil die Bleiglätte als Flußmittel(212) beim Brennen entfiel(213).

Ekkehard Lippert nennt als bedeutende Produktionsorte neben Bolesawiec »Freiwaldau in Schlesien, Pulsnitz, Kamenz, Bischofswerda und Elstra im ehe|maligen Freistaat Sachsen, Dommitzsch und Hohenleipisch in der ehemaligen Provinz Sachsen«(214). Auch in Böhmen wurde etwa seit der letzten Jahrhundertwende in einem großen Umfang Bunzlauware produziert und exportiert, nach dem Ersten Weltkrieg sogar bis nach Skandinavien(215).

Es wurde auch Ton aus Bunzlau verschickt und in lokalen, absatznahen Töpfereien zu Bunzlauware verarbeitet(216), was die Herkunftsbestimmung der Fertigprodukte erschwert. Zu möglichen Produktionstätten in der weiteren Umgebung von Warburg meinte Hans-Georg Stephan:

»Eindeutige archivalische Quellen oder Fehlbrände ließen sich bisher jedoch nicht namhaft machen. Ebenso fehlen bisher Publikationen über eine Produktion derartiger Bunzlauer Gefäße in Kassel-Bettenhausen.«(217)

Selbst wenn im Umkreis des Mittelabschnitts der Weser hier und da Bunzlauware hergestellt worden sein sollte, so kann es sich angesichts so hoher Stückzahlen wie 6.500.000 in Bunzlau und 4.500.000 in Naumburg an der Saale allein im Jahr 1892(218) nur um bescheidene Mengen gehandelt haben.

Über etwaige Unterscheidungskriterien für die einzelnen Produktionszentren der Bunzlauware ist dem Verfasser noch nichts bekannt geworden, so daß die Herkunftsregion für die in Warburg vorgefundenen Gefäßreste dieser Art nicht sicher bestimmt werden kann.

Im Töpfereibezirk des Reinhardswaldes wurde nach Ulf Leinweber nachweislich noch um die Jahrhundertwende Töpferware aus Immenhausen(219) und Udenhausen(220) in die Gegend von Warburg geliefert. Von den hier behandelten Fundstücken ähnelt keines den bekannten Gefäßen aus diesen beiden Orten dermaßen, daß daraus auf die selbe Herkunft geschlossen werden kann. Hier gilt es, nach Töpfereiabfällen zu suchen, um die Zahl der bekannten Gefäßtypen der einzelnen Betriebe zu vergrößern und eventuell weitere Anhaltspunkte für deren Datierung zu erlangen.

Die Krisenzeiten der Weimarer Republik, die in Warburg nach einer Anzeige im »Warburger Kreisblatt« schon 1922(221) die ansässigen Kaufleute und Gewerbetreibenden veranlaßten, »Waren jegl. Art ausnahmslos nur noch gegen Barzahlung zu verabfolgen«(222), spiegeln sich im Fundgut nicht wieder. Ihre Auswirkungen lassen sich erst in den Jahren 1925 bis 1931 fassen, indem damals Steingut produzierende Fabriken beispielsweise in Bonn (1925)(223), Bonn-Poppelsdorf (1929)(224) und Wallerfangen (1931)(225) stillgelegt werden mußten also Werke, die auch Warburg beliefert haben.

Betrachtet man die Funktion der einzelnen, durch das Fundgut nachgewiesenen keramischen und gläsernen Gegenstände, so läßt sich auch in dieser Hinsicht eine Aussage treffen: zumindest der Doppelhenkeltopf aus Bunzlauware bezeugt, daß seine einstigen Besitzer an der Klockenstraße noch im 20. Jahrhundert eine Vorratshaltung in der Form betrieben, wie sie damals in der Stadt durchaus noch üblich war, nämlich das »Einmachen« bzw. »Einkochen« leicht verderblicher Lebensmittel. Erst das Aufkommen der Kühlgeräte und Lebensmittelchemikalien nach dem Zweiten Weltkrieg vermittelte in dieser Beziehung neue, modernere Gewohnheiten und Abhängigkeiten in allen Bevölkerungskreisen.

Zur Konservierung von Lebensmitteln während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schrieb Heinrich Körbitz:

»Der tägliche Lebensmittelbedarf wurde soweit als möglich frisch und offen beim Kaufmann oder am Bauernmarkt geholt. Eine Bevorratung für den Winter in Gläsern gab es bei Marmeladen, Sauergemüse, Eiern (in "Wasserglas" konserviert).«(226)

Für Vorratsgefäße wurde aber nicht unbedingt Glas verwendet, denn dieses sei damals »noch immer ein besonderer Werkstoff gewesen«, von dem ein Kilogramm im Wert immerhin einem Stundenlohn entsprach(227). Das Einmachglas wurden zwar bereits 1895 patentiert, doch erst ab etwa 1910 gebräuchlich(228).

Über die Verwendung von Vorratstöpfen in den dörflichen und kleinstädtischen Haushalten des 19. und ersten Viertels des 20. Jahrhunderts im Umkreis des Reinhardswaldes schrieb Ulf Leinweber:

» Als Vorratsgefäße für alle Arten konservierter Nahrungsmittel, wie etwa Fleisch, Essiggurken, Kraut, Erbsen, Bohnen oder eingelegte Eier, wurden hohe, zylinderförmige oder gebauchte, oft außen unglasierte irdene Töpfe mit kräftigen Rändern und Henkeln hergestellt. [...].

In großer Stückzahl hergestellt wurden in den Töpfereien auch die beim Schlachten verwendeten Bluttöpfe sowie andere verschieden große, oft nur innen glasierte Töpfe für Mus, Honig, Schmalz, Fett und andere Lebensmittel. [...].

Wie bei den schlichten Vorratsgefäßen sind auch bei den für die Milchwirtschaft benötigten Gefäßen werkstattypische Unterschiede kaum festzustellen.«(229)

Zur Vorratshaltung und auch zum Einmachen eigneten sich nach Heidi Müller die Töpfe der Bunzlauware vorzüglich(230). Einmachtöpfe seien über lange Zeit ein Verkaufsschlager gewesen, dem das Emailgeschirr seinen Erfolg nicht habe streitig machen können(231):

» Der Bedarf an großen Töpfen, in Bauerngütern wie im städtischen Haushalt, hing allerdings stark vom Ausfall der jährlichen Obst und Gemüseernte ab. [...]. Fiel die Ernte reichlich aus, erhöhte sich die Nachfrage nach braunen Einmachtöpfen auf den Herbstmärkten. Die ausgedehnte Vorratshaltung auf dem Lande wie in der Stadt, die während des Ersten Weltkriegs und in den wirtschaftlich schlechten Jahren danach noch zunahm, erhöhte wiederum die Nachfrage nach solcher Ware, eine Entwicklung, die sich auch während des Zweiten Weltkriegs wiederholte.

In den großen zweihenkligen Töpfen legten Hausfrauen im Herbst Sauerkraut, Gurken und Salzbohnen ein; Fett oder Honig verwahrten sie in kleineren Einmachtöpfen oder "Krausen", die in kühlen Kellerräumen Platz fanden. Kleine Mengen an gekochtem Fleisch haltbar zu machen, war nicht allein durch Einkochen in Gläsern möglich; in braunen Henkeltöpfen hielt es sich unter einer dicken Talgschicht und mit einem Leinentuch verschlossen bis zu einem Jahr.

[...]. Auch in der 2. Hälfte des [19.] Jhs. und nach 1900 legte man alle Sorten von Obst ein und füllte Pflaumenmus für den Brotaufstrich in Bunzlauer Töpfe, die, mit Pergament verschlossen, im Keller aufbewahrt wurden.«(232)

Die starke Halskehlung des Einmachtopfes diente demnach nicht nur als Halterung für Verschlußklammern, sondern auch zum Festbinden der Pergamentabdeckung (»Binderand«).





C. Sozialaussagen



Unter den geborgenen Gegenständen sind weder Stücke, die einst einen besonderen Wert darstellten, noch solche, die auf eine gewisse Armut ihrer ehemaligen Besitzer schließen lassen. Daß dem Haushalt eine Familie - vielleicht sogar eine Großfamilie - angehörte, läßt sich aus den Funden bedauerlicherweise nicht eindeutig ersehen. Es handelt sich aber in jedem Fall um Relikte aus einem Haushalt der bürgerlichen Mittelschicht(233). Ob die beiden zusammen gefundenen Arzneifläschchen aus Preßglas, die Bruchstücke eines weiteren, sowie das Apothekentöpfchen, als Zeichen der um die Jahrhundertwende allgemein schlechten hygenischen Verhältnisse gewertet werden dürfen, bleibt trotz ihrer bemerkenswerten Anzahl, die auf mehr als auf einen Krankheitsfall schließen lassen, wiederum fraglich. Da der Inhalt dieser kleinen Gefäße nicht ausreichend bekannt ist, muß ihre Bedeutung offen bleiben. Allein ihre Anwesenheit bestätigt, daß die Bewohner des betreffenden Grundstücks ausreichend wohlhabend waren, um sich mehrere Medikamente oder andere teure und daher nur in geringen Mengen verabreichten Behandlungsmittel leisten zu können.

