VERKEHR


Die CargoLifter-Katastrophe - gibt's nicht, geht nicht! Eine unglaubwürdige Geschichte.

von Detlef Rothe aus Hagen in Westfalen
Leuchtturm.gif



Es soll Optimisten geben, die glauben, daß die ,Zeppeline' noch einmal, wie der Vogel Phönix aus der Asche, auferstehen werden. Trotz Düsenantrieb, Überschallgeschwindigkeit und Erdsatelliten!"
E. Marx, Im Zeppelin über Länder und Meere. Ein postalisches Gedenken zum 120. Geburtstag des Grafen von Zeppelin, in: Gesellschaft für Deutsche Postgeschichte e.V. (Hg.), ARCHIV FÜR DEUTSCHE POSTGESCHICHTE, Jg. 1959, 1. Heft, Frankfurt am Main o.J. [wohl vor dem 22. Mai 1959 erschienen], S. 34 - 37 und Farbtafeln S. 32/33 u. 40/41

Unerhört!", kann man da nur sagen und mahnend auf das mittlerweile bekannte Schicksal der letzten düsengetriebenen Überschallpassagierflugzeuge und auf das Bemühen um kostengünstigen Ersatz für Erdsatelliten verweisen. Man beachte allein den Auftrag über 517 Mio. US-$ für den Bau von drei Überwachungsluftschiffen für Afghanistan (Stand: August 2010)! Wer hätte solche Fort- und Rückentwicklungen angesichts einer in der zweiten Halbzeit des 20. Jahrhunderts wirksamen Jahr-2000-Euphorie auch nur ahnen können? Wobei die Behauptung, das Jahr 2000 bedeute ein neues Jahrtausend, natürlich gleichfalls eine Zwecklüge war (um zu beweisen, daß damals die wenigsten Menschen bis 100 - geschweige denn bis 2000 - zählen konnten?).

Dazu jetzt passend ein CargoLifter-Kunstprojekt head in the clouds von Shahram Entekhabi (©2005)! ( Hier der Link zur Ausstellung!)

Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, die Arbeit einzuteilen und Aufgaben zu vergeben, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer."
EU/F/saint-exupery-antoine-de.jpg Antoine Marie Roger Vicomte de Saint-Exupéry (lebte 1900 bis 1944), Der kleine Prinz


CargoLifter.info

Über die CargoLifter AG i.I.

Oft glaube ich, daß es wichtiger ist für einen Schuldner, einen guten Kreditgeber zu finden, als für den Gläubiger, einen guten Schuldner."
André Kostolany, Kostolanys beste Tips [sic] für Geldanleger. Profitable Ideen für Sparer und Spekulanten (Originaltitel von 1991: Kostolanys beste Geldgeschichten), 4. Aufl. Düsseldorf 1999 (ISBN 3-430-15629-7), S. 43

Anno 1994 wurde auf einer Tagung des Verbandes der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer die Idee des ,fliegenden' (= schwebenden) Krans entwickelt. Ein solcher Lifter könnte die bestehenden logistischen Probleme im Schwerlastbereich lösen.

Die CargoLifter Aktiengesellschaft (CL AG), Berlin, wurde am 01. September 1996 gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung sowie der Bau, Betrieb und Vertrieb von multifunktionalen Großluftschiffen und anderen auf der Leichter-als-Luft-Technologie (LTA technology) basierender Transportmittel insbesondere zum Zwecke des Transports von Groß- und Schwerlasten, des umweltschonenden Transports von Gütern und Personen und damit verbundenen Dienstleistungen, sowie die Nutzung weiterer Potentiale der Leichter-als-Luft-Technologie und aller damit mittelbar oder unmittelbar zusammenhängenden Geschäfte. Die CL AG vereint als börsennotierte Obergesellschaft (Holding) unter einem Dach alle zur Projekt-Umsetzung erforderlichen Elemente und Einrichtungen. Dazu gehören neben Kompetenz in der Forschung und Projektierung auch profunde Kenntnisse in der Umsetzung der Resultate, also im Bau der Einrichtungen und Geräte, und zwar sowohl Großluftschiffe als auch Transportballone.

