Nur 'mal so: RASENPFLEGE
von Detlef Rothe aus Hagen in Westfalen
Hin und wieder kommen Leute in den Genuß eines Gartens. Ganz gewöhnliche Leute. Gewöhnlich? Nun, am Garten, am Rasen erkennt man die Leute!
Da wären zum Beispiel die von der CDU. Die sind ja die am ehesten Gewöhnlichen. Die Christlichen nehmen 'nen gewöhnlichen - abgesehen davon: wer kann sich an einen solchen gewöhnen? - Benzinrasenmäher und kaufen Rasendünger. Sonst wächst da ja nichts.
Die nächsten - sozusagen die Nachbarn - von der SPD sind da schon weiter. Die Sozialen nehmen einen Elektromäher und lassen heimlich ihren Hund (oder das Kind) auf den Rasen scheißen. Der wächst dann besser.
Den Grünen gefällt all' dieses natürlich nicht. Die wollen das Gras ständig wachsen hören, kaufen oder mieten sich ein Schaf und pflocken es inmitten der Wiese an. Als Belohnung gibt es jede Menge Blüten und Schmetterlinge im Sommer, und über die Düngung müssen sie sich keine Gedanken machen. Alles in allem eine runde Sache - wenn die Gärten nicht eckig wären.
Die Linken, ach ja. Ich glaube, die haben keine Gärten am Haus. Aber sie sollen Gemeinschaftsgärten haben. Die zäunen sie gemeinschaftlich ein und lassen sie dann verwildern. Meist steht ein Schild dran: KGV DDR - oder so ähnlich. Wer will, darf mit seiner Sichel (Hämmer sind da weniger geeignet) Futter für seine Kaninchen holen.
Die FDP. Ach, gibt's die noch? Mal schauen. Die haben doch keine Gärten, nur große Terrassen, mitunter sehr groß. Die freien Flächen sind dann mit Rindenmulch, Kies oder Kieselrot belegt. Statt Büsche stehen da Türmchen aus Stein oder so. Ganz adrett jedenfalls. Die Freien verzichten auf jede Form von Dünger.
Hab' ich wen vergessen? Natürlich! Da gibt es jetzt ja die AFD. Kein Wunder, daß man diese Leute übersieht. Die pflügen jeden Garten um - wie die Wildschweine - und pflanzen dann Kartoffeln. Sicher ist sicher.
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01.06.2018 14:10