Auf nicht besonders wohlhabende Verhältnisse deuten die auffällig gestalteten Trinkbecher aus Preßglas hin, die auf eine gewisse Bevorzugung plastischen Dekors mit prunkhafter Wirkung hindeuten und den Kunststil »Historismus« repräsentieren. Adel, Industrielle, Kaufleute, Kleriker, Handwerker und Bauern huldigten hierbei den selben Idealen, die früher allein den weltlichen und geistlichen Fürsten vorbehalten waren(234). Unterschiede machten sich im Zuge der zunehmenden Massenfabrikation jetzt weniger in der Ausformung von Gegenständen bemerkbar als vielmehr in deren Material und seiner Verarbeitung, da Wohlhabende besonderes Glas und eine handwerkliche Bearbeitung der Materialien wie zum Beispiel den aufwendigem und teuren Schliff bevorzugten.

Kochtöpfe aus Töpferware sind im Fundgut nicht belegt, obwohl nach Wingolf Lehnemann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts »in Westfalen wieder irdene Kochtöpfe in größerem Maße« gab(235). Im fortgeschrittenen 20. Jahrhundert war in Westfalen nach W. Lehnemann »schon längst der eiserne Kochtopf üblich«(236). Kochtöpfe aus Töpferware wurden nicht nur von solchen Leuten verwendet, welche sich keine Kochgefäße aus Metall leisten konnten, denn es gab lange Zeit für besondere gekochte Speisen (zum Beispiel Obst) keine preiswerte Alternative(237). In manchen Gegenden Westfalens, so beispielsweise in der Stadt Münster, war Töpferware als Gebrauchsgeschirr mitunter bis in das dritte Viertel des 19. Jahrhunderts hinein beliebt(238).

Teller aus Töpferware sind im Fundgut nur in einem Fragment vertreten, das abseits am Baugrubenrand aufgelesen wurde und in das zweite bis dritte Viertel des 19. Jahrhunderts datiert. Der Text auf der Tellerfahne bezeugt, daß es sich um Zier-, nicht Gebrauchsware handelt. Wie Wingolf Lehnemann gezeigt hat, waren gewöhnliche Teller aus Töpferware wie solche aus Holz bereits im Jahr 1843 »auf die unteren sozialen Schichten beschränkt«(239). In den mittleren und höheren Kreisen gebrauchte man damals gewöhnlich bereits Steingut und Porzellanteller(240).

Das Vorhandensein von billiger Bunzlauware im Haushalt läßt zwar an Geldmangel denken, doch liegt es vielleicht eher in einer konservative Haltung begründet. Heidi Müller beschrieb die Situation folgendermaßen:

»In den 80er Jahren trat in der Bewertung des Bunzlauer Geschirrs ein deutlicher Wandel ein. Danach galt es im Vergleich zu Industrieprodukten als weniger praktisch und vielfach auch formal als altmodisch. Wegen ihres niedrigen Preises blieben die Töpfererzeugnisse "bei den ärmerem Volksklassen" allerdings weiterhin beliebt.

Waren braune Töpfe um 1900 im städtischen Bürgerhaus allenfalls nur noch in der Küche zu finden, so galt braunes Eßgeschirr in der Stadt wie auch bei wohlhabenderen Bauern auf dem Land als wenig fein, so daß sie es den Dienstboten überließen, selbst aber Porzellan und Steingutteller bevorzugten. Es entwickelte sich eine regelrechte Hierarchie des Geschirrs, die sowohl Fragen des Geschmacks wie der sozialen Schichtzugehörigkeit berührte.«(241)

Auf Grund dieser Beschreibung kann man hinsichtlich der Funde durchaus auf einen »gutbürgerlichen« Haushalt schließen, da die Bunzlauware auf den Bereich der Küche und Vorratskammer beschränkt bleibt, während das Eßgeschirr nach den Tellerresten zu urteilen vorwiegend aus Hartsteingut und das Kaffeegeschirr zumindest zum Teil aus Hartporzellan bestand.

Auf einen Familienhaushalt mit wenigstens einem Kind (Tochter) deutet das Armfragment einer Miniaturpuppe hin, die vor allem wenn sie das Bestandteil eines Puppenhauses war eine gewisse Rolle bei der Kindeserziehung gespielt haben wird. Schließlich diente das Spiel mit Puppen und Puppenhäusern unter anderem der Anpassung des Mädchens an seine spätere Rolle als Frau sowie der Einführung in die Erwachsenengesellschaft, ähnlich wie Jungen mit kleinen Rittern und Burgen hantierten(242).





D. Kulturaussagen



In der älteren kunsthistorischen Literatur wurden Erzeugnisse aus Preßglas ziemlich geringschätzig behandelt, ganz im Gegensatz zu solchen aus Kristallglas, welches unter den Funden übrigens nicht vertreten ist. Kennzeichnend für den sich an Material und Fertigung orientierenden Snobismus früherer Jahre ist etwa die Stellungnahme von Gustav Edmund Pazaurek in dessen Standardwerk über die Gläser der Empire und Biedermeierzeit aus dem Jahr 1923:

»Die scharfen Schliffkanten durch das Blasen in eine noch so vorzügliche Metallform wiedergeben zu wollen, wäre ein vergebliches Bemühen gewesen. Als man aber durch Anwendung eines S t e m p e l s oder Gußkerns einen bedeutenden Druck auszuüben lernte, [...] wurde es möglich, auch die feinsten Details der Form [...] auch auf das Hohlglas zu übertragen, aber nur auf Gefäße, die sich nicht nach oben verjüngen, also den Stempel nach erfolgtem Pressedruck wieder freigeben. [...]. Damit trat in der Massenproduktion eine gewaltige Umwälzung ein, die dem edlen Schliffglas [...] eine fast tödliche Wunde beibrachte(243)

»So lange die nasse, zweiteilige, aus Buchenholz geschnitzte oder gedrehte Holzform in der|Hütte als Arbeitsbehelf zur Hohlglasherstellung namentlich bestimmter, gleichartiger Formen unentbehrlich ist, ist gegen sie auch nichts einzuwenden; wenn aber eine meist mehrteilige Metallform dazu dient, um große Massen fertig geschmückter, möglichst reich aussehender billiger Objekte auf den Markt zu werfen, so entzieht sie allen gediegenen Glasveredlungsverfahren, hauptsächlich dem Schliff und Schnitt, den Boden und verroht den Geschmack des Publikums.«(244)

Nun, wie die Funde zeigen, ließ man sich früher die Freude an den Formen nicht so leicht verderben. Für das 1920er Jahrzehnt ist gleichwohl ein Umdenken wahrzunehmen(245), durch welches die Häufigkeit der einschlägigen, in ihrem Ursprungszustand damals bereits als altmodisch betrachteten Fundstücke in dem geborgenen Material begründet werden kann.

Die Trinkgläser aus Preßglas repräsentieren den durch Prunksucht und Geschichtsverklärung gekennzeichneten und als »Historismus« bezeichneten großbürgerlichen Kunststil etwa der ersten drei Jahrzehnte des zweiten deutschen Kaiserreiches. Dieser neue Stil, welcher der Biedermeier-Epoche nachfolgte, zeichnete sich durch den Rückgriff auf alle möglichen, als geschmackvoll empfundenen Stilelemente der Vergangenheit aus, mit deren Hilfe ja durch deren Vermehrung und Übertreibung man der romantisch verklärten, als »deutsch« oder gar »altdeutsch« empfundenen Geschichte ein wenig näher zu sein hoffte. Steigerung der Ausdruckskraft durch Pomp und Überladenheit hatte es bereits im Zeitalter von Absolutismus und Gegenreformation gegeben, diente hier aber vorwiegend Hof und Kirche(246). Die Wohnungseinrichtungen bei den »besseren Kreisen« werden von Gert Richter folgendermaßen beschrieben:

»Das Geld-Bürgertum schuf sich als pomphaften Rahmen eine Fülle architektonischer Greuel. Ernst Johann berichtet in seiner »Deutschen Kulturgeschichte« (1970) eine bezeichnende Anekdote aus der Gründerzeit in Berlin: »Der Maurer fragt den Architekten: ,Der|Bau ist fertig, wat für`n Stil soll`n wir`n dranmachen?!'«

Im Inneren der Wohnungen sah es genauso pompös, genauso geschmacklos bombastisch aus.«(247)

Neben der Prunksucht war wohl auch etwas Verlogenheit im Spiel, die sich darin äußert, daß das Inventar einen Reichtum nicht nur an Geld sondern auch an Kunst beweisen sollte:

»Daß das alles unecht war, nachgeahmt, auf unsägliche Weise verdreht, vermischt und verfälscht das störte kaum jemand die Möbel waren solide, waren verschnörkelt, waren teuer und »sahen nach etwas aus«, das war die Hauptsache!«(248)

Die undurchdachte Bevorzugung schwerer, stark und zugleich kunstlos reliefierter Gläser hielt nicht lange an, und das bald darauf im Rahmen des Jugendstils erfolgte Umdenken hat vielleicht dazu beigetragen, daß sich unter den Fundstücken auch Reste dieser an sich stabilen Vertreter jenes besagten unausgebildeten Geschmacks befinden.