Der Produktionsstandort des Unternehmens liegt bzw. - da derzeit nicht nutzbar - lag im Bundesland Brandenburg, und zwar im Landkreis Dahme-Spreewald auf einem etwa 500 Hektar großen Areal in den Gemeinden Briesen und Krausnick.
Briesen und Umgebung
(Veränderungen in der TK50 finden Sie hier)
Für die Luftschiff-Produktion wurde eine 360 m lange, 220 m breite und 107 m hohe Werfthalle errichtet. Es handelt sich um die größte freitragende Halle auf unserem blauen Planeten; sie gehört unbedingt unter Denkmalschutz! Dies mag zunächst überraschen, aber ein Denkmal wird nicht in erster Linie durch sein Alter, sondern zunächst durch seinen Beispiel- oder Vorbildcharakter definiert. Auch moderne Kunstwerke stellen nicht selten sinnvolle Denkmäler dar, wobei die Werfthalle zu Brand als künstlerisches Produkt allein schon durch seine Dimension bekannte Rahmen sprengt! Derzeit (anno 2010) befindet sich in der Halle eine Art Badeanstalt, und es scheint immerhin, daß sie zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Auf dem Werftgelände befinden bzw. befanden sich neben der Großhalle weitere Einrichtungen wie ein Besucherzentrum, ein Rechenzentrum, mehrere Verwaltungsgebäude sowie die Überreste des ehemals von der Sowjetarmee genutzten Militärflugplatzes, dessen Shelter für Betriebszwecke der Werft genutzt wurden.

Derzeit ist die CargoLifter AG insolvent, und es droht letztlich die Vernichtung des Konzerns. Viele Objekte wurden bereits vor Ort versteigert oder sonstwie entsorgt... Immerhin sind die immateriellen Wirtschaftsgüter gerettet worden und für einen sechsstelligen Euro-Betrag zunächst an die Luftschiffbau Zeppelin GmbH übergegangen und stehen nunmehr der - zwischenzeitlich wegen politisch-juristischer Blockierung der Weiterentwicklung eingerichteten - Vertretungsgesellschaft zur Verfügung.

Da mit einer Entlassung der CL AG aus der Insolvenz auf absehbare Zeit nicht mehr zu rechnen war, wurde also eine neue gegründet! Sie heißt CL CargoLifter GmbH & Co. KG auf Aktien und wurde am 8. September 2005 mit einem Gründungskapital von einer Viertelmillion vinkulierter Namensaktien in das Handelsregister eingetragen. Bei CL Cargolifter handelt es sich um eine von der CargoLifter AG (einschließlich deren Insolvierern und Insolvenzmanager) unabhängige Neugründung. Angesichts der Luftschiffahrtspläne des ehemaligen CargoLifter-Chefs (Carl-Heinrich Freiherr von Gablenz) - welche einen späteren Wiedereinbezug der Werft von Brand (so verunstaltet diese derzeit auch ist) als Hangar nicht ausschließen - glaubt man hinsichtlich der Neugründungsabsichten gerne einen Lichtblick am Ende des zuletzt engen und dunklen deutschen Technologie-Tunnels zu erkennen!

Es bleibt zu hoffen, daß CL CargoLifter GmbH & Co. KG a.A., LTA Technologie AG, Luftschiffbau Zeppelin GmbH und sonstige Luftschifffahrtsgesellschaften in Deutschland zueinander finden und erfolgreich zusammenarbeiten werden!



Treibsand und Tropeninsel

Die Aktiva der CargoLifter AG, Berlin, gingen im Juli 2003 - nach Pressemeldungen vom 11. Juli jenes Jahres - an ein eigens zu diesem Zweck gegründetes malaysisch-britisches Joint-Venture-Unternehmen, welches durch den Investor Colin Au Fook Yew vertreten wurde. Beabsichtigt war die Verwirklichung eines Tourismus-Projekts namens „Tropical Islands" durch ein ,Joint Venture' (Gemeinschaftsunternehmen), an dem zu drei Vierteln der Mischkonzern Tanjong plc (public limited company) und zu einem Viertel die Gesellschaft Au Leisure Investments Pte Limited beteiligt sind. Zu den mittlerweile übertragenen Vermögenswerten zählen nach Angaben von Tanjong (vom selben Tag) das Besucherzentrum nebst weiteren Immobilien und etwa 500 Hektar Landflächen. Die Luftschiffwerfthalle in Briesen-Brand wurde mittlerweile in einen sogenannten ,Themenpark' umgewandelt, womit ein gigantisches Tropenhaus - sozusagen eine Gewächshalle - mit Regenwald und Sandlagune (mit Pflanzen, aber ohne Tiere) gemeint ist. (Das als Lagune gedachte Plantschbecken erhält zwei kleine Inselchen, um den hochtrabenden Namen Tropical Islands zu rechtfertigen... - mittlerweile spricht man mitunter im Singular von einem ,Tropical Island', wobei mit der Insel wohl das Biotop an sich gemeint ist.) Das Hallen-Inventar wurde den hiesigen klimatischen Verhältnissen und Verordnungen angepaßt (was zumindest anfangs nicht ohne Beeinträchtigungen für die angestrebte Pflanzenwelt blieb); außerdem sollten die Tore der Werfthalle aus Energiespargründen zugeschweißt werden, wodurch eine Wiederverwendung in Frage gestellt wurde. Die Weiterentwicklung der LTA (Leichter-als-Luft-Technologie) sollte seinerzeit - wenn überhaupt - in einer kleineren Neubauhalle erfolgen. Im April 2004 wurden die Schlüssel für die Werfthalle jedenfalls an die neuen Investoren übergeben und damit das 70 Millionen € teure Tropeninsel-Vorhaben offiziell begonnen.

