REISEN

Prager Herbst. Impressionen vom Herbst 1977 und Winter 1986/87

von Detlef Rothe aus Hagen in Westfalen





Hier finden Sie einen Überblick über zwei Prag-Besuche noch zur Zeit der Tschechoslowakei. Meinen Eltern und Lehrern, sowie dem Förderverein des Fichte-Gymnasiums in Hagen, danke ich dafür, daß ich an der ersten Studienfahrt überhaupt teilnehmen konnte. Für die Einladung zur zweiten, mehr archäologisch orientierten Unternehmung bin ich zwei damaligen Kommilitoninnen sehr dankbar.

Studienfahrten nach Prag haben am Fichte-Gymnasium im westfälischen Hagen eine durch Jahrzehnte gehende Tradition. Dabei war ich sicherlich nicht der einzige Schüler, welcher mit der Kamera ,dabei war'. Ein Jahr vor mir - nämlich im September 1976 - fuhr Siegmar Peter in gleichem Rahmen dorthin - davon zeugen einige publizierte Schwarzweißfotos. Ich befand mich gewissermaßen in seinen Fußstapfen.

Ob außer mir auch andere Schüler (und - damals ,auf dem Fichte' noch selten - Mitschülerinnen) ein Reisetagebuch führten, vermag ich allerdings nicht zu sagen.


AUSZUG AUS DEM TAGEBUCH L (28.9. - 24.11.1977)

Der Text - verfaßt vom 14. bis 18. Oktober 1977 im Alter von 18 Jahren - wird durch Fotos der Diafilme I und J mit den Kurzbeschreibungen der Fotoliste ergänzt. Die im Tagebuch genannten Personennamen aus der Reisegruppe wurden durch Initialen ersetzt.

Am Mittwoch, den 5.10.[1977], stand ich kurz vor sechs Uhr auf [...] und wurde von meinem Vater gegen 6:30 Uhr zur Schule gefahren; er mußte um diese Zeit zum Dienst.
Außer K.Ko. und M.S. war noch niemand da, aber nach und nach wurde die Reisegruppe bis 7 Uhr vollzählig.
[...]
Wir fuhren kurz nach 7 Uhr los, und zwar mit einem großen, modernen Reisebus, in dem noch zwei weitere Reisegruppen Platz gefunden hätten. Mit Herrn und Frau Dr. W.
[,] sowie dem Busfahrer "Manfred"[,] umfaßte die Gruppe zwanzig Personen.

[D/NRW/HA/Kattenohl/19771005-07(20)_I_28_(D_42)_D_NW_HA-Kattenohl_Autobahnbruecke_Sauerland-Linie_A1_Blick_auf_Hoeinghausen+Delstern
Um 7:20 Uhr auf der Talbrücke Kattenohl der Sauerlandlinie (Autobahn A1): Blick das Volmetal abwärts auf die Hagener Vororte Höinghausen (wüst gefallen) und Delstern mit dem ,Tor zum Sauerland']