Als andere Vertreter der so lange übergangenen Kunstepoche können die sogenannten »Nippesfiguren« gelten(249), also Kleinfiguren aus Glas, Porzellan und Steingut ohne Anspruch auf eine künstlerische Qualität. Der geborgene Unterarm mit Hand einer etwa faustgroßen Menschenfigur aus Hartporzellan ist vielleicht in diesem Zusammenhang zu sehen(250), doch wird es sich wegen seiner gedrungenen Form eher um den Rest einer Miniaturpuppe aus Biskuitporzellan gehandelt haben. Bedauerlicherweise läßt sich nicht erkennen, um was für eine Person es sich einst gehandelt haben soll. Der gedrungene Arm läßt an eine kindliche Gestalt denken, während die Spreizung zweier mittlerweile abgebrochener Finger an die spielerische oder tänzelnde Haltung erinnert, wie sie bei Rokoko-Figuren häufig begegnet und bei den »Nippesfiguren« gerne nachgeahmt wurde. Solche die Menschen zu niedlichen Figuren degradierenden Gegenstände waren, sofern es sich nicht um Kinderspielzeug handelte, schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein beliebtes, leidlich erschwingliches Sammelgut, welches sich zudem neben anderem echten und unechten Porzellan leicht in einer Glasvitrine oder im ungenutzten Kinderzimmer zur Schau stellen ließ(251). Auch darin äußerte sich der museale Charakter des Historismus'(252).

Eine gewisse Großspurigkeit bedingt durch das Wohlergehen vieler Deutscher in jenen Jahren äußert sich auch in jenem übertriebenen Vaterlandsstolz, wie er sich mit Spruch und Reichsadler auf dem Fragment einer Tasse aus Hartporzellan zeigt. Die einfach gehaltene, aber sehr patriotische Ansichtstasse verdeutlicht einmal mehr, welchen Einfluß Vorstellungen von Ehre und Vaterlandstreue im zweiten deutschen Kaiserreich besaßen(253). Diesen Moralismus beschrieb Gert Richter wie folgt:

»Der Deutsche liebte sein Vaterland, war aufrichtig, tugendhaft, »anständig«, er hielt Moral, Ehre, Vaterland hoch er hatte gelernt, daß man seine Ehre verteidigen müsse und daß es süß sei, fürs Vaterland zu sterben, und er war, ob Mann oder Weib, ängstlich auf den ständig gefährdeten »guten Ruf« bedacht, dessen er durch die geringste, die läppischste Verfehlung verlustig gehen und damit der Verachtung der guten Gesellschaft anheimfallen konnte.«(254)

Wer jener »guten Gesellschaft« angehören durfte, dies bestimmte das Vermögen des Einzelnen, die Idealvorstellungen seiner Zeit bei sich selbst anzuwenden, wobei die Menschen also einander weitgehend ähnelnde Bilder von sich bei ihren mehr oder weniger lieben Mitmenschen abzugeben oder mit diesen auszutauschen versuchten, so lange es eben ging:

»Je höher die gesellschaftliche Stellung, um so ausgeprägter war die|Scheinheiligkeit und Heuchelei in moralischen Dingen. [...]. Im Grunde durfte man alles, was man eigentlich nicht durfte nur erwischen lassen durfte man sich nicht! Kam etwas »Unregelmäßiges« ans Tageslicht, so gab es einen »Skandal«! Der freilich konnte die unangenehmsten, ja tragischen Folgen haben, dann setzte der Automatismus der »Ehre« ein, dann waltete die Tyrannei der öffentlichen Meinung.«(255)

Die bedeutendste Konsequenz eines solchen, allerdings politisch bedingten »Skandals« jener Zeit war der Erste Weltkrieg, der letztlich auch zu einem moralischen Umdenken zwang(256).

Es gab übrigens auch Personengruppen, deren »guter Ruf« in den »gebildeten« Kreisen von vornherein angezweifelt wurde, so daß deren Mitglieder zum Beispiel Abdecker und Prostituierte sich um einen solchen garnicht erst bemühen brauchten(257).

Wie man die Porzellantasse in ihren Details auch deuten mag in jedem Fall vermittelt sie das Bild eines Deutschen oder einer Deutschen, der oder die durch seinen bzw. ihren Stolz auf Volkszugehörigkeit, Volksgemeinschaft und die Monarchie vermutlich Ablenkung von eigenen oder anderer Alltagssorgen suchte.

Der Dekor des geborgenen Restes eines gleichfalls aus Hartporzellan bestehenden Pfeifenkopfes verkörpert den Geist einer Rauchergeneration, wie er sich ebenso wenn auch eher plastisch in Gestalt üppig ausgeformter halbnackter Mädchen bzw. junger Frauen auf Zigarrenspitzen wiederfindet(258). Diesem Geist gemäß bildet das erotische Kunstwerk den dingliche Kontrapunkt zu der geistigen Prüderie der zweiten deutschen Kaiserzeit(259). Nach Lutz Libert repräsentieren Pfeifenbilder wie diejenigen aus Warburg und in Schwerin die »umfangreiche Gruppe der Frivolitäten auf dem weißen Porzellan« und stehen damit zugleich an der fließenden »Grenze zwischen Kunst und Kitsch«(260).

Im Falle des Pfeifenkopfes aus Warburg möchte sich der Raucher als Jäger wie einst die absolutistischen Herrscher auf hohem Roß präsentieren und sich zugleich als romantischer Bauernmädchen-Fänger sehen also als ein »Schürzenjäger« wie aus dem Bilderbuch. Die Tatsache, daß wir es bei dem Fundstück um einen Pfeifenrest zu tun haben, auf dem das Objekt der Begierde nicht so direkt und derb wie auf den erwähnten Zigarrenspitzen zur Schau gestellt wird, ja das Thema vielmehr mit etwas Witz gesehen wird, mag zu Gunsten des Betroffenen sprechen. In den letzten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts also jener Zeit von Plüsch und Prunk in Deutschland, welche nicht zuletzt die Wagner-Festspiele hervorbrachte(261) war es durchaus üblich, eigene Sehnsüchte und Begierden hinter historischen Bezügen zu verstecken und sich und seine Welt gewissermaßen durch geistige Gardinen zu betrachten. Das Motiv von Jäger und Bauernmädchen in Anlehnung an die Schäferinnen im Rokoko ist in diesem Sinne als Verklärung der Vergangenheit unter Vermeidung von Gegenwartsbezügen zu betrachten und stellt somit eines der vielen Zeugnisse für die zunehmende Entfremdung der Menschen voneinander in einer immer mehr durch maschinelle Handlungen als durch unmittelbare zwischenmenschliche Beziehungen bestimmten Zeit und Welt dar. Die Tatsache, daß der Mann und die Frau nicht wie bei vergleichbaren Motiven zusammen in einem Bild vertreten sind, sondern sich auf zwei verschiedenen, immerhin benachbarten Darstellungen wiederfinden, bestätigt diesen Eindruck.

Nicht nur hinsichtlich der Datierung des Pfeifenkopfes ist Vorsicht angesagt, denn Adelhart Zippelius warnt vor der Annahme, daß im Bereich »alltäglicher Gebrauchskeramik eine Stilrichtung konsequent die andere ablöst, vielmehr läuft Altes neben dem Neuen weiter«:

»So darf es auch nicht verwundern, wenn gleichzeitig mit dem Jugendstil ein ganz und gar naturalistisch romantischer Dekor mit den Abziehbildern ländlicher Idylle [...] zunehmend häufiger begegnen.«(262)

Der Pfeifenkopf könnte demnach noch in der frühen Zeit des 20. Jahrhunderts bis in den Ersten Weltkrieg datieren und die damalige Kultur mitrepräsentieren.

Daß Gegenstände mit religiösen Darstellungen oder Texten im Fundgut nicht vertreten sind, ist nicht weiter verwunderlich, da diese auf Haushaltsgeschirr des 19. bis 20. Jahrhunderts in Westfalen - abgesehen vielleicht von Spruchtellern und gläsern - eher die Ausnahme darstellen. So fehlen beispielsweise entsprechende Motive bei dem wesentlich umfangreicheren Fundgut des Verfassers aus Dülmen, das im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts in den Boden gelangte(263).

In jedem Fall dokumentieren die Funde ein Stück Zeitgeist, Geschmack und Lebensqualität für die Zeit rund um die letzte Jahrhundertwende. Sie bezeugen zugleich einen gewissen, auf einen ungenügenden Kontakt zwischen Erzeuger und Verbraucher beruhenden Verlust an Individualität in den Haushalten, das heißt: die Funde lassen angesichts der Verwendung von Massenprodukten aus industrieller Produktion eine »Uniformierung der Haushalte« erkennen, wie Wingolf Lehnemann sie beschrieben hat(264). Unterschiede in der Sachkultur werden somit nur noch in Großräumen faßbar.

Neben dem Konsum von Rauchtabak ist der Verbrauch von Bier, und zwar einer Sorte aus Paderborn, in dem hier untersuchten Haushalt bezeugt. Weitere Angaben zur Trinkkultur lassen die Fundstücke allein nicht zu. Interesse verdient das Fehlen von Hinweisen auf Weingenuß, wie der Verfasser ihn etwa in Dülmen bereits für einen deutlich früheren Zeitraum, aber mit einem anderen gesellschaftlichen Umfeld archäologisch erfassen konnte(265).

Das Vorhandensein einer Seifenschale aus Steingut erinnert uns an das Aufkommen von Trinkwasserleitungen und Abwässerkanalisation in den Wohnháusern etwa um die Jahrhundertwende, welches zur Einrichtung von Toiletten und Badezimmern führte und somit einen zunehmenden Bedarf an Sanitärkeramik verursachte(266).