Eine Bildreportage zum Stand der Entwicklung (Bauarbeiten) am 6. September 2004 finden Sie hier!

Daß die Idee eines Regenwald-Biotops in Deutschland, zumal im Osten, trotz der angeblich vorgesehenen 500 bis 1000 neuen Arbeitsplätze wegen der angespannten Finanzlage in fast allen Bevölkerungsschichten auf Unverständnis stößt, liegt auf der Hand. Es drohte nicht nur eine empfindliche Beeinträchtigung des zukunftsorientierten CargoLifter-Projektes, sondern auch (allen Beschwichtigungsversuchen zum Trotz) kaum zu reparierende Schäden an einer einzigartigen Arbeitsstätte - immerhin der größten freitragenden Halle der Welt! Es stand darüber hinaus zu befürchten, daß Deutschland insgesamt technologisch einem Abwärtstrend folgen würde, welcher durch die allgemeine Technologie-Krise im Rahmen des ,Neuen Marktes' anno 2000 begonnen hatte (die Aufgabe der Weiterentwicklung des Commodore Amiga und - deutlich später - des Microsoft Flight Simulator als Repräsentanten neuer westlicher Weltanschauungen können sowohl als Eckpunkte wie auch als symptomatisch gelten). Außerdem drohten im 2000er Jahrzehnt dem Rückentwicklungsstaat Deutschland - wie schon das Geschehen um den Transrapid und die Lkw-Maut-Planung nahelegten - nur schwer zu behebende Image-Schäden!
Gleichfalls lesenswert: ,DOSSIER CARGOLIFTER 2: Ein XXL-Crash' von Burkhard Schröder

Ein Anfang vom möglichen frühzeitigen Ende der Tropeninsel (analog zum ,Space Park' in Bremerhaven) zeichnete sich im Herbst 2004 ab, wenn man dafür eine Meldung vom 15. September 2004 in Anspruch nehmen möchte: „Tropical Islands verschiebt Richtfest für Tropenwelt" (Spötter mögen behaupten: Gut` Ding will Weile haben...) - Verzögerungen beim Umbau waren angesichts des vollmundigen Geredes der Befürworter allerdings auch vorauszusehen. Nunmehr meint man, eine malaysische Politikerin als Ursache für eine Verschiebung von Terminen ins Feld führen zu dürfen. Das waren aber schöne Aussichten!

Eine Hiobsbotschaft war zu wenig? Da konnte geholfen werden: Der Tagesspiegel teilte - gemäß Online-Meldung vom 16. September 2004 - mit, daß mit einer Eröffnung der beiden in Brand als Unterbringungsort für die Gäste geplanten Hotels nicht vor dem Jahr 2008 gerechnet werde: „Tropenpark: Hotels erst 2008 fertig" (aus langer Weile wird leicht Langeweile...)