Zur Fahrt selbst gibt es nicht viel zu berichten; gegen 19:15 kam die Reisegruppe vor dem Prag_Hotel_Tosca_Juventus-Bar Hotel "Juventus" in Praha (Prag) an
[jetzt Hotel Tosca - mit der Lobby-Bar Juventus - in der Blanicka 10, etwa 10 Minuten Fußweg vom Wenzelsplatz (Václavské námestí) entfernt]. Während des Abendessens im Erdgeschoß, wo Eingangshalle, Speiseraum, Hotelbar und Reception vereint sind, lernte sie dann ihre Reiseführerin kennen.[...]
Nach dem Essen wurde die Reisegruppe in ein Bierlokal geführt; es war längst dunkel geworden
[,] und der Kohlegeruch in den Straßen hatte einen unheimlichen, toten Geruch. Das Bierlokal war schmutzig und schäbig, aber das Bier selbst gut, ein wahres aqua vitae. So sieht die Harmonie der Gegensätze in Prag aus - jedenfalls nach meinem ersten Eindruck von dieser güllenen Stadt. Gegen 23:30 Uhr kehrten wir - die Reisegruppe - zurück.
Ich hatte ein Zimmer (Nr. 23) zusammen mit M.L. und M.M.. Es war zwar sehr geräumig, aber auch nicht sauberer als das Bierlokal. Wenigstens konnte man in den Betten schlafen, was ich dann auch bis zum nächsten Morgen gegen 8 Uhr recht gut tat.
Am Donnerstag, den 6.10., machte die Reisegruppe nach dem Frühstück um 9 Uhr eine Stadtrundfahrt mit Besichtigung der Pracsky hrad (Prager Burg).
CZ/Prag/19771006_Fotoalbum0303 13: Kleinseite Prags mit Prager Burg (Hradshin) - 6.10. vorm
CZ/Prag/Kleinseite/19771006-1(6)xx_I_34_(D_44)_CZ_Prag_Hradshin_Vorplatz 14: Vorplatz der Prager Burg mit Blick in Richtung Veitsdom - 6.10. vorm.
15: dsgl., Blick mehr nach links auf das Erzbischöfliche Palais - 6.10. vorm.
CZ/Prag/19771006_Fotoalbum030416: Gruppenbild mit Damen in der Prager Burg
[...] - 6.10. vormittags
Nach dem Mittagessen im Restaurant "Dubrovnik" ging ich zurück ins Hotel, wo ich einige Karten schrieb.
[Aus einem Brief an meine Angehörigen: "Ich bin hier gestern abend gegen 19.15 Uhr gut angekommen. Das Wetter ist so gut wie auf der Rückseite CZ/Prag/197xxxxx_Farb-AK_Karluv_most_Praha_19771006 angegeben, mit der Verpflegung bin ich auch einigermaßen zufrieden. Nur das Hotel Juventus dürfte eigentlich eher - sieht man vom Speisesalon ab - der dritten Kategorie zugeordnet gehören. Heute hat der Tag mit einer Stadtrundfahrt begonnen."]
Gegen 15:00 traf ich mich mit A.E., M.L. und dem Busfahrer, mit denen ich einen Stadtrundgang mit Taxifahrten machte.
CZ/Prag/Altstadt/Wenzelsplatz/19771006-1(6)xx_I_40_(D_47)_CZ_Prag_Altstadt_Wenzelsplatz_Strassenbahnhaltestelle 17: Straßenbahnhaltestelle auf dem Wenzelsplatz - 6.10. nachm.
CZ/Prag/Altstadt/Wenzelsplatz/19771006-1(6)xx_I_42_(D_48)_FA0305_CZ_Prag_Altstadt_Wenzelsplatz 18: Wenzelsplatz; Blick von etwa mitte in Richtung Norden - 6.10. nachm.
CZ/Prag/Altstadt/Wenzelsplatz/19771006-1(6)xx_I_44_(D_49)_CZ_Prag_Altstadt_Wenzelsplatz_Blick_auf_Strassenbahnhaltestelle+Nationalmuseum 19: dsgl.; Blick in Richtung Wenzelsplatz [= Zentrum] - 6.10. nachm.
CZ/Prag/Altstadt/Karlsbruecke/19771006-1(7)xx_I_46_(D_50)_CZ_Prag_Altstadt_Karlsbruecke_Sonnenuntergang 20: Sonnenuntergang von
[= an] der Karlsbrücke - 6.10. spätnachm.
CZ/Prag/19771006_Fotoalbum0306 21: Blick von der Karlsbrücke auf die Prager Burg
[...] - 6.10. spätnachm. (Foto: Andrea [..])
22: Abend über Karlsbrücke und Prager Burg (leicht verwackelt) - 6.10. abends
23: Gruppenbild mit Dame
[...] (an der Moldau) - 6.10. abends