Trotz ihres relativ geringen Alters künden die drei Apothekenabgabefläschchen aus Preßglas noch von vorindustriellen Zuständen, bei denen es selbstverständlich war, für den Kunden Flüssigkeiten im Geschäft - in diesem Fall wohl eine Apotheke in Warburg - eigens abzufüllen, wenn nicht gar gesondert zuzubereiten. Die griffbereite Aufbewahrung von vergleichbaren Abgabeflaschen mit deutlich abgesetztem Hals und Rand in der Apotheke ähnlich wie die von aneinandergeknüpften Knoblauchzwiebeln veranschaulicht übrigens ein Ölgemälde von Albert Anker aus dem Jahr 1879(267).





E. Politikaussagen



Offensichtlich herrschte bei den einstigen Besitzern der im Fundgut vertretenen Gegenstände - zumindest der bebilderten Porzellantasse - eine gewisse preußisch patriotische Gesinnung vor. Dies zeigt sich nicht nur in der Bevorzugung preußischer Produkte, sondern vor allem auch in den mehrfarbigen, mit einem vaterländischen Text und Symbol versehenen Bild auf der Porzellantasse. Angesichts der Wohnlage quasi zu Füßen des »Kriegerdenkmals« von 1923 auf dem »Burgfriedhof«(268) (vgl. den Übersichtsplan) verwundert diese Geisteshaltung, zumal sie ja ganz im Trend der ausklingenden oder bereits ausgeklungenen Kaiserzeit stand, durchaus nicht. Auffällig ist dabei nur, daß ein auf Westfalen bezogenes Heimatbewußtsein zu fehlen scheint, doch ist die Zahl der interpretierbaren Funde für einen solchen Schluß wohl zu gering.





V. Fazit



Betrachtet man das Fundgut als ein Ganzes, so ergibt sich, daß dieses als ausgeschiedenes Haushaltsgut eines Wohnkomplexes an der Klockenstraße in Warburg vermutlich in der ersten Hälfte des 1920er Jahrzehnts in die Erde kam und somit ein Stück regionaler Geschichte der Jahrhundertwende im Boden konservierte - ein Komplex, der um so eigenartiger anmutet, da seine wesentlichen, bestimmbaren Bestandteile überhaupt nicht von einem heimischem Ursprung zeugen.

Zwar wirft das Material ein interessantes Licht auf die einstigen Bewohner des Grundstücks, doch geben Interpretationen wie - überspitzt formuliert - »Überreste aus dem Haushalt eines frivolen Rauchers mit patriotischer Gesinnung und Sinn für Prunk« die Wirklichkeit nur entstellt wieder, weil es sich um »anonymes« Fundgut handelt, welches nicht eindeutig auf ein einziges, konkretes Individuum bezogen werden kann und welches überdies in seinem Großen und Ganzen nicht aus dem Rahmen des Üblichen fällt. Nur durch den Vergleich mit anderen Fund- oder Traditonskomplexen lassen sich weitergehende Aussagen zu den Verhältnissen »vor Ort« treffen.





VI. Literatur



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Feller 1989: Günter Feller, STEINGUT UND PORZELLANMARKEN. Siedlungsfunde. HAUS KAKESBECK, Essen 1989 (Dezember). [Manuskript mit zahlreichen Markenabbildungen; eine Kopie befindet sich unter der Signatur »y 2581« in der Bibliothek des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte zu Münster.]



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VII. Anmerkungen

1. Anschrift des Verfassers: Detlef Rothe, Hammer Straße 118, W 4400 Münster, Tel. 0251/776187.

2. Unter der Preußenzeit in Westfalen (welche immerhin 133 Jahre repräsentiert) versteht der Verfasser die Zeit von der Einrichtung des Königlich Preußischen Gouvernement zwischen Rhein und Weser im November 1813 (Ende der Franzosenzeit) bis zur Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen im Sommer 1946. Die Ältere Preußenzeit umfaßt 58 Jahre und reicht bis zur Kaiserkrönung des preußischen Königs in Versailles im Januar 1871, die Mittlere bis zur Abdankung Kaiser Wilhelms II. im November 1918 (47 Jahre), die Jüngere umfaßt die restlichen 28 Jahre. Die Mittlere Preußenzeit entspicht also derjenigen des zweiten deutschen Kaiserreichs.

3. Der Verfasser möchte Herrn Dr. Peine auch an dieser Stelle herzlich für die Ermöglichung der Grabungsteilnahme danken, welche ihm die Bergung der hier zu besprechenen Fundstücke ermöglichte.

4. Die Durchsuchung dauerte insgesamt weniger als zwei Stunden und beschränkte sich fast ausschließlich auf einen Humusrest von nicht einmal einem Kubikmeter Masse. Welchem Haus das hier zu besprechende Fundgut zugehört, wird sich wohl nicht mehr mit letzter Sicherheit bestimmen lassen. Der Zustand des Einmachtopfes aus Bunzlauware und vor allem derjenige des Steinguttellers aus Neuhaldensleben deuten eine Herkunft von den ehemaligen Gebäuden an der Klockenstraße an, wenn man annimmt, daß die Gefäße von dort her gegen die an der Grundstücksgrenze gelegene Mauer geworfen wurden (Polterabend?).

5. Zu den Haushaltsgeräten der Jahrhundertwende siehe Ten Kate-von Eicken o.J.. Während die Materialien Keramik und Glas glücklicherweise die Eigenschaft aufweisen, sich über Jahrtausende hinweg zu erhalten, konnten dagegen Gegenstände aus Holz, Leder oder Eisenblech aus der humosen »Kulturschicht« nicht mehr in einem einigermaßen brauchbaren Zustand geborgen werden. Vergleichbare Befunde innerhalb Westfalens sind dem Verfasser bis jetzt nur aus der Stadt Münster bekannt geworden, siehe Müller 1976.

6. Conradi 1973, S. 115. Vgl. ebenda, S. 154 f.

7. Borchers 1970, S. 117.

8. Anzeige abgedruckt bei Kranzfelder 1982, S. 222, Abb. 36.

9. Eine Liste der Medizinglas produzierenden Fabriken in Nordwestdeutschland befindet sich für das Jahr 1966 bei Conradi 1973, S. 141, Anm. 5.

10. Das westfälische Wappentier.

11. Wichert-Pollmann 1963a, S. 21, Nr. 69.

12. Wichert-Pollmann 1963a, S. 21, Nr. 69.

13. Petersen 1930, S. 51.

14. Der Terminus findet sich gewöhnlich für undurchsichtiges Glas von weißer Farbe verwendet, doch sollte der Begriff nach Ansicht des Verfassers nur im Hinblick auf die Funktion verwendet werden (vgl. Bierglas, Wasserglas usw.). Entsprechend versteht der Verfasser unter »Weißglas« nicht wie schon üblich durchsichtiges Glas ohne Farbe also Klarglas , sondern undurchsichtiges Glas von weißer Farbe, wie man es ja eigentlich erwarten sollte.

15. Petersen 1930, S. 51, Anm. 114.

16. Conradi 1973, S. 118 u. 157 (bezugnehmend auf mitteleuropäische Apothekengefäße aus der Zeit um die Mitte des 18. Jahrhunderts und später).

17. Zippelius 1984, S. 107 u. 109.

18. Vgl. die fünfzehn Darstellungen des »Tableau XV.« im Musterbuch I/1 bei Zippelius 1984, S. 108, Abb. 73.

19. Zippelius 1984, S. 110.

20. Elias 1976, S. 214; Zippelius 1984, S. 110.

21. Elias 1976, S. 214.

22. Bei Brongers 1977 (S. 112, Abb. o. Nr.) sind drei Spucknäpfe angeblich aus dem 18. Jahrhundert dargestellt, welche nach der Zeichnung zu urteilen aus einem dünnen, nicht angegebenen Material bestehen und innen wie außen eine helle Farbe aufweisen. Innen und außen sind die drei Gefäße jeweils mit dünnen Zweigen oder Blumendarstellungen dekoriert. Gemeinsam ist ihnen zudem eine starke Bauchung, ein abgesetzter Fuß und ein breiter trichterförmiger Rand, der sehr stark nach außen neigt.

23. Siehe Brongers 1977.

24. Elias 1976, S. 214.

25. Vgl. Thomas 1978, S. 24.

26. Vgl. Thomas 1978, S. 24.

27. Siehe etwa Segschneider 1983, S. o. Nr., Abb. 97. Beide abgebildeten »Zuckertöpfe« waren bei einer Töpferfamilie in Hagen (Kr. Osnabrück) in Gebrauch und werden von E. H. Segschneider in die Zeit »um 1890« datiert (ebenda, S. 197, Sp. 1, Nr. 97).

28. Wichert-Pollmann 1963, S. 159 PA, Sp. 1.

29. Der Begriff »Bunzlauware« steht hier stellvertretend für »Bunzelware«, »Bunzlauer Braunzeug« und »Braungeschirr« (vgl. Lippert 1982, S. 128).