Im August 2005 - etwa ein halbes Jahr nach Eröffnung der ,Trauminsel' - räumte der Investor Colin Au Fook Yew nach den - eigentlich zu erwarten gewesenen - Verlusten des Badehauses den Chefposten seiner jüngsten Unternehmung, siehe den Cafe-Future-Artikel Noch kein Jahr am Wasser und schon in Seenot? vom 24. August 2005. Damals lief „in der Brandenburger Bade- und Regenwaldhalle Tropical Islands die Nachfolgersuche" (so hieß es in einem Online-Artikel des Spiegels).
Bei www.n-tv.de hieß es dazu erläuternd am 23. August 2005: „Au habe die Nachfrage im strukturschwachen Brandenburg überschätzt, meldeten sich schnell Kritiker zu Wort. Die Quartalsberichte des Mutterkonzerns Tanjong gaben ihnen Recht. Bisher hat Tropical Island dem Konzern, der unter anderem Kraftwerke und Kinos betreibt, Millionenverluste beschert, im ersten Quartal 7,21 Mio. Euro und im zweiten Quartal zu Ende April 3,5 Mio. Euro." - Über zehn Millionen € Verlust allein im ersten Halbjahr 2005! Gleichwohl rechnen die Betreiber noch immer mit Gewinnen in „zwei oder zweieinhalb Jahren", also nicht mehr vor dem Jahr 2007.
Inzwischen ist man etwas konkreter geworden, dank des neuen Chefs Ole Bested Hensing, welcher die Unternehmensführung zum 1. November 2005 übernahm. Gemäß eines Artikels der Online-Ausgabe der Berliner Zeitung vom 7. Oktober 2005 rechnete man nunmehr für das erste Geschäftsjahr (Dezember 2004 - Januar 2006) mit einer Million Besucher, für das dritte mit anderthalb Millionen. Zweieinhalb Millionen Gäste erwartet man nicht mehr. Die Beschäftigtenzahl sei von 700 auf 580 zurückgeführt worden. (Zum Vergleich sei hier auf den Artikel vom 7.10.2005 in der Online-Ausgabe der Märkischen Allgemeinen hingewiesen, wo gleichfalls von Gewinnen frühestens im Jahr 2007 die Rede war.)
Um die Verluste besser verschmerzen zu können, wurde schon vor geraumer Zeit dem Wirtschaftsministerium zu Potsdam ein Antrag über Fördermittel in Höhe von rund 15 Millionen € vorgelegt. Diese wurden inzwischen bewilligt, um das ganze Unternehmen in tiefere Fahrwasser zu ziehen; womit die zuständige Politik erneut zeigt, daß sie nicht gewillt ist, aus ihrem vermeintlichen Fehler bei der (seinerzeit zurückgezogenen!) Förderung der CargoLifter AG zu lernen. (Irgendwo müssen die Mittel ja untergebracht werden, und möglicherweise zieht man ja von Seiten des Wirtschaftsministeriums doch noch neugierig den Stöpsel wie bei der Luftschiff-UnternehmungLachen.gif)

580 Mitarbeiter sind Ihnen noch zuviel? Kein Problem! Schließlich kennen wir ja alle das Lied von den zehn kleinen Negerlein. Wie die Webseite www.welt.de in einem Online-Artikel vom 14.11.2005 mitteilt, werden für 82 Mitarbeiter die Arbeitsverträge nicht verlängert; O-Ton Hensing: "Wir haben dann 500 Mitarbeiter unter Vertrag." - Das ganze Genesungsprojekt wird in dem Artikel übrigens als ,Verjüngungskur' dargestellt, und es ist hier erstmals von einer Schließung des Spaßbades die Rede, wenn auch nur vorübergehend eben wegen der Kur.

Nach dem Handtuchwerfen und Hutnehmen des Initiators (vgl. auch Initiator Au ausgeschieden vom 22.8.05) erübrigt sich wohl ein weiterer Kommentar. Immerhin repräsentiert der neue Chef ein ganz anderes Kaliber, dessen Nutzung möglicherweise auch für die CargoLifter AG von Vorteil gewesen wäre!

Eine Zusammenfassung der Ereignisse, welche zur Insolvenz der CargoLifter AG führten (Aufstieg und Absturz), findet sich auf den Online-Seiten des Manager-Magazins (Verfasser unbekannt).
Inzwischen ist der dritte Teil des CargoLifter-Dossiers (,Die Kleinen werden ausgebootet') von Burkhard Schröder erschienen.

Inwieweit die regionale Politik in die Insolvenz verwickelt ist, wird kontrovers diskutiert; wer dazu mehr wissen möchte, dem sei ein Eintrag ,CargoLifter' im Google News Alert Service empfohlen (Google.com untersagt leider einen Link mit integrierter Option auf seine Website). Stellvertretend hierzu nur ein den brandenburgischen Wirtschaftsminister betreffender Artikel vom 26. Juni 2004.

Mittlerweile liegt seitens Mirko Hörmann auch ein Dokument zur Historie von CargoLifter vor, welches die ganze Angelegenheit aus der Unternehmer-Perspektive näher betrachtet und etwas Licht in das Dunkel ratloser Politik und insolventer Verwaltung bringt.

Am 12. Dezember 2005 wurde von ehemaligen Führungskräften und sonstigen Mitarbeitern der CargoLifter-Gruppe, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Holding CargoLifter AG i.I., sowie der Initiative Zukunft in Brand e.V. (dem wichtigsten Aktionärsverein, welcher sich näher mit der CargoLifter-Gruppe befaßt), bei der Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität im Bundesland Brandenburg eine Anzeige wegen des Verdachts der Untreue gegen den als Insolvenzverwalter der AG amtierenden Professor eingereicht.

Im Frühjahr 2007 sahen sich die Betreiber von ,Tropical Island' wieder einmal genötigt, die Flucht nach vorne anzutreten. Erneut wurde die öffentliche Hand um Unterstützung gebeten. Ob das zum letzten Mal geschah, mag hier dahingestellt bleiben.