EU/CZ/Prag/Ticket_laterna_magika_19771006-2000.jpg

Abends gingen wir Vier mit dem Ehepaar W. in ein Bierlokal und anschließend mit der ganzen Reisegruppe um 20 Uhr in die "laterna magika" und wohnten dort einer Show bei, die auf deutsch "Der Zauberzirkus" genannt wurde und ebenso zauberhaft war: das bunteste Zirkustreiben der Illusionen, das ich mir vorstellen kann. Es handelt sich bei der "laterna magika" um ein modernes Theater, auf des
[sen] Bühnenhintergrund Filme ablaufen, so daß die Schauspieler teils auf der Bühne auftauchen, dort agieren und dann von dieser verschwinden, wobei sie im nächsten Moment im Film zu sehen sind, sei es im tiefsten Wald, auf dem höchsten Berg oder am größten Ozean der Phantasie. Hauptsächlich waren sie allerdings im Zirkus - das Theater wurde zu einem Teil davon. Ich war begeistert, auch der Theaterfachmann Dr. W., den ich in der Pause fragte. Nach der reizvollen Vorstellung fuhr ich mit A.E., I.L. und K.Kö. im Taxi zurück zum Hotel.
Am Freitag, den 7.10., besichtigte die Reisegruppe vormittags nach dem Frühstück das Judenviertel, und anschließend gab es wieder Mittagessen im "Dubrovnik".
CZ/Prag/Altstadt/Karlsbruecke/19771007-1(0)xx_I_54_(E_04)_CZ_Prag_Altstadt_Karlsbruecke_KleinseiterBrueckentuerme
24: Kleinseitner Brückentürme der Karlsbrücke.
[...] - 7.10. vorm.
25: dsgl.
[...] - 7.10. vorm.
CZ/Prag/19771007_Fotoalbum0307 26: Karlsbrücke, Kleinseitner Brückentürme und Veitsdom - 7.10. vorm.
27: Karlsbrücke, Prager Burg
[...] - 7.10. vorm.
CZ/Prag/19771007_Fotoalbum0308 28: Prager Burg von der Karlsbrücke
[...] - 7.10. vorm.
29: dsgl.
[...] - 7.10. vorm.
CZ/Prag/Kleinseite/19771007-1(0)xx_I_66_(E_10)_CZ_Prag_Kleinseite_vom_AltstaedterBrueckenturm_aus 30: Moldau und Prager Burg; ganz links Karlsbrücke - 7.10. vorm.
CZ/Prag/19771007_Fotoalbum0309 31: Alter jüdischer Friedhof - 7.10. vorm.
Am frühen Nachmittag schrieb ich dann im Hotel [.. einen] Brief:
[...]
CZ/Prag/19771007_Fotoalbum0310 32: ich im Hotelzimmer - 7.10. nachm. (Foto: Michael [..])
Nachdem ich diesen Brief beendet hatte, machte ich mit M.L., P.T. und D.W. einen Stadtbummel, wobei wir unter anderem ein Kaufhaus von oben bis unten untersuchten. Am späten Nachmittag gingen die Vier dann ins Hotel "Jalta" [am Prager Wenzelsplatz], wo sie I.L., A.E., K.Kö., E.W. und M.S. trafen. Nach Kaffee und Kuchen siedelten die Neun ins Hotel "Alcron" [Praha 1, Štěpánská 40] über, wo sie zu Abend aßen. Das "Alcron" war wie das "Jalta" für meine Begriffe ein recht exklusives Hotel mit allem drum und dran. Wenn ich es mir so überlege, konnte die Reisegruppe in Prag wie einst die Amerikaner in Deutschland leben. Im "Alcron" gab es für etwas über sieben Mark ein "Cordon bleau", Vorspeise, Nachspeise, Weißwein, eine gepflegte Athmosphäre [sic] und eine Band, die Wiener Walzer spielte. Ich hätte sehr zufrieden sein können, doch die Tatsache, daß mir I.L. gegenüber saß und sich meine Gedanken mit der reizenden Musik verbanden, machte mir doch zu schaffen.[...] Ich versuchte also, mich ruhig zu verhalten, und war froh und enttäuscht zugleich, als wir nach dem Essen das "Alcron" verließen. Wir wollten aber den Abend so, wie wir waren, weiter verbringen und gingen zum "U kalicha", einem bekannten Bierlokal [Praha 2 - Vinohrady, Na Bojisti 12-14], weil es an seinem ehemaligen Ort und in seiner ehemaligen Form im Zusammenhang mit dem "braven Soldaten Schwejk" bekannt geworden war. Über die Art und Weise, wie man uns dort abzufertigen versuchte, ärgerlich, verließen wir die trostlose Stätte [bald wieder] und gingen zurück in Richtung Vaclavske namesti (Wenzelsplatz), wo sich auch die beiden Hotels "Jalta" und "Alcron" befinden.
