REISEN: Opatijska rivijera
Mošćenička Draga (im Norden der Ostküste Istriens, Kroatien). Urlaube, Teil 2: 1976
von Detlef Rothe aus Hagen in Westfalen
Sommer 1976 (5. Reise - Auto): Wetter frontal im Autocamp
TAGEBUCH (Band B):
S. 71 (geschrieben am 2. Juli 1976 auf einer Bahnfahrt zwischen Paderborn und Hagen):
Hoffentlich bleibt das Wetter noch 14 Tage so klar, damit wir wieder an die Ostsee fahren. Die Hitze in Jugoslavien ist grauenhaft. Ich bin [schon] durch die Luft hier abgeschreckt. Außerdem ist das Wasser der Adria salzig, das der Ostsee kaum. Und das Trinkwasser wird dort nicht knapp. In Moscenicka Draga war dies oft der Fall, [= ;] die Toiletten konnten [dann] nicht gespült werden[,] und trinken konnte man bei der Hitze [dann auch] kaum. Dafür konnte ich jedoch dort leckere Warmspeisen essen, [denn] dort war es billig und gut[, und] meine Mutter kochte [daher] nicht.
S. 77 f.:
Mošćenička Draga, 20.7.76
Am Donnerstag (15.7.) brach ich mit meinen Eltern und Christof morgens gegen 8 Uhr Richtung Urlaub auf. Wir fuhren mit dem Auto; Klaus war nicht mit. [...] Wir übernachteten wieder [bei Fam. Seidl] in Golling südlich Salzburg und aßen im [Landgasthof] Torrenerhof zu abend.
Am nächsten Morgen (16.7.) fuhren wir weiter [- entlang der Spuren des Erdbebens vom 6. Mai 1976 in Norditalien (über Udine) -]; am späten Nachmittag waren wir hier in M.D.
[
Blick auf das Hafenviertel (Foto: Wilhelm Rothe(†))]
M.D. ist ein schön gelegenes Fischerdorf mit Kieselstrand auf der Halbinsel Istrien in Jugoslawien (südlich Rijeka und Opatija, gegenüber der Insel Cres). Mir gefällt es hier, obwohl ich immer noch an Fehmarn denke. Das Essen ist hier jedoch bedeutend besser, das Wetter bisher mindestens ebenso gut. Nur ab und zu gibt es einmal [ein] Gewitter[,] oder es ist drückend schwül. Nur der Strand ist oft schmutzig; Teer oder ähnliches treibt hier aber kaum. Die Abwässer werden immer noch (über Sickergruben) ins Meer geleitet - was sich in Zukunft scheinbar auch nicht ändern wird. Leider gibt es hier keinen Sandstrand.
Trotz allem zieht es die Urlauber immer wieder hierher. Jährlich werden sie zahlreicher. Der Campingplatz
[
Christof vor dem Zelt (Foto: Wilhelm Rothe(†))]
liegt etwas abseits vom Strand, aber nicht zu weit weg.
[
Zelt und Auto (Foto: Wilhelm Rothe(†))]
Er hat eine relativ ruhige Lage, obwohl er an der Hauptstraße [E 751] nach Pula liegt. Oberhalb Mošćenička Draga liegt auf einem [173 m hohen] Berg das Klosterdorf Mošćenice.
[
Hauptstrand vom Abwassersammler aus (Foto: Wilhelm Rothe(†))]
Von dort hat man einen weiten Blick auf das Meer. Während dieses Urlaubes wollen wir jedoch nicht dort hinauf.
Am Sonnabend (17.7.) hatte ich meinen 18. Geburtstag [und wurde daher 17 Jahr alt].
Jeden Tag gehen wir zum Schwimmen, mittags zum Essen.
Mošćenička Draga, 25. Juli 1976
[
Mittagessen im Restaurant Johnson]
Heute nachmittag haben wir eine kleine Wanderung von M.D. nach Obrs gemacht.