Im November 2010 wurde bekannt, daß der Betreiber weitere drei defizitiäre Jahre bis zum Erreichen der Wirtschaftlichkeit des ,Spaßbades' erwartet (Financial-Times-Deutschland-Artikel vom 23.11.2010).

Das große Geschäft mit den ,Riesen'-Luftschiffen wird anno 2011 in Amerika gemacht, und zwar im Rahmen der US-Rüstung (für Afganistan und anderswo), siehe den Financial-Times-Deutschland-Artikel Amerikaner bauen größtes Luftschiff der Welt vom 23.06.2011!



Licht am Ende des Tunnels?

Im Februar 2010 gab die CL CargoLifter GmbH & Co. KG a.A. (ideele Nachfolgerin der CargoLifter AG) bekannt, in Zukunft mit einem russischen Unternehmen zusammenarbeiten zu wollen. So bitter es auch sein mag, daß auf Grund der politischen Verhältnisse ein deutscher Alleingang beim Bau von Transportluftschiffen nicht möglich erscheint, so begrüße ich doch die Zusammenarbeit mit einem Schwellenland außerordentlich, da hier offensichtlich problembewußter agiert wird. In den Weiten Rußlands ist ein Cargolifter oder Airtruck, wie das Fahrzeug nunmehr heißen soll, sicher ebenso willkommen wie in Alaska oder Kanada, wo Großluftschiffe wertvolle Entwicklungshilfen leisten könnten. Nicht Nordamerika oder der Südosten Asiens, sondern der Norden Asiens und Europas wird also im Mittelpunkt der zukünftigen Luftschiff-Entwicklung stehen! Man darf gespannt sein und wird zu neuen Investments eingeladen. Nach Jahrzehnten einer grausam verfehlten Bundespolitik in Deutschland endlich wieder ein Lichtblick!!! Bei dem neuen Luftschiffpartner handelt es sich um den russischen Luftschiffbauer RosAeroSystems (Wikipedia-Artikel), einer im Jahr 1997 gegründeten Tochtergesellschaft von AUGUR Aerostatic Systems Inc..

Wie in der LifterNews vom Dezember 2010 berichtet wird, konnte das neue Ballonsystem bereits unter schwierigen Wetterbedingungen erfolgreich getestet werden!

Zum Stand der Dinge im November 2011 - Gründung einer Ballonkran-Betreibergesellschaft in Luxemburg (Deutschland ist für Innovationen bekanntlich bereits weit weg Koch.gif ) - lesen Sie mehr in einem Financial-Times-Deutschland-Artikel vom 29.11.2011.



Lesen Sie die LifterNews!

Da diese Seite nicht stets auf dem neuesten Stand gehalten werden kann, verweise ich auf das CargoLifter-Magazin ,LifterNews'. Es gibt diverse Varianten von etwa 2 bis 8 MB zum Herunterladen, wobei sich allerdings die jeweils umfangreichste auch am besten liest!




Die Initiative Zukunft in Brand

Mittlerweile ist aus der (I)ZiB (Initiative Zukunft in Brand) ein von den Aktionären getragener Verein mit etwa 500 Mitgliedern erwachsen Respekt.gif , welcher das Ziel verfolgt, der Zerschlagung des Projekts zu begegnen und den nicht zu unterschätzenden Gegnern deutschen Zukunftsdenkens sozusagen einen Meilenstein vor die Füße zu legen! Interessierte und Begeisterte - ob Aktionäre oder nicht - sind herzlich willkommen! Seien Sie dabei, und machen Sie mit!

Da die Zukunft der CargoLifter AG auf Grund der Tätigkeit des Insolvenzverwalters und der ihn deckenden politischen Kräfte ungewiß ist, gewinnt ein neues Projekt das Interesse der Aktionäre und Vereinsmitglieder. Es wurde der Öffentlichkeit auf der Jahreshauptversammlung der ,IZiB' am 8. Mai 2004 von dem Freiherrn Dr. Carl-Heinrich von Gablenz persönlich vorgestellt. Bekanntlich war das CargoLifter-Projekt ja aus dem Ansatz entstanden, ein drängendes logistisches Problem der Industrie, nämlich den Transport schwerer Güter über mittlere und weite Strecken, per Lufttransport zu lösen. Erst im Rahmen der Untersuchungen war man damals zu der Überzeugung gekommen, daß nur ein Luftschiff diese Aufgabe erfüllen konnte.

Am 14. August 2010 konnte die Initiative Zukunft in Brand e.V. mittels einer Informationsveranstaltung anläßlich der der traditionellen Bad Homburger Luftschiffparade einem interessierten Publikum die CargoLifter-Entwicklung anschaulich präsentieren. Hier sei bloß auf die darauf Bezug nehmende Webseite von cargolifter.info verwiesen!