30. Dölle 1982, S. 182.

31. Lehnemann 1978, S. 34.

32. Lehnemann 1978, S. 45.

33. Desel 1982, S. 32.

34. Desel 1982, S. 32.

35. Desel 1982, S. 32; Leinweber 1982, S. 55.

36. Leinweber 1982c, S. 191.

37. Desel 1982, S. 23.

38. Leinweber 1982c, S. 191.

39. Desel 1982, S. 32. Vgl. Leinweber 1982, S. 54.

40. Desel 1982, S. 32.

41. Leinweber 1982c, S. 191.

42. Leinweber 1982c, S. 191.

43. Baas 1982, S. 48 f. Vgl. Leinweber 1982, S. 54.

44. Siehe Leinweber 1982b, S. 410 418.

45. Desel 1982, S. 34. Vgl. Leinweber 1982, S. 55.

46. Leinweber 1982c, S. 191.

47. Desel 1982, S. 36. Vgl. Leinweber 1982, S. 55.

48. Leinweber 1982c, S. 191.

49. Desel 1982, S. 37 f. Vgl. Leinweber 1982, S. 55.

50. Dölle 1982, S. 181 f.

51. Leinweber 1982c, S. 191.

52. Desel 1982, S. 38. Vgl. Leinweber 1982, S. 55.

53. Leinweber 1982c, S. 191.

54. Desel 1982, S. 40.

55. Desel 1982, S. 41.

56. Desel 1982, S. 41 u. Abb. 5 auf S. 42.

57. Leinweber 1982c, S. 191.

58. Leinweber 1982a, S. 163.

59. Müller 1986a, S. 298 (Katalog), Sp. 1, Nr. 326, dazu S. 135, Abb. o. Nr., untere Reihe, ganz rechts.

60. Müller 1986a, S. 298 (Katalog), Sp. 1, Nr. 326.

61. Müller 1986a, S. 298 (Katalog), Sp. 1, Nr. 326.

62. Leinweber 1982a, S. 169, Abb. 45 (Legende auf S. 168). Vgl. ebenda, S. 320, Abb. 495.

63. Leinweber 1982b, S. 424, Nr. 495.

64. Leinweber 1982b, S. 424, Nr. 495.

65. Leinweber 1982a, S. 163.

66. Leinweber 1982b, S. 429, Sp. 2, Nr. 531; Leinweber 1982a, S. 169, Abb. 45 (Legende auf S. 168). Vgl. Abb. 531 auf S. 328!

67. Leinweber 1982b, S. 429, Sp. 2, Nr. 531.

68. Vgl. Leinweber 1982b, S. 429, Sp. 2, Nr. 531.

69. Müller 1986, S. 106, Sp. 2. Vgl. die Mustertafeln der »Original Bunzlau-Naumburger Braun und Buntgeschirr sowie Feintonwaren Preisliste aufgesetzt von den Töpferinnungen Naumburg, Bunzlau, Freiwaldau, Muskau« von 1936, die bei Lippert 1982 abgedruckt sind.

70. Der schlesische Begriff »Einlegekrause« für die ungehenkelten Exemplare deutet ebenfalls eine Verwandtschaft an. Vgl. Müller 1986, S. 298, Abschnitt »Vorratshaltung«.

71. Ein Beispiel dieser Klammerung, und zwar anscheinend mit einem mit der Klammer verbundenen Metalldeckel, findet sich abgebildet bei Müller 1986a, S. 135, Abb. o. Nr., oben Mitte (Kat.-Nr. 329).

72. Müller 1986c, S. 169, Sp. 2.

73. Müller 1986c, S. 169, Sp. 2.

74. Müller 1986c, S. 170, Sp. 2.

75. Vgl. Müller 1986c, S. 170, Sp. 2.

76. Müller 1986c, S. 170, Sp. 1.

77. Lippert 1982, S. 129.

78. Müller 1986c, S. 170, Sp. 1.

79. Müller 1986c, S. 170, Sp. 1.

80. Harms et al. 1931, S. 233.

81. Körbitz 1988, S. 143, Sp. 2.

82. Müller 1986a, S. 130, Sp. 2.

83. Müller 1986a, S. 130, Sp. 2.

84. Müller 1986a, S. 130, Sp. 2.

85. Müller 1986a, S. 130, Sp. 1.

86. Müller 1986, S. 107, Sp. 1. Vgl. die Mustertafeln der »Original Bunzlau-Naumburger Braun und Buntgeschirr sowie Feintonwaren Preisliste aufgesetzt von den Töpferinnungen Naumburg, Bunzlau, Freiwaldau, Muskau« von 1936, die bei Lippert 1982 abgedruckt sind.

87. Vgl. Conradi 1973, S. 115.

88. Proben der Substanz werden nicht mehr aufbewahrt.

89. Conradi 1973, S. 115.

90. Stephan 1986, S. 246.

91. Naumann 1981, S. 59, Sp. 1.

92. Stephan 1986, S. 247.

93. Bei Stephan 1986 (S. 238, zu Abb. 181) ist von »Apothekenabgabetöpfen ("Kruken")« die Rede und werden die in der dritten Reihe der Abbildung (Ansicht einer Vitrine im Glas und Keramikmuseum Großalmerode) zusammengestellten Vergleichsstücke als »gelbe, handwerklich hergestellte Gefäße der Spätzeit (19. bis frühes 20. Jahrhundert« bezeichnet. Die »handwerklich hergestellten Formen« bestehen »vornehmlich aus gelber, bleiglasierter Irdenware« (ebenda).

94. Zur Datierung vergleiche auch Kranzfelder 1982, S. 282 f, Nr. 172 IRD 184 IRD.

95. Zahlreiche Beispiele wurden abgebildet: Höck 1981, S. 56, Abb. o. Nr. (ganz oben und oben rechts aus der Sammlung H. Lichte in Großalmerode); Kranzfelder 1982, S. 375, Nr. 172 IRD 175 IRD u. 181 IRD 184 IRD; Stephan 1986, S. 223, Abb. 166 (entspricht dem Titelbild), u. S. 238, Abb. 181.

96. Siehe Stephan 1986, S. 238, Abb. 181, untere Reihe (»Eindrehlinge«).

97. Stephan 1986, S. 248. Der Verfasser ist im Besitz eines Wandfragments, welches er im Bereich von Schloß Horst in Gelsenkirchen geborgen hat. Von den beiden bei Luley 1990 (S. 323, Sp. 2, Abb. o. Nr.) in einem Farbfoto abgebildeten und als »frühneuzeitlich« eingestuften Salbentöpfen von Schloß Brake bei Lemgo (Kr. Lippe) dürfte wenigstens eines aus Großalmerode stammen. Fundorte aus Süddeutschland werden bei Kranzfelder 1982 genannt: Bärndorf bei Kötzting in Niederbayern (S. 283, Nr. 192 IRD), Raum Friedberg in Schwaben (S. 283, Nr. 181 183 IRD), Raum Illerbeuren in Schwaben (S. 283, Nr. 187 IRD), Burg Oberhaus zu Passau in Niederbayern (S. 283, Nr. 189 IRD), Raum Straubing in Niederbayern (S. 282, Nr. 172 IRD 173 IRD) und Tittmoning in Oberbayern (S. 283, Nr. 184 IRD).

98. Kranzfelder 1982, S. 282 f, Nr. 172 IRD 182 183 IRD (Katalog), S. 333, Nr. 173 182 (Tabelle), u. S. 375, Abb. 173 IRD 175 IRD u. 181 IRD - 182 IRD (Abbildungen).

99. Segschneider 1981, S. 140, Abb. o. Nr., Nr. 2, u. Segschneider 1983, Farbrafel XIX, Abb. o. Nr., Gefäßfragment ganz rechts (beide Abbildungen sind identisch). Es handelt sich um einen Bodenfund aus der Gräfte der Schelenburg bei Osnabrück.

100. Segschneider 1981, S. 142, Sp. 1 f.

101. Segschneider 1981, S. 142, Sp. 2.

102. Halle et Rinke 1991, S. 209, Nr. 139.

103. Halle et Rinke 1991, S. 207, Nr. 136.

104. Hiervon sind bei dem Fundstück nur noch die beiden Turmspitzen erkennbar.

105. Zühlsdorff 1988, S. 17, zu Marke 1.18.

106. Zühlsdorff 1988, S. 556, Nr. 788.

107. Neuwirth 1978, S. 20, Nr. 2.

108. Zühlsdorff 1988, S. 556, Sp. 1, zu Nr. 788.

109. Die Angabe von Jana Kybalová, die »Manufaktur in Wallerfangen war von kurzem Bestand (1789 bis Anfang des 19. Jahrhunderts)« (Kybalová 1990, S. 97, Sp. 1), ist unzutreffend.

110. Feller 1989, S. 15, Nr. 20.

111. Die von G. Feller abgebildete Marke unterscheidet sich neben der Farbe auch durch das Fehlen der Punkte hinter den Buchstaben »V« und »B« sowie durch das Vorhandensein dreier Kreisringe statt dem einem Umgrenzungskreis auf dem Fundstück aus Warburg. Außerdem liegt bei der Marke vom Haus Kakesbeck bei Lüdinghausen (dort wurden alle bei Feller 1989 abgebildeten Warenzeichen bzw. Marken festgestellt) das Zeichen »&« tiefer, und alle drei Ringe sind unterbrochen. Letzteres wird vielleicht an einem unzureichenden Stempelabdruck liegen. Die Größe beider Marken (ohne äußere Kreisringe) scheint dagegen übereinzustimmen.