Schließlich entschlossen wir uns, zurück ins "Juventus" zu gehen und setzten uns dort an die Hotelbar. Gegen 24 Uhr verzog ich mich aufs Zimmer.
Am Sonnabend, den 8.10,
[...].
[...]
Um 0:15 Uhr machte ich noch einen Rundgang mit I.L., A.E., K.Kö., E.W., M.S., P.T. und P.M.
CZ/Prag/19771008_00(30)_Fotoalbum0311 1: Gruppenbild mit Damen [...] - 8.10., 0.30 Uhr ([Foto:] Eckart [..])
2: Gruppenbild mit Damen
[...] - 8.10., 0.30 Uhr
Unterwegs gabelten wir einen sympathischen, langhaarigen Typen auf, der wohl noch sympathischer hätte sein können, wenn er nüchtern gewesen wäre. Dieser Typ sollte uns zeigen, wo noch etwas los war; leider konnten wir uns nur auf Englisch mit ihm verständigen. Er führte uns - in unser Hotel. Gegen 1 Uhr waren wir also wieder in unserem derzeitigen Zuhause. Einige von uns wollten unseren Begleiter mit aufs Zimmer nehmen, aber dann schickten wir ihn doch wieder auf die Straße.
Meine letzten Gedanken vor dem Einschlafen behandelten einen Vergleich meiner Seele mit der
[jenigen], die den Ikarus erfand. Ich fühlte mich so zwischen Sonne und Meer, und je mehr ich von der Sonne angezogen wurde, desto mehr drohte ich zu verbrennen. So stürzte ich in das Meer der Träume und schlief mir meinen Rausch aus. [...].
Als ich wenige Stunden später, nämlich gegen 9 Uhr aufwachte, war das Wetter so schön blau wie in den Tagen zuvor.
[Folgender Satz wurde später (wegen des falschen Wochentags?) gestrichen: Dieser neunte Tag im Monat Oktober war ganz der Sonne gewidmet, ein Sonntag.]
Nach dem Frühstück fuhr die Reisegruppe in ihrem Bus nach Kutna Hora
[= Kutné Hory] (Kuttenberg), einer Bergstadt, bei der im Mittelalter Silbererz gewonnen wurde.
3: Gruppenbild vorm [= vor dem] Bergwerkstollen in Kuttenberg [...] - 8.10. vorm.
CZ/Kuttenbergg/19771008_Fotoalbum0314 4: dsgl.
[...] - 8.10. vorm.
CZ/Kuttenberg/19771008_Fotoalbum0315
5: ebd.; ich - 8.10. vorm.
Ich folgte mit den anderen einem der engen Stollen, wobei mir das zugute kam, was ich während meiner Höhlenfahrten in Hagen gelernt hatte.
Nach dem Mittagessen gemeinsam mit den W.s und R.K. in einem Hotel am Marktplatz
[,] und nach einem Bummel durch die Stadt, besichtigte ich dann wieder mit der ganzen Gruppe die St.-Barbara-Kirche. Auch hier konnte ich es nicht unterlassen, I.L. [i.e. der Sonne] in die Augen zu schauen, und wurde wieder bitter bestraft dafür.
Anschließend ging es bei guter Musik und Laune bei weiterhin schönstem Wetter zurück ins Praha des schlummernden Phoenix, wo wir gegen 17:30 Uhr in unserem Hotel eintrafen. Auf der Rückfahrt hatten wir noch das Beinhaus von Sedlec
[= Zeltlitz] besichtigt, was seitdem in meiner schön-schaurigen Erinnerung verweilt.
CZ/Sedlec/19771008_Fotoalbum0317 CZ/Sedlec/19771008_Fotoalbum0318