Nachruf

Haben Sie hier einen Nachruf auf die CargoLifter AG erwartet? Denkste! Dieser Nachruf gilt dem Space Park in Bremerhaven im Bundesland Bremen (viel Park um nichts...); vergleichen Sie hierzu meine Forum-Artikel:

Verfasst am: 20040213 1255 Fr Titel: Freizeitcenter in Deutschland im Spiegel der Presse

Aus "Bremerhaven hat Schlagseite" ("Die Welt" vom Freitag, den 13. Februar 2004)
von: Florian Hanauer und Jan-Philipp Hein (Seite 16)

Auch "normalen" Schiffswerften in Deutschland geht es nicht immer gut, und nach einer Umwandlung in einen Freizeitpark nicht gleich besser
Zitat:
"Fast 20 Jahre lastete die Brache der AG Weser auf den Gemütern der Bremer. Neuen Schwung in den Strukturwandel sollte der Freizeit- und Einkaufspark "Space Park" bringen. Das Freizeitcenter ist gerade eröffnet worden, das funkelnde Einkaufszentrum steht leer - mitten im traditonellen Arbeiterstadtteil Gröpelingen, wo die alten Schiffbauer zu Hause sind. Der Space Park wirkt wie ein Fremdkörper. [...] Die Menschen erinnern sich bei einem Glas Haake-Beck gern an den Schiffbau, mit dem Raumfahrt-Erlebnispark können sie nichts anfangen."
Vielleicht sollten die Gröpelinger 'mal nach Brand fahren, und Tropenstrand-Weite statt Weltraum-Enge genießen?


Verfasst am: 20040324 0956 Mi Titel: sauteuer

Matthias/Wismar hat folgendes geschrieben:
"ein golfplatz ist - wenn er vernünftig gemacht wird - sauteuer. gleiches gilt für den unterhalt"
Für eine Spielwiese in Brand (eingehallt oder auch nicht) spräche die Ausflugsnähe der deutschen Haupt- und Großstadt Berlin. Wie immer gilt es, das Angenehme mit Nützlichen zu verbinden. Dagegen spricht gegen reine Vergnügungszentren die unübersehbare Entwicklung in Deutschland. Gerade erst ist im 'Focus' ein bezeichnender Artikel zum 'Space Park' in Bremen erschienen (Nr. 12 vom 15. März 2004, S. 13):
Zitat:
"BREMEN Galaktisches Millionengrab Das erst Mitte Februar eröffnete Bremer Vergnügungszentrum Space Park steht offenbar vor dem Aus. Auf Grund niedriger Besucherzahlen rechnet der Bremer Senat nach FOCUS-Informationen damit, dass das 600 Millionen Euro teure Projekt bereits kurz nach Ostern wieder schliessen muss. Besucher-Flop: Statt der kalkulierten 4000 Gäste kamen zuletzt pro Tag lediglich einige Hundert. Insgesamt hatte die Hansestadt 240 Millionen Euro in den Space Park investiert."
Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, welcher 'Guru' im Bremer Senat Flöte gespielt hat (einer aus Hameln?). Die Zeche zahlt 'mal wieder der Bürger. Ein Viertelmilliärdchen wäre der CargoLifter AG gewiß gut bekommen, und die einst der fruchtbaren Handelsunion 'Hanse' angehörende Küstenhafenstadt Bremen hätte auch über einen Luftschiffwerfthafen (annähernd - mit oder ohne 'Hinken' - dem Airbus-Gelände in Hamburg vergleichbar) einer neuen Wirtschaftsblüte entgegenfahren können. Heute freilich ragen in Umsetzung befindliche Visionen offenbar zunehmend in 'unendliche Weiten' (und bestehen aus kalkulierbaren Fehlinvestitionen).


Der Space Park (ein Griff nach Sternen...) ist endlich geschlossen! Offenbar lag seiner Konzeption die gleiche Vision eines Sternenregens zu Grunde, welche dem Tropenpark in Brand Millionen an Besucherscharen bescheren soll. Darauf deutet ein Artikel von Joachim Mischke im Hamburger Abendblatt (Anspruch oder Event? Hafencity: Irritationen um die Kultur-Pläne für das Überseequartier) vom 25. August 2004 hin, denn darin heißt es: "Berechnungen von Wenzel hat eine andere Hansestadt ein akutes Problem zu verdanken - der unter Besucherschwund leidende Space Park in Bremen wurde in einer Wenzel-Studie schöngerechnet. Ein weiteres Wenzel-Projekt: der Umbau der ehemaligen Cargolifter-Halle im Brandenburgischen zu einem tropischen Freizeitpark. Wenzel prophezeit dort 2,4 Millionen Besucher jährlich."
Ich kombiniere: Dauert die Schließung des Tropenparks in Brand etwa solange wie die des Space Parks, darf man mit dem Wiederbeginn des Luftschiffbaus in Brand in wenigen Jahren rechnen, sofern - wie in der deutschen Wirtschaft längst gängig - keine Abwanderung ins Ausland erfolgt. Wenigstens hält man in Friedrichshaben (Zeppelin NT) noch an Deutschland fest...
Also: noch kein Nachruf auf CargoLifter und Deutschlands Großluftschiffe! (Ich danke "Brandman" für seinen Hinweis auf den Abendblatt-Artikel!)