112. Feller 1989, S. 15, Nr. 20.

113. Thomas 1974, S. 176, Sp. 1.

114. Von dem Steingutcharakter der Produkte konnte sich der Verfasser auch durch seine entsprechenden Funde aus Selm (von der Baustelle der Stadthalle vor der Burg Botzlar) überzeugen; deren Publikation steht allerdings aus Zeit und Kostengründen aus.

115. Thomas 1974, S. 176, Sp. 1.

116. Nach Gustav Weiß wurde dagegen die ursprüngliche Preßmarke »Vaudrevange« (französischer Name des Ortes) durch die Steingutfabrik zu Wallerfangen auch im 1840er Jahrzehnt »weiter benutzt« (Weiß 1970, S. 220). Auf diese wichtige Bemerkung, die zweifellos zutrifft, ging T. Thomas in ihrer Dissertation nicht ein. Auch später wurde die Datierung der Preßmarke den Stand der Forschung übergehend auf den Zeitraum »1789 1836« beschränkt (Thomas 1977, S. 12, Sp. 3, Typ A, Var. I).

117. Die von Thérèse Thomas nur beiläufig erwähnte Marke verdient auch deshalb eine besondere Beachtung, weil sie zusammen mit der Prägemarke »Vaudrevange« vorkommt (siehe Feller 1989, S. 15, Nr. 19). Neben der von T. Thomas beschriebenen Marke gibt es darüber hinaus eine ganz ähnliche Variante, welche nach Günter Feller mit seitlichem »Blattwerk« zusätzlich zur Krone versehen ist (siehe Feller 1989. S. 15, Nr. 17 mit Abb.). Über den zeitlichen Bezug beider Varianten lassen sich keine sicheren Angaben machen, auch wenn die nachgewiesene Verknüpfung der ersten, in der Forschung bereits früher bekannten Version mit der Prägung »Vaudrevange« (die im Zeitraum von 1790 bis mindestens in das 1840er Jahrzehnt hinein gebräuchlich war) für eine relativ frühe Verwendung der ersten Variante unmittelbar nach dem Überreichen der Goldmedaille spricht. Ob aus dem Vorkommen der Prägemarke »Vaudrevange« in Kombination mit der Denkmünzenmarke des Typs ohne Blattwerk doch wohl im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts auf den Versuch der Aufwertung alten, nicht mehr gängigen Geschirrs durch nachträgliches Bedrucken mit einer zusätzlichen, werbewirksameren Marke geschlossen werden kann, ist unwahrscheinlich, denn G. Feller hielt die jüngere, zusätzliche Marke für »unter Glasur gedruckt« (Feller 1989, S. 15, Nr. 19). Auf Grund der bereits von T. Thomas erfolgten Zuweisung der ersten Version der Denkmünzenmarken zur Fabrik in Wallerfangen (siehe Thomas 1977, S. 12, Sp. 4, Typ D) darf man unter Vorbehalt annehmen, daß diese Variante tatsächlich nur an diesem Ort Verwendung fand. Dies läßt wiederum vermuten, daß die Goldmedaille nicht dem Unternehmen »Villeroy & Boch« insgesamt zuerkannt wurde, wie es der Text »V&B« suggestiv andeutet und wie T. Thomas meinte (Thomas 1974, S. 176, Sp. 1), sondern ausschließlich dem Zweigwerk in Wallerfangen.

Durch die Kenntnis der ersten Variante der Marke mit dem darin befindlichen Hinweis auf die Goldmedaille, nämlich derjenigen ohne Blattwerk, ist es dem Verfasser jetzt möglich, den umlaufenden Text eines bereits publizierten Markenrestes auf einem etwas bräunlichen, plattigen Creamware-Fragment aus Dülmen (Rothe 1991, S. 24, Abb. 11 richtig: Tafel 7, Abb. 2 , links oben) in »GOLDENE DENKMÜNZE * « zu ergänzen (vgl. Feller 1989. S. 15, Nr. 17 19), statt wie bei Rothe 1991 auf S. 18 unter Vorbehalt geschehen als »GRÜNDUNGS DENKMÜNZE *« zu lesen. Das hat bemerkenswerte Konsequenzen für die Beurteilung des Zeitraums, in dem der äußere Stadtgraben am Burgtorwerk in Dülmen verfüllt wurde, wobei auch zu berücksichtigen ist, daß das Steingutfragment mit dem Markenrest im Bereich der Grabenfüllung der Oberfläche ziemlich nahe lag. Letzteres läßt sich daraus ersehen, daß das Bruchstück kleine rundliche Frostabplatzer aufweist (in der genannten Abb. dargestellt). Geht man von dem gewöhnlich genannten Datum »um 1855« (vgl. Feller 1989. S. 15, Nr. 18 f) für die Einführung der Marke aus, so ergibt sich daraus, daß die Verfüllung des Grabens sehr wahrscheinlich nicht vor diesem Termin abgeschlossen wurde. Die Einschränkung im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit muß hier erfolgen, weil die Herkunft des Steingutfragments aus dem Stadtgraben nicht zweifelsfrei feststeht.

118. Thomas 1974, S. 176, Sp. 1.

119. Siehe Thomas 1977, S. 12, Sp. 4, Typ E; Neuwirth 1978, S. 80, Nr. 482; Zühlsdorff 1988, S. 308, Nr. 9.68; Feller 1989, S. 17, Nr. 25. Ein unpubliziertes Beispiel liegt dem Verfasser aus Selm (Burg Botzlar) im Original vor.

120. Unter Mettlach, denn zu Wallerfangen äußert sich D. Zühlsdorff in dieser Hinsicht nicht. Ausschlaggebend ist hier offenbar das Unternehmen und nicht die einzelne Fabrik, welche ja auf Grund der Fabrikmarke bestimmt werden kann.

121. Zühlsdorff 1988, S. 563, Nr. 836.

122. Zühlsdorff 1988, S. 563, Nr. 836.

123. Die sichtlich vorhandene Arbeiternummer ist bei beiden Fundstücken (aus Selm und Warburg) nicht eindeutig zu bestimmen.

124. Bei Zühlsdorff 1988, S. 567, Nr. 836, heißt es zwar »Zwischen 1911 und 1915«, doch geht aus seinen Erläuterungen hervor, daß er nicht nur die Zwischenjahre meint.

125. Weiß 1970, S. 224.

126. Schmidberger 1981, S. 33, Sp. 1.

127. Stoehr 1920, S. 335

128. Schmidberger 1981, S. 48, Sp. 1.

129. Stoehr 1920, S. 334 f.

130. Stoehr 1920, S. 336.

131. Stoehr 1920, S. 336. Vgl. Schmidberger 1981, S. 33, Sp. 1, bzw. S. 48, Sp. 2.

132. Stoehr 1920, S. 336.

133. Weiß 1970, S. 224. Bei Schmidberger 1981 (S. 47) ist eine in Kassel hergestellte Büste aus Basaltware einem schwarzen Steinzeug abgebildet, deren Sockel laut Legende »aus gemischten farbigen Tonen, kalt teilvergoldet« besteht. Bei einer großen Vase wird (ebenda, S. 49) »rotbraun schwarz marmoriertes Steingut mit Kaltvergoldung« als Material bzw. Dekor angegeben. Einige für Kassel charakteristische marmorierte Vasen sind auch bei Pazaurek o.J. (Tafel 23) abgebildet; bei Kybalová 1990 findet sich eine Abbildung (S. 106 oben).

134. Weiß 1970, S. 224.

135. Weiß 1970, S. 224.

136. Pazaurek o.J., Sp. 38; Stoehr 1920, S. 337. Vgl. Schmidberger 1981, S. 48, Sp. 2.

137. Pazaurek o.J., Sp. 37 f.

138. Pazaurek o.J., Sp. 38. Vgl. Schmidberger 1981, S. 48, Sp. 2, u. Kybalová 1990, S. 110, Sp. 1. Die Angaben sind in Einzelheiten recht widersprüchlich und beruhen teilweise auf Mißverständnissen.

139. Kybalová 1990, S. 110, Sp. 1. Eine Abbildung der angesprochenen Marke findet sich allerdings mit der Datierung »1761 1862« bei Kybalová 1981, S. o. Nr, Nr. 1499. Vgl. Graesse et al. 1967, S. 110, Abb. 1 (Fayence), u. S. 443, Abb. 1 2 (Porzellan).

140. Die Beschränkung der Löwenmarke auf die Zeit bis 1862 bei Kybalová 1981 (S. o. Nr., Nr. 1499) erweckt den Eindruck, als sei die Firma in jenem Jahr eingegangen oder die Marke durch eine andere ersetzt worden. Dafür scheint es jedoch keine konkreten Anhaltspunkte zu geben.

141. Bauer 1982, S. 125, Abb. o. Nr.

142. Kybalová 1990, S. 121, Sp. 121.

143. Weil die Marke unvollständig ist, läßt sich nicht erkennen, ob hinter der Abkürzung »ANT« ein Punkt zu ergänzen ist.

144. Zühlsdorff 1988, S. 228, zu Marke 2.2667 (entspricht S. 339, zu Marke 14.53).

145. Zippelius 1984, S. 138; Feller 1989, S. 20, Nr. 37. Bei Zühlsdorff 1988 (S. 476, Sp. 1 f, Nr. 131) ist als Jahr des Erwerbs 1919 angegeben.