CZ/Sedlec/19771008-1(6)xx_J_13_(E_18)_CZ_Sedlec_Gruppenbild_vor_dem_Beinhaus_UNSCHARF 6: Gruppenbild vor dem Beinhaus in Sedlec
[...] - 8.10. nachm. ([Foto:] Frau Dr. [..])
CZ/19771008-1(6)xx_J_17_(E_19)_CZ_Rennmaus-Dreirad_auf_der_Landstrasse 7: Ein "Dreirad" wird überholt - 8.10. nachm.
Nach dem Essen um 18:30 Uhr im Restaurant "Deminka" [Praha-Vinohrady, Škrétova 386] fuhr ich mit I.L., K.Kö., A.E., M.L., M.S. und D.W. per Taxi ins Stadtteil "Strahow", wo wir im Studentenviertel die Diskothek "Club 7" besuchten.
Diese Disko war unwahrscheinlich voll, eine Luft zog uns entgegen wie bei einem Großfeuer, ebenso war die Musik. Aber wir hatten uns schnell akklimatisiert. Mir hätte es sogar gefallen, wenn die Musik nicht die Schmerzgrenze erreicht hätte, sobald ich deren Ursprung zu nahe kam. Ich habe viel getanzt, was man so tanzen nennen kann, aber nur mit A.E..
[...]
Als die Diskothek ihr Programm um 23 Uhr beendete, ging ich zu Fuß mit M.L. Richtung Hradshin, wobei wir uns fließend
[auf] Englisch unterhielten. Wir waren beide so richtig in Stimmung dazu.
[... Nach der Rückkehr ins Hotel] schrieb ich, bevor ich mich an jenem Abend an die Hotelbar setzte und mit M.L. und den anderen noch einen Gin-Tonic trank.
Am Sonntag, den 9.10., ging ich dann gegen 0:30 Uhr wieder aufs Zimmer und wartete gespannt auf meine Träume.
[...]
Als bald darauf M.L. auf dem Zimmer erschien, unterhielten wir uns noch bis etwa 2:30 Uhr. M.M. kam erst später.
Nach sechs Stunden Schlaf stand ich um 8:30 Uhr wieder auf, frühstückte und nahm um 10 Uhr bei
[= an] der Fahrt zur Burg Karlsteyn teil, die wir am Vormittag besichtigten.
CZ/Karlsteyn/19771009_Fotoalbum0319 8: Teilansicht von Burg Karlsteyn - 9.10. vorm.
9: im Bus - 9.10. vorm.
Nach dem Mittagessen fuhren wir gegen 13:30 Uhr zurück. Während der Fahrt schrieb ich: "Das Wetter ist immer noch glänzend, die Musik nicht minder.
[...]"
[...]
Gegen 14:30 Uhr war die Reisegruppe aus Karlsteyn zurück. Ich schrieb dann doch noch einige Zeilen, wobei ich allerdings nicht viel Neues hervorbrachte.
[...]
Anschließend schlief ich bis etwa 16:30 Uhr und widmete eine weitere halbe Stunde der Körperpflege
[...]
Mit I.L., K.Kö., A.E., M.L., K.Ko., M.S., E.W. und D.W. ging ich dann in die Stadt, wo wir uns trennten. Während ein Teil zum Aussichtsrestaurant "Praha Expo 58" im Norden der Metropole fuhr, ging ich mit A.E., K.Ko. und M.L. ins
[Restaurant] "Pelikan" [Praha 1, Na Příkopě 7]. Gegen 22 Uhr traf sich die Gruppe wieder vor der "laterna magika". Nach einer kurzen Suche gelangten wir von dort aus in den Weinkeller "Sumicka" [Šumická vinárna, Praha-Nové Město, Mikulandská 118], wo es uns recht gut gefallen sollte.
Einige Balkan-Musikanten sorgten mit Zither und Geige alsbald für Stimmung, der Rot- und Weißwein tat sein Übriges. Und so kam es, daß wir - als die meisten Gäste bereits gegangen waren - Lieder wie "Schwarzbraun ist die Haselnuß..." und "Kalinka" in den Mund nahmen. M.L. und ich hatten kurz vorher für umgerechnet 1 DM (Schwarzkurs 1 : 10) je eine "Habana"-Zigarre aus Cuba erstanden, und ich teilte mir meine mit E.W. sowie deren Genuß. Unser Benehmen wurde im Laufe des Abends sehr lustig, manchmal vielleicht auch lächerlich, und wir faßten es auch so auf. Punkt 24 Uhr zahlten wir und gingen. Diese Nacht waren tatsächlich alle in der Clique blau. In einer Polonaise tanzten wir über den Vaclavske nemesti (Wenzelsplatz) nach Hause
[...]. I.L. und K.K. waren beinahe hemmungslos, was ich gegenüber den sozialistischen Passanten als peinlich empfand. Ihre Laune riß mich gleichwohl mit - vergebens versuchte ich mit einem hinreißend schuldbewußten Gesicht meine Passanten zu entwaffnen und unser Verhalten zu entschuldigen.
Am Montag, den 10.10., waren wir gegen 0:30 Uhr wieder im Hotel. Es gab wohl noch ein Happening auf Zimmer Nr. 17, doch ich zog mich auf meine Dreiundzwanzig zurück.
Als ich auf den Spiegel überm Waschbecken blickte, stellte ich erschrocken und belustigt zugleich fest: "O Mann, ich bin tatsächlich blau, und wenn ich mich so recht im Spiegel betrachte, dann bin ich ausgesprochen häßlich - aber nicht ohne einem gewissen Etwas, jawohl." Ohne so recht zu wissen, wie mir war, machte ich noch einige Notizen fürs Tagebuch
[...].
Gegen 1 Uhr stieg ich dann
[...] in die Träume ein. "Wir waren eine 'Family of Earth' gewesen, wohl ganz im Wolfeschen Sinne", dachte ich mir. "Schade, daß wir sie nur im spiritualen Zustand erreichen konnten."
[...]
Um 9:30 Uhr wollte die Reisegruppe mit ihrem Bus nach Theresienstadt fahren, doch im letzten Moment sagte R.K., daß er in seinem Reiseführer gelesen hatte, das dortige ehemalige KZ sei montags geschlossen. Die Reiseführerin war dadurch verunsichert und begann zu telefonieren. Auf Grund des mittelalterlichen Systems kam sie aber erst nach über einer halben Stunde bis Theresienstadt durch. Inzwischen hatten wir beschlossen, die Fahrt ausfallen zu lassen und machten stattdessen eine weitere Stadtrundfahrt.
Gegen 10:45 fuhren wir los, bahnten uns einen Weg zum Vitkov, verstrickten uns dort in einer Straßenbaustelle und gelangten so nicht zum Narodni pamatnik, der Nationalen Gedenkstätte mit ihrem größten Reiterstandbild der Welt - wie es im Polyglott-Führer heißt. Wir fuhren stattdessen weiter zum jüdischen Friedhof und besichtigten dort das Grab Franz Kafkas (1883 - 1924), welches wir erst nach einigem Suchen gegen 11:30 Uhr fanden.