Die neueste Entwicklung in Brand - rechtzeitig zum Münchener Oktoberfest: Tropical Islands` Tropenbierhalle!

Man möchte es fast nicht glauben: mein Vorschlag zur (vorübergehenden) Nutzung der CargoLifter-Werfthalle als Bierzelt bzw. Rummelplatz, wie ich ihn im ZiB-Forum eher als Jux äußerte, wird verwirklicht, und zwar als 'Oktoberfest' in einer tropisch angehauchten Kunstlandschaft! So steht es wenigsten unter der Unterschrift "Bier unter Palmen - Oktoberfest bei «Tropical Islands»" in den Yahoo! News vom 16. September 2004...
Man vergleiche hierzu meine Forumsbeiträge:

Verfasst am: Di, 25.03.2003 12:41 Titel: Werfthalle

Also, bevor ich die Werfthalle abreißen ließe und somit den Bau von Großluftschiffen durch vernunftbegabte Wesen (soll es geben...) in Brand ausschließe, würde ich doch lieber bayerische Brauereien und sonstige Vertreter der Vergnügungsindustrie anschreiben, um eine vorübergehende Nutzung im Sinne des Zeitgeistes in Angriff zu nehmen, bis eine an sich notwendige Rückbesinnung auf Zukunftstechnologien auch vor Ort Früchte trägt...
Oder ist der Zug in eine bessere Zukunft für Deutschland längst abgefahren.


Verfasst am: Mi, 23.04.2003 16:26 Titel: Archäologischer Freizeitpark Briesen-Brand - eine Vision

@Uwe J.

Auch wenn die Presse noch nicht auf den Gedanken gekommen ist - immerhin hat IV Prof. Mönning ja (vielleicht angeregt durch meine 'Rummelplatz'-Idee) etwas verlauten lassen, was in Richtung CargoLifter-Freizeitpark geht (für den Fall, daß eine Wiederbelebung des Leichter-als-Luft-Technologiezentrums Brand nicht gelingen sollte). Mir schwebt da so etwas wie eine Mischung zwischen einem archäologischen Park (vergleiche Xanten am Niederrhein) und 'Allwetterzoo' (vgl. Münster in Westfalen) vor. Der erstgenannte Aspekt ließe sich im Bereich der Russensiedlung verwirklichen (vielleicht spendiert der Irak ja 'n paar alte Scud-Raketen ), während die Allwetter-Aktivitäten in der Werft-Halle und den umliegenden Bunkern (Shelter-Hangars) stattfinden könnten. Ein passendes Flugmaterial im Umfeld könnte eventuell an die Berliner Luftbrücke oder an die Pionierzeit der Luftschiffe erinnern (z. B. ein Nachbau des Urzeppelins des Ing. Schwarz).

Die Idee eines Freizeitparks um das Besucherzentrum könnte natürlich auch bei Wiederaufnahme der Entwicklungsarbeiten für Großluftschiffe verwirklicht werden, sofern dadurch keine Behinderungen stattfinden. Vielleicht gewinnen die Bürger und sonstigen Besucher wieder Vertrauen in die Entwicklungsfähigkeit Deutschlands!


Verfasst am: Do, 19.06.2003 13:07 Titel: malayisch-englischer Tropenbiergarten

Die Idee von der Vergnügungsanlage - ich hatte allerdings mehr an das Oktoberfestgelände als an einen Englischen, Malayischen oder Japanischen Garten gedacht - ist ja schon älter. An Stelle eines Rummelplatzes erwartet uns wohl jetzt etwas, das die Amis (schon wieder dieses Kürzel...) als autarke Anlage zum Überlebentraining im All konzipiert und (anscheinend erfolglos) umgesetzt hatten - freilich ohne all die Unbequemlichkeiten, denn sonst würde man nicht gleich zwei Hotels nach Brand bringen wollen.