146. Zühlsdorff 1988, S. 228, zu Marke 2.2667 (entspricht S. 339, zu Marke 14.53).

147. Feller 1989, S. 20, Nr. 37.

148. Zippelius 1984, S. 96.

149. Die Übernahme fand nach Zippelius 1984 (S. 138) am 1. Januar 1920 statt.

150. Zippelius 1984, S. 111.

151. Zühlsdorff 1988, S. 81, zu Abb. 1.1617.

152. Zühlsdorff 1988, S. 898, Sp.1, zu Nr. 897 und 899.

153. Pelka 1924, Tafel I, Abb. 3; Neuwirth 1978, S. 21, Nr. 9; Zühlsdorff 1988, S. 18, Nr. 1.42, u. S. 467, Nr. 46.

154. Neuwith 1978, S. 21, Nr. 9.

155. Zühlsdorff 1988, S. 18, Nr. 1.42.

156. Vgl. Zühlsdorff 1988, S. 467, Sp. 1. Die Adreßbücher von 1887 und 1896 repräsentieren vermutlich den jeweiligen Vorjahresstand.

157. Eine vergleichbare Form wird hier in Verbindung mit der Variante »ohne Henkel« im Musterkatalog der Porzellan und Steingutfabrik »Witteburg« in Farge bei Bremen von 1922 abgebildet und als »Randschüssel« bezeichnet, siehe Gnettner 1985, S. 93, 3. Abb. von oben.

158. Siehe Gnettner 1985, S. 93, zur 3. Abb. von oben.

159. Die Marke entspricht allem Anschein nach der bei Weisser 1980 auf S. 171 als Abb. 21 wiedergegebenen Preßmarke, über deren Datierung bedauerlicherweise nichts Näheres in Erfahrung zu bringen war (vgl. ebenda, S. 167). Eine Prägemarke mit dem Schriftzug »Cassel« oder »Kassel«, der sich angesichts der Nähe dieses Produktionsortes von Steingut anbietet, ist dem Verfasser nicht bekannt geworden.

160. Vgl. die gerippten Exemplare aus dem Musterkatalog der Porzellan und Steingutfabrik »Witteburg« in Farge bei Bremen aus dem Jahr 1922, abgebildet bei Gnettner 1985, S. 96 98.

161. Diese Privatfirma wurde 1888 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und als »Ludwig Wessel, Actien-Gesellschaft für Porzellan und Steingutfabrikation« bezeichnet (Weisser 1980, S. 30).

162. Weisser 1980, S. 106.

163. Weisser 1980, S. 106.

164. Für diese Deutung spricht die beabsichtigte Abkehr von der weißen Farbe, derentwillen die Pearlware ja aus der rahmfarbenen Queensware weiterentwickelt wurde. Inwiefern sich Rahm und Elfenbein farblich unterscheiden, braucht hier nicht erörtert zu werden.

165. Weisser 1980, S. 42.

166. Weisser 1980, S. 43 f.

167. Vgl. beispielsweise Weisser 1980, S. 209, zu Abb. 88.

168. Nach Weisser 1980 (S. 167) ist »für die Steingutfabrikation in Poppelsdorf bis jetzt noch kein Werk-Katalog aufgetaucht«, so daß auch ein Vergleich mit Musterabbildungen unterbleiben muß.

169. Rothe 1991, S. 19 21.

170. Das »K« ist unvollständig und könnte theoretisch zu einem »R« ergänzt werden, doch steht die Bestimmung der Marke praktisch außer Zweifel.

171. Pelka 1924, Tafel X, Abb. 162; Zühlsdorff 1988, S. 44, Nr. 1.696, u. S. 637, Nr. 1340. Vgl. Poche 1981, S. o. Nr., Nr. 1059. Anders dagegen Graesse et al. 1967, wo diese Marke der »Zweigfabrik Krister Porzellan-Manufaktur in Landstuhl« der »Rosenthal-Porzellan AG.« zugewiesen und »Vor 1927« datiert wird (S. 490, zu Abb. 15), während in Waldenburg die »Zweigfabrik Krister Porzellan-Manufaktur« desselben Unternehmens eine fast identische Marke benutzt haben soll, bei der das »M« aber durch ein »F« ersetzt war; als Datierung wird hierbei »1831 bis zur Gegenwart« angegeben, dazu der Vermerk »unter Verlegung nach Landstuhl/Pfalz« (ebenda, S. 491, mit Abb. 35). Was das zu bedeuten soll, bleibt unklar; es zeugt immerhin von einer gewissen Unsicherheit der Bearbeiter bei den Zuweisungen, zumal unter Landstuhl auf Waldenburg hingewiesen wird. Nach Zühlsdorff 1988 (S. 637, Sp. 2, Nr. 1340) ging die Fabrik im Jahr 1921 in den Besitz der »Rosenthal & Co., AG, Philipp, Selb« über.

172. Zühlsdorff 1988, S. 44, zu Abb. 1.696.

173. Graesse et al. 1967, S. 490, zu Abb. 15 (»Vor 1927«). Vgl. die eine Nachfolgemarke betreffende Datierung ebenda, zu Abb. 16 (»Nach 1927«).

174. Zühlsdorff 1988, S. 637, Sp. 2, Nr. 1340.

175. Waltraud Neuwirth (Neuwirth 1978) führt das Warenzeichen nicht, offenbar weil sie in ihrem Markenverzeichnis nur die von 1875 bis 1900 üblichen Exemplare berücksichtigen wollte. Die Marke fehlt ebenfalls bei Marietta Klingenbrunn, siehe Klingenbrunn 1990, S. 237 f (zu »Landstuhl«) und S. 474 476 (zu »Waldenburg«).

176. In der verkürzten Form »Wir Deutschen in der Welt« findet sich der Text als Titel eines nationalsozialistischen Jahrbuchs wieder, welches vom Verband Deutscher Vereine im Ausland e. V. herausgegeben wurde (erster Jahrgang: Berlin 1935). Von Gott ist darin erwartungsgemäß nicht mehr die Rede.

177. Mundstück und Rohr werden gewöhnlich als Einheit gesehen.

178. Libert 1984, S. 61, Sp. 1. Vgl. Brongers 1977, S. 63, zu Abb. d.

179. Libert 1984, S. 61, Sp. 1 f.

180. »zogenaamde Duitse pijp« (Brongers 1977, S. 63, zu Abb. d).

181. Brongers 1977, S. 63, zu Abb. d. Ein recht langes Exemplar zeigt Zobelitz 1899, S. 601, Abb. o. Nr.

182. Libert 1984, S. 92, Sp. 2. In diesem Sinne sehr überzeugend dargestellt durch den Schauspieler Emanuel Reicher bei Zobelitz 1899, S. 601, Abb. o. Nr.

183. Libert 1984, S. 90, Sp. 2.

184. Libert 1984, S. 92, Sp. 2.

185. Libert 1984, S. 92, Sp. 1.

186. Libert 1984, S. 92, Sp. 2.

187. Libert 1984, S. 87, Abb. 78.

188. Der Text ist unvollständig, läßt sich auf Grund des zu erwartenden Reimes aber unschwer vervollständigen.

189. Die Darstellung ist unvollständig, so daß von Roß und Reiter nur noch die Vorderhufe des Pferdes erscheinen. Das vollständige Motiv ergibt sich aber hinreichend aus dem Text.

190. Libert 1984, S. 87, Abb. 78.

191. Libert 1984, S. 87, Abb. 78.

192. Ein nahezu vollständig erhaltenes Vergleichsstück, das unpubliziert ist, liegt dem Verfasser von Schloß Horst in Gelsenkirchen vor; es ermöglicht eine sichere Zuweisung der Fragmente.

193. Abbildungen von Gesteckpfeifen mit Porzellanstiefel in Gebrauch lassen sich bei Bromberger 1899 (S. 517, Abb. o. Nr.) und Zobelitz 1899 (S. 601, Abb. o. Nr. rechts oben) finden.

194. Ehret et Heuss-Gräfenhahn 1988, S. 22.

195. Ehret et Heuss-Gräfenhahn 1988, S. 22.

196. Ehret et Heuss-Gräfenhahn 1988, S. 18 u. 20.

197. Ehret et Heuss-Gräfenhahn 1988, S. 25.

198. Ehret et Heuss-Gräfenhahn 1988, S. 25.

199. Steingut der Fabrik von Franz Anton Mehlem aus der Zeit »um 1900« fand sich nach Helmut Müller unter ähnlichen Fundverhältnissen auf dem Gelände des Gräftenhofes Nevinghoff am nördlichen Stadtrand von Münster, siehe Müller 1976, S. 237 (»Fabrik Franz Anton Wehlen in Bonn um 1900«).

200. Porzellan aus »Waldenburg« aus der Zeit »um 1900« fand sich nach Helmut Müller unter ähnlichen Fundverhältnissen auf dem Gelände des Gräftenhofes Nevinghoff am nördlichen Stadtrand von Münster, siehe Müller 1976, S. 237.

201. Die Grenzen Preußens wurden auf der Karte nicht berücksichtigt, da dem Verfasser nur Geschichtsatlanten mit kleinmaßstäbigen Karten vorlagen.