CZ/Prag/19771010-1(0)xx_J_25_(E_22)_CZ_Prag_Friedhof_Grab_FranzKafka
10: Grab Kafkas - 10.10. vorm.

CZ/Prag/19771010_Fotoalbum0320 11. Gruppenbild vor
[Franz ]Kafkas Grab - 10.10. vorm.
Gegen 13:30 Uhr war die Rundfahrt beendet. Die meißten [sic!] meiner Mitschüler und -innen gingen in ein Restaurant zum Mittagessen, ich machte allein einen Spaziergang durch mir noch unbekannte Viertel der Innenstadt. Der Grund dafür, daß ich mich den anderen nicht anschloß, bestand darin, daß mein Geld langsam zur Neige ging. Ich ging dann Richtung Wenzelsplatz, besuchte ein paar Bücherläden und kam schließlich auf der Hauptbahnhofswüste an, auf dem Gelände der Vrchlickeho sady; wohl irgendwann einmal war hier ein Park.
CZ/Prag/Hauptbahnhof/19771010-140(5)_J_29_(E_24)_CZ_Prag_Hauptbahnhof_Vorplatz 12: Prager Hauptbahnhof - 10.10., 14.05 Uhr
Als ich so mitten in der Mondlandschaft stand und nicht wußte, wo ich zum Eingang des Bahnhofsgebäudes gelangen konnte, fuhr mir plötzlich eine Straßenbahn vor den Füßen vorbei, die mich an den gewünschten Ort verwies. Als ich die weite und moderne Halle des Asgard seelig
[sic] betrat, war ich erst einmal überrascht. Ich hatte eigentlich einen Jugendstilbau erwartet, wie er sich mir schon von weitem vorgestellt hatte. Nein, dieser Kult in diesen Räumen war hochmodern, an der Stelle der Zivilisation stand das Schaufenster des Sozialismus, das [sic] sehr wohl die Herrlichkeiten der Vergangenheit zu wahren wußte, wie mich ein Blick in die Kuppel des Bauwerkes belehrte. Dagegen sahen die Bahnsteige so trostlos wie ich selbst aus, so daß ich den glänzend-trüben Ort schnell wieder verließ.
Als ich mich zwischen den Hügeln des Untergrundes, die für die zukünftige Metrostrecke
[gestrichen: - deren erster Abschnitt schon längst eingeweiht ist -] ausgegraben [richtig: angehäuft] wurden, wiederfand, machte ich einen großen Bogen um die Eisenbahnanstalt und fuhr mit einem Bus zurück zum Hotel, aber nicht bevor ich an der Haltestelle den klebrigen Staub, die Abgase der dreckigen kleinen Fahrzeuge und den schreienden Lärm des namesti G. Kliment satt hatte.

CZ/Prag/Altstadt/19771010-1(500)_J_31_(E_25)_CZ_Prag_Altstadt_HotelJuventus_Frontansicht
13: Hotel Juventus - 10.10., ca. 15 Uhr

Gegen 15 Uhr war ich wieder auf dem Zimmer, allein, enttäuscht, meine Kräfte sammelnd, denn Kapitulation wäre für mich nichts Neues gewesen.
[...] Durch die Eindrücke jenes Nachmittags vom Aufbau und totalen Zerfall, wobei letzteres eindeutig überwiegte [= überwog], fühlte ich eine gewisse Identifikation mit der Welt Prahas, die ich nicht wahrhaben wollte. Immerhin war ich in dieser Zeit so frei wie zu Hause nie, und dieser Tatbestand gab mir neue Frische. [...] Der Sozialismus ließ mich also kalt, gab mir aber - wie gesagt - ein wenig Frische.
Gegen Abend ging ich den Verkehrsstrom "Jecna" entlang zum Abendessen in der Vinaria "Dubrovnik". Dort erfuhr ich dann, daß das Konzentrationslager "Theresienstadt" tatsächlich geöffnet hatte, so daß ich sicherlich Einiges versäumt habe.
Nach dem Essen ging ich wieder allein die Jecna und Jugoslavska entlang, zurück zu meinem Quartier in der Blumicka
[richtig: Blanicka 10]. Nebenbei machte ich mir Notizen: "Es ist dunkel um mich herum, dreckig und laut. Nur die vielen Lichter, die wie Sterne kommen und gehen, geben mir einen gewissen Genuß. Auch die Menschen sind nicht uninteressant. Was mögen sie bloß von diesem Schreiberling auf der Straße denken? [...]"
[...]
Anschließend
[nach 20:45 Uhr] ging ich an die Hotelbar, wo sich schnell eine Clique zusammenfand. Ich erwarb eine Flasche Weißwein, auch die anderen Acht tranken insgesamt etwa zehn Flaschen Wein; dementsprechend war natürlich auch die Stimmung: sie wuchs von Augenblick zu Augenblick, und gegen 24 Uhr waren die Folgen unübersehbar.
CZ/Prag/19771010_Fotoalbum0322a 14: Gruppenbild mit Damen, an der Hotelbar [...] 10.10. spät abends
15: dsgl.
[...] 10.10., ca. 24 Uhr
[...]
Am Dienstag, den 11.10.
[19]77, machte die Clique um 0:15 Uhr Schluß für jene Nacht, und ich ging ins Bett.
Am Morgen gab es um 9 Uhr Frühstück, danach eine Besprechung zum Thema "Verteilung und Höhe der Trinkgelder". Gegen 11 Uhr begann die Reisegruppe mit der Besichtigung der Nationalgalerie.

CZ/Prag/Kleinseite/19771011-1(0)xx_J_39_(E_28)_CZ_Prag_Kleinseite_Hradshin_Vorplatz_Bronzelaterne
16: Laterne auf dem Vorplatz der Prager Burg - 11.10. vorm.
Mir gefielen besonders die Gemälde aus der Zeit der Renaissance, während ich über Picassos Arbeiten in der Hauptsache enttäuscht war. Aber auch der Expressionismus machte einen guten Eindruck auf mich, und gefreut habe ich mich, daß ich auch ein Bild von Christian Rohlfs auftreiben konnte. Gegen 12:15 Uhr verließ ich mit I.L., K.Kö., A.E., K.Ko., M.L., E.W. und einigen anderen Mitschülern die Galerie und stieg mit ihnen die Treppen zur Karluv most (Karlsbrücke) hinab.
CZ/Prag/Altstadt/Karlsbruecke/19771011-1(3)xx_J_41_(E_29)_CZ_Prag_Altstadt_Karlsbruecke_KleinseiterBrueckentuerme 17: Blick von der Karlsbrücke auf die Kleinseitner Brückentürme - 11.10. mittags
Nach dem Mittagessen in dem Restaurant "Dubrovnik" machte ich mit I.L., A.E., M.L. und K.Ko. einen Stadtbummel, der im Hotel Jalta endete. Dort tranken wir Kaffee und trafen nebenbei Karel Gott, der mit seinem Manager und einer exotischen Schönen verhandelte.

18:
[...] Karel Gott [...] im Hotel Jalta - 11.10. nachm.
CZ/Prag/19771011_Fotoalbum0326
19: dsgl. - 11.10. nachm.

I.L. und A.E. freuten sich, als Karel zu einem Foto mit ihnen bereit war.
[...] Ein Autogramm von Karel besitze ich bereits, wenn ich auch nicht weiß, wo ich es finden kann. Jedenfalls hatte es mich gefreut, endlich etwas vom Gold Prags entdeckt zu haben.
[Nachtrag vom 8. Juli 2009: Dem tschechischen - dabei international erfolgreichen und seit langem beliebten - Schlagerinterpreten Karel Gott (mittlerweile verheiratet und Vater zweier Töchter) wünsche ich alles Gute zu seinem bevorstehenden 70. Geburtstag!]
Als ich wieder auf dem Zimmer war, sprach ich mit M.L. noch bis 18:30 Uhr über
[...] Gedichte und über seine illusionären Bilder. [...] Mit ihm fuhr ich dann gegen 19:30 Uhr in der Straßenbahn zur "Waldstejnska hospoda" [Praha 1 - Mala Strana, Valdstejnske namesti 7], wo wir mit der Reisegruppe unser Abendessen verzehrten, ohne daß dem Alkohol wieder besonders zugesprochen wurde. Um 22:30 konnte ich immer noch nicht zahlen - ich wollte an diesem Tag früher zu Bett gehen -, obwohl das schöne Restaurant nicht allzu voll war. Dann wurde ich aber noch zu einem Palatschinken eingeladen, und während die meisten [Gäste] schon gegangen waren, konnte ich den Kellner bei der Preparation [sic] der köstlichsten Kostbarkeit bewundern, die mir seit langem gemundet hatte. Sie schmeckte wie ein harmonisches Gedicht. Erst gegen 23:30 Uhr konnte ich dann an jenem Abend einschlafen.
Am Mittwoch, den 12.10., gab es um 9 Uhr Frühstück. Anschließend packte ich meinen Koffer und brachte ihn in den Bus. Gegen 10 Uhr ging ich dann allein ins Narodni museo a Praho (Prager Nationalmuseum). Es war kalt geworden, und diesig, aber regnen tat es nicht. Ich empfand eine richtige Stimmung zur Abfahrt.

EU/CZ/Prag/Ticket_Narodni_Muzeum_19771012.jpg

CZ/Prag/19771012_Fotoalbum0327 20: Blick vom Nationalmuseum auf den Wenzelsplatz - 12.10. vorm.
CZ/Prag/Altstadt/Wenzelsplatz/SW-AK_EU_CZ_Prag_Altstadt_Wenzelsplatz_vom_Nationalmuseum_aus_19580xxx Im Jahr 1958 verwendete Ansichtskarte zum Vergleich

Als ich jedoch die künstlerische Ausgestaltung des einmaligen Museumsbaus sah, fand ich mich wieder. Äußerlich betrachtet, mag dieses Symbol vielleicht schmutzig und baufällig aussehen, und wackelig, wenn man an die Metro-Schächte denkt, aber es hat es in sich. "Um das goldene Prag zu sehen, muß man entweder ins Nationalmuseum gehen oder Karel Gotts Stimme hören", schrieb ich nach der Besichtigung des Inventars. Von den Sammlungen hat mich am meisten die zoologische fasziniert, auch wenn die archäologische sehenswert war. Leider hatte ich nicht viel Zeit, denn bereits um 13 Uhr mußte ich im Restaurace Deminka sein. Nach dem Mittagessen ging es zurück zum Bus.
"Um 14 Uhr verließen wir die Stadt, wo hinter jeder Straßenecke ein russischer General steht
[eine Anspielung auf die damals gebräuchliche Polizeiuniform], wo die Hoffnung an den Fassaden vor Altersschwäche zu Staub zerfällt, der alle Wege und Menschen in einem Nichts einnebelt. Ich fuhr erleichtert aus der trostlosen, schmutzigen Enge der endlosen Stadt in die unendliche Weite und sah wieder Freude ohne Alkohol. Ich will nie wiederkommen."
So lautete mein Abschiedsgruß.
21: Gruppenbild mit Dame in Karlsbad [...] - 12.10. abends
CZ/Karlsbad/19771012-2(0)xx_J_57_(E_34)_CZ_Karlsbad_Reisebus 22: Bus von vorne: Einstieg zur Abfahrt - 12.10. abends
23: Busfahrer in situ - 12.10. abends
24: Gruppenbild im Bus - 12.10. abends
25: Frontseite des Busses von innen mit Fahrer - 12.10. abends; nicht 22.10 Uhr!


Meine Eindrücke von der