[
Im Hintergrund des Fotos an der Straße das Restaurant Johnson, darunter der Campingplatz (Foto: Christof Rothe, Hagen)]
Von dort - es liegt etwas nordwestlich von M.D. auf dem Berg - hat man einen schönen Blick auf M.D. [und Mošćenice].
[
Das befestigte Kirchdorf Mošćenice, der Učka und die Kleinsiedlung Obrš (mit neuer Zufahrt) sind hier als Ausschnitt eines bei Brseč entstandenen Fotos von David Thomas zu sehen (vgl. den Literaturhinweis).]
Von dort sind wir eine kleine, neu aus dem Felsen geschlagene Straße entlang gegangen,
[
(Fotos: Christof Rothe, Hagen)]
an Silice [gemeint: Sucici (nicht Selce!)] vorbei und dann wieder heimwärts.
[
Auf dem Rückweg zwischen Haldej und Sveti Petar (Foto: Christof Rothe, Hagen)
Am 23. September 2012 - also 36 Jahre später - hat der Verfasser übrigens eine ,Retro'-Wanderung unternommen - leider alleine.]
Das Wetter ist in den letzten Tagen schlecht geworden; es gab Gewitter, zwischendurch war es aber schön. Wir haben viel gebadet. [...]
M.D., 1.8.76
Seit gestern abend 4 heftige Gewitter mit platzenden Wolken. Das Gewitter gestern vor Mitternacht war so heftig, wie ich es noch nie erlebt habe. Und wir sind am Zelten... In unser Zelt lief das Wasser zum ersten Mal hinein, dafür gleich literweise - alles naß. Ich fühlte mich wie bei einem Luftangriff feindlicher Geschwader: pausenlos Detonationen und Blitze. Dicke Kugelblitze donnerten zur Erde. Das Gewitter kam, ging zurück, nahm Anlauf, kam, ging zurück, nahm Anlauf...[, aber] den Učka schaffte es nicht. Ich hatte mich in unseren Wagen gesetzt und beobachtete das Schauspiel bei wütend trommelndem Regen, bis mich meine Eltern [von diesem Beobachtungsposten] zurück ins Zelt beorderten.
Schlafen konnte diese Nacht kaum jemand auf dem Campingplatz. Vor Tagesanbruch meldete sich das nächste Gewitter, das aber relativ ruhig war. Vormittags war alles naß, der Himmel ein grauer Wattebausch. Bei mir herrschte Novemberstimmung wie bei Old Werther. Mittags, kaum im Restaurant, kam die Sintflut von neuem, seitdem zuckt und kracht es immer wieder. Jetzt, gegen 16 Uhr, gießt es wieder in Strömen. Urlaub, ade!
Mein Vater will das Zelt erst einpacken, wenn es wieder trocken ist - Freitag nachmittag (6.8.) muß er wieder arbeiten. Mošćenička Draga hat einen neuen Namen bekommen: Motschetal. [...]
[
Foto: Christof oder Wilhelm Rothe, Hagen]
Hagen, den 23.8.1976.
Wir waren dann am Dienstag, 3.8.[,] wieder heimwärts gefahren. Wir fuhren ca. 10:40 in M.D. ab.
NACHBEMERKUNG vom 19. April 2015: Gegen die ,Rutschpartien' nach Regenfällen wurde im Autocamp etwas unternommen - herzlichen Dank (hvala!) dafür:
Hier geht es zur Übersicht über meine Mošćenička-Draga-Urlaubsserie
und hier zum 3. Teil (1977)
Hinweis: Für die Aktualität, Funktionalität und Korrektheit der angegebenen Links erfolgt keine Gewähr!
5. Dimension und Stereovision
Arbeits- und Freizeitwelt
Archäologie und Geschichte
Biographie
Gesundheit
Impressum
Neuigkeiten
Regionales
Reisen
Verkehr
29.10.2019 20:19