202. Zusammenfassende Arbeiten liegen hierzu nicht vor. Beispiele mit Karte bei Feller 1989 u. Rothe 1991.

203. Leinweber 1982c, S. 190.

204. Vgl. Leinweber 1982c, S. 190. Zum Handel mit neuzeitlicher Töpferware im Norden von Hessen siehe Höck 1982, zu Hessen allgemein Höck 1983, zu Westfalen Lehnemann 1978, S. 48 55.

205. Nach der Einladungskarte zur Eröffnung der genannten Bahn, wiedergegeben bei Mürmann 1986, S. 333.

206. Mürmann 1986, S. 335.

207. Mürmann 1986, S. 335.

208. Mürmann 1986, S. 338, Sp. 2.

209. Der Ansicht von Ekkehard Lippert, wonach dieses Braungeschirr »ungefähr in der Mitte zwischen Steinzeug und Irdenware mehr oder weniger nach der einen oder anderen Seite hinneigend« stehe (Lippert 1982, S. 129), kann sich der Verfasser nicht anschließend, denn wenn es sich tatsächlich um Halbsteinzeug handeln sollte, so müßte der Scherben dieser Keramik teilweise gesintert sein. Dies konnte er aber bei der Bunzlauware bislang nicht feststellen.

210. Bauer 1982, S. 120. Bolesawiec erhielt nach Lippert 1982 (S. 136) bereits 1846 einen Anschluß an das preußische Eisenbahnnetz.

211. Lippert 1982, S. 129.

212. Es handelt sich um Bleioxid.

213. Lippert 1982, S. 129.

214. Lippert 1982, S. 128 f.

215. Müller 1986b, S. 152, Sp. 2.

216. Müller 1986b, S. 154, Sp. 2.

217. Stephan 1986, S. 258, Anm. 26.

218. Müller 1986b, S. 152, Sp. 1.

219. Leinweber 1982c, S. 191.

220. Leinweber 1982c, S. 191. Vgl. Tabelle 6 auf S. 192, wo zum Jahr 1913 Daseburg erwähnt wird.

221. Man bedenke, daß 1923 das Kriegerdenkmal errichtet wurde (Mürmann 1986, S. 335, Sp. 1), welches ja an eine verflossene Zeit zu erinnern hatte, ohne daß hier auf den Zweck des sicherlich nicht billigen Bauwerks näher eingegangen werden soll.

222. Nach der Wiedergabe der Anzeige vom 17. September 1922 bei Mürmann 1986, S. 354, Sp. 1, Abb. o. Nr.

223. Die Zweigstelle Bonn der Firma »Villeroy & Boch« (ehemalige Fabrik von Franz Anton Mehlem) war 1925 zur Produktionsumstellung vom Steingutgeschirr zur Sanitärkeramik gezwungen, doch mußte der Betrieb hier schließlich zu Beginn des Jahres 1931 ganz eingestellt werden (Zippelius 1984, S. 138).

224. Weisser 1980, S. 42. Die Stillegung des Werkes war schon 1926 beabsichtigt (ebenda).

225. Zühlsdorff 1988, S. 639, Sp. 1, Nr. 1349.

226. Körbitz 1988, S. 143, Sp. 2.

227. Körbitz 1988, S. 143, Sp. 1 f.

228. Körbitz 1988, S. 143, Sp. 2.

229. Leinweber 1982a, S. 163.

230. Müller 1986a, S. 137, Sp. 1.

231. Müller 1986a, S. 137, Sp. 1.

232. Müller 1986a, S. 137, Sp. 1 f.

233. Vgl. die von Helmut Müller beschriebenen Fundverhältnisse aus der Zeit »um 1900« auf dem Gelände des Gräftenhofes Nevinghoff am nördlichen Stadtrand von Münster (Müller 1976, S. 236 f).

234. Vgl. Thomas 1978, S. 24.

235. Lehnemann 1978, S. 78.

236. Lehnemann 1978, S. 78 f.

237. Vgl. Lehnemann 1978, S. 79 f.

238. Siehe Müller 1976, S. 234 237.

239. Lehnemann 1978, S. 46 f. W. Lehnemann spricht hier irrtümlich vom »Gebrauch der Irdenware« allgemein.

240. Vgl. die vom Verfasser beschriebenen Funde von Dülmen aus dem zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts (Rothe 1991) sowie die beiden von Helmut Müller behandelten Befunde von Münster aus dem dritten Viertel des 19. Jh. (Müller 1976).

241. Müller 1986a, S. 127, Sp. 1 f.

242. Vgl. Ehret et Heuss-Gräfenhahn 1988, S. 23.

243. Pazaurek 1923, S. 35.

244. Pazaurek 1923, S. 33 f.

245. Angesprochen wird hier allein die Gebrauchsware, denn bei der Zierware ist eine Modernisierung unter dem Einfluß des Jugendstils bereits zur Jahrhundertwende zu verzeichnen.

246. Vgl. Thomas 1978, S. 24.

247. Richter 1988, S. 45 f.

248. Richter 1988, S. 46, Sp. 1.

249. Vgl. dazu Richter 1988, S. 47, Abbildungslegende.

250. Ein Blick in den Salon der Villa des Geheimrats Kaufmann in Berlin, wie er bei Richter 1988 (S. 47, Abb. unten) für das Jahr 1905 ermöglicht wird, zeigt darin in und auf einem Wandregal eine Sammlung kleiner, zierlicher Menschenfiguren aus Porzellan oder Steingut in einem Sammelsurium aus »altdeutschem« Kitsch und Mobiliar, das mit seinen dunklen Farben, den kantigen Formen und teilweise behäbigen Größen geradezu unheimlich wirkt und in einem bemerkensweren Kontrast zu den Figuren steht.

251. »Porzellanfiguren der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts« fanden sich unter ähnlichen Umständen beim Gräftenhof Nevinghoff in Münster, siehe Müller 1976, S. 237.

252. Vgl. dazu Richter 1988, S. 47, Abb. unten (Salon des Geheimrats Kaufmann in Berlin).

253. Ähnliche Vorstellungen lassen sich in Deutschland bereits während der Franzosenzeit finden. Sie bildeten einen wichtigen »Motor« bei der Bekämpfung der französischen Vorherrschaft.

254. Richter 1988, S. 170, Sp. 2.

255. Richter 1988, S. 175 f.

256. Das dieses Umdenken nicht unbedingt in positiver Weise geschah, zeigt sich beispielsweise im während des 1920er Jahrzehnts aufkommenden Nationalsozialismus.

257. Vgl. Richter 1988, S. 177. In früherer Zeit zählten zu dieser Personengruppe vor allem Scharfrichter (Henker), welche häufig eigene Zünfte bildeten.

258. Entsprechende Darstellungen von »sigaarhouders« aus Meerschaum lassen sich bei Brongers 1977 (S. 133, Abb. o. Nr.) finden.

259. Vgl. Richter 1988, S. 47, Abbildungslegende.

260. Libert 1984, S. 94, Sp. 2.

261. Vgl. Richter 1988, S. 182, zur Abb. unten.

262. Zippelius 1984, S. 101.

263. Rothe 1991.

264. Vgl. Lehnemann 1975 und Lehnemann 1978, S. 34.

265. Rothe 1991, S. 16 (Flaschen) u. 17 (Stengelglas). Die Fundstelle liegt nahe einem ehemaligen Herzogsschloß.

266. Vgl. Zippelius 1984, S. 104 u. 106.

267. Im Ausschnitt wiedergegeben bei Conradi 1973, S. 155, Abb. 79. Vgl. dazu ebenda, S. 154 u. 182, zu Abb. 79.

268. Bezeichnungen und Datierung nach Mürmann 1986, S. 335, Sp. 1.





Zu den Karten (Aufsatz Glas u. Keramik i. Warburg)





Abb. 1:



Übersichtskarte zu der im Text besprochenen Fundstelle in der Altstadt von Warburg



Der Pfeil markiert die topographische Lage des untersuchten Humuspaketes.



Entwurf: Detlef Rothe, Münster





Abb. 2:



Töpferorte des Reinhardswaldes im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts



Die Ziffern bedeuten: 1. Bad Karlshafen, 2. Friedrichsfeld, 3. Hümme, 4. Schöneberg, 5. Veckerhagen, 6. Vaake, 7. Udenhausen, 8.

Mariendorf, 9. Immenhausen.



Entwurf: Detlef Rothe, Münster (Nachweise im Text)





Abb. 3:



Verbreitung von Irdenware-Salbentöpfchen des 19. und des 1. Viertels des 20. Jahrhunderts aus Großalmerode auf Grund von

Originalstücken sowie Kennzeichnung der vermuteten Herkunft von Irdenwaregefäßen in Warburg aus dem früheren Bunzlau



Die Ziffern bedeuten: 1. Schloß Horst, Stadt Gelsenkirchen (Westfalen), 2. Bärndorf, Gem. Chamerau (Niederbayern), 3. Straubing (Niederbayern), 4. Burg Oberhaus, Stadt Passau (Niederbayern), 5. Tittmoning (Oberbayern), 6. Illerbeuren, Gem. Kronburg (Schwaben), 7. Schloß Brake, Stadt Lemgo (Lippe).



Entwurf: Detlef Rothe, Münster (Nachweise im Text)





Abb. 4:



Herkunftsorte der in Warburg nachgewiesenen Steingutgefäße und andere Herstellungsorte von Steingut der Zeit um 1900.



Entwurf: Detlef Rothe, Münster (Nachweise im Text)


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