Verfasst am: Fr, 04.07.2003 20:12 Titel: CL-Idee

@eurofuchser

Zur Zeit glaube ich mehr an die Großluftschiff-Verwirklichung als an eine Erholung Deutschlands von seinem allgemeinen Bildungsmangel. Ich verkenne nicht die miserable Finanzlage, welche ja auch beim Transrapid und anderen Innovationen bremsend wirkt. Die politisch gewollte Bildungslücke ist aber älter und reicht bis ins 1980er Jahrzehnt zurück (ist also nicht unbedingt auf die heutige Bundespolitik zurückzuführen).

Wir sollten allerdings nach vorne schauen und verhindern, daß auch noch Grundlagen zukünftiger Neuansätze (unter günstigeren Voraussetzungen) vernichtet werden. Die Werfthalle in Brand muß daher für den Luftschiffbau verfügbar bleiben - keine Beseitigung durch falsche Verwendung. (Die Tropenhaus-Idee erinnert mich an die Scheune meiner Oma in Sangerhausen, welche zur Zeit der DDR als Stall verwendet wurde und nach einiger Zeit - Ausscheidungen ... - nicht mehr zu retten war.)

Also bitte keinen Affenzirkus!


Verfasst am: Sa, 02.08.2003 19:19 Titel: JuPa Brand

Mir ist aufgefallen, daß für das mal.-englische Projekt noch ein zugkräftiger Name fehlt, und möchte daher vorschlagen: Jurassic Park Brand - kurz JuPaBr.
Angesichts der Unterbringung verschiedenster Urwaldbestandteile (zu Lehrzwecken natürlich - ganz wie im Dinopark) möchte ich schon jetzt die Anstellung eines Biologen (bzw. Biologin) empfehlen, um frühzeitig die Untersuchung von Wechselwirkungen einander fremder Lebensarten innerhalb der künstlichen Biosphäre sicherzustellen.
Auch hinsichtlich der künstlichen Lagune stellen sich weitere Fragen, welche es wohl besser vorab zu klären gilt. So würde ich gerne wissen, ob in dem geplanten See Badekrokodile (aufblasbar oder lebend) zugelassen werden. An rheinischen Badeseen sind diese ja seit wenigen Sommern aus sicherlich bekannten Gründen leider nicht mehr so beliebt. Immerhin könnte für die Tropenhalle die artgerechte Tierhaltung sprechen...



Schon Geschichte ist mein Beitrag vom 14. Mai 2002 (09:38 Uhr) zum Thema 'Sinkflug vor dem Ende?' im Patagon-Forum:

Einmal abgesehen davon, daß ich unter 'Zeppelinen' ausschließlich Starrluftschiffe verstehe, welche zwar auch sehr wetterabhängig sind (diverse Katastrophen in Amerika), so möchte ich gewisse Erfolgschancen nicht ausschließen. Dabei würde ich persönlich eine kombinierte Strategie für Fracht- (Last-) und Passagierverkehr bevorzugen. Insgesamt glaube ich jedoch, daß dem Projekt als Zugkraft eine dergestalt charismatische Persönlichkeit wie eben Zeppelin fehlt...
Noch ist vielleicht nichts verloren (aber verschonen möge man mich bitte von Leuten wie Krug und Gottschalk nach dem Motto: the show must go on...)!
Luftschiffreise.de - Ein Werftbesuch: Luftschiffreise.de

Eine Fotogalerie von Johannes Hopf (2002).

Eine empfehlenswerte Website zum Thema „Schiffreisen im ,Weltmeer' Luft": www.pilotundluftschiff.de
Hier gibt es unter anderem Bilder über CargoLifter-Luftschiffe und ihre Bauwerft in Brand.



Ältere Diskussionsbeiträge finden Sie im DGLR Luftfahrt-Forum.

Einen interessanten Beitrag über ältere Threads im ZiB-Forum, CargoLifter-Modellbauten und virtuelle Schlammschlachten finden Sie im Explorer-Magazin: Aktionäre sind dumm und unverschämt: Aus dem CargoLifter-Anlegerforum (Juli 2002)



Ein Reisebericht von pmc-berlin.de zur Baustelle der CargoLifter-Halle in Brand am 24. September 2000.

TOP: CargoLifter Freeware-Scenery für den Microsoft FlightSimulater 2002 von Dirk E. Fassbender!
Cargolifter Scenery
Falls ein direktes Laden nicht möglich ist, bitte bei
www.flightsim.com

registrieren und dort nach „cargo.zip* suchen! Auf der Homepage des Entwicklers heißt die Datei allerdings „bighang2.zip".

Ein herzlicher Dank geht an Jens Weber für seine Erlaubnis zur Verwendung seines animierten ZiB-Logos (Forum-Link)!


CargoLifter-Artikel bei Amazon finden Sie hier!

Hinweis: Für die Aktualität, Richtigkeit und Funktionalität der angegebenen Links leiste ich keine Gewähr!



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09.01.2017 11:23