REGIONALES

Im Barmer Dschungel (24. Juni 2004) - mit einem Nachtrag

von Detlef Rothe aus Hagen in Westfalen


Vorgestern - spätabends beim Bearbeiten meiner Urlaubsfotos aus Mošćenička Draga - passierte, was letztendlich passieren mußte: die linke Maustaste streikte; der Mikroschalter hatte seinen Geist aufgegeben - er möge in Frieden ruhen nach so vielen Arbeitsstunden!

Nachdem ich die hektische und andauernde Suche nach einer Ersatzmaus erfolglos aufgegeben hatte, blieb mir nichts anderes übrig, den Rechner wie eine Lampe auszuknipsen und auf den morgentlichen Tag zu hoffen.

Gestern hatte ich Spätdienst im Johanneshaus und fuhr, um für Ersatz zu sorgen, frühzeitig mittags über die Bundesstraße 7 von Schwelm nach Barmen, verpaßte dann aber bei der Suche nach einer Zufahrt zum Saturn-Parkhaus die Abzweigung am Alten Markt (in den Steinweg, Richtung Carnaper Straße) und suchte nunmehr auf der B 7 vergeblich nach einer Gelegenheit zum wenden. Ohne Heiligenschein auf der Engelsallee - fast schon mit Hörnern - entlangirrend bog ich schließlich nach rechts in eine Straße ein, um gleich wieder mit Erschrecken festzustellen, daß es auch dort nur nach den Wilden Westen weiterging. Immerhin konnte ich dort wenden, und so gelangte ich glücklich doch noch in den Steinweg, wo mir nach dem Linksabbiegen in die nächste Straße ein Einbahnstraßensperrschild in die Augen stach. Erleichtert las ich dann darunter, daß immerhin Zugang zum Parkhaus gewährt würde, und so gelangte ich doch noch glücklich zu Saturn, nachdem ich das Eintrittsticket gelöst hatte.
Ich erstand eine Standardmaus (sowie eine Speicherkarte für meine neue Jenoptik-DigiCam und eine horrend teuere Colorpatrone für meinen Tintenstrahler) und zeigte nach dem Bezahlen an der Kasse zwecks Vergütung das Parkhausticket vor; hier wurde ich an den Informationsstand verwiesen. Dort erhielt die Karte offenbar einen Stempel, und ich war entlassen. Schon sorgenvoll auf die Armbanduhr schauend - ich wollte ja pünktlich ,bei der Arbeit' sein - kurvte ich meinen Corsa zur Ausfahrt hinunter, führte das Ticket eilends in den erlösenden Schlitz. Statt der Schranke gab der Automat jetzt aber das Ticket frei und meldete per Display, daß ich noch einen Euro in einen der in dem Gebäudekomplex verstreuten Fahrkartenautomaten zu löhnen hätte. Warum hat man mich an dem eben erst besuchten Stand darüber nicht informiert, hämmerte es in mir. Mein entnervter Aufschrei lockte einen der Parkwächter herbei, der mich mit den Worten begrüßte: „Ich bin ja eigentlich nicht da..." - Immerhin informierte er mich darüber, daß ich den Wagen gerne an Ort und Stelle lassen dürfe, da der nächste Kassierapparat nur eine Etage höher links hinter dem Eingang zum Treppenhaus sei; er halte solange die Stellung. Ich kramte in meiner Geldbörse und fand tatsächlich (sie hatte bis vor kurzem ja noch Kuna und Lipa gehortet) das Zauberwortgeldstück. Nicht weniger verblüfft war ich, als das hämische Kassiermonstrum mitteilte, daß ich nicht bloß einen Euro, sondern anderthalb zu löhnen hätte. Glücklicherweise kamen noch 50 Eurocent zusammen. Philosophierend über die Wertsteigerung der Parkverlängerung verließ ich nach Entrichtung der Mautgebühr schlußendlich diese Stätte der Verirrung, wobei mir der Parkwächter noch die Rüge mit auf den Weg gab, wonach das Auto während seiner Anwesenheit und meiner Abwesenheit an der Ausfahrt nicht vollständig verriegelt gewesen sei. Was soll's, lachte ich, wer will denn jetzt etwa erwarten, daß in diesem Hause des Parkens etwas logisch ist, und tröstete mich damit, daß ich ja bald wieder nach Hagen zöge (dort war ich vor 25 Jahren ausgerückt). Vielleicht würde dann ja alles wieder gut.

Zur Arbeit gelangte ich übrigens mit 5 Minuten Verspätung. Viele Grüße an alle Lieben, welche gewartet haben!


Nachtrag vom 13. Juni 2010: Der Dschungel lebt - Samstagmittags (12.6.) in der Barmer City! Beim Einpacken für den Urlaub war mir das Fehlen meiner Kontaktlinsen aufgefallen, welche ich eigentlich nur beim Sonnen und Tauchen trage - also fuhr ich vorzeitig gen Wuppertal, wo es wie aus Kübeln schüttete, um kurz vor der Arbeit noch zu ,shoppen', Mein Weg führte über den Alten Markt zum Werth und dort zu Fielmann, wo ich stets gut bedient wurde. Heute leider Fehlanzeige, denn die gewünschte Sehstärke war nicht vorrätig. Nicht schlimm, dachte ich, hier wimmelt es ja nur so von Optikern und Kontaktlinsenspezialisten. Denkste! Um es kurz zu machen: Einmal Werth 'rauf und Höhne wieder 'runter. Nichts zu machen. Ein Geschäft (ein Spezialist - by the way: im Obergeschoß) geschlossen. Von den übrigen Händlern wollte einer am Dienstag ausliefern (natürlich nicht nach Kroatien), der andere erst 'mal eben eine Augenuntersuchung zum Zwecke der Erstellung einer Kundenkarte vornehmen. Da ging wirklich nichts, und zum Fahren nach Elberfeld blieb mir dann auch keine Zeit mehr. Zum Erbarmen!




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20100613 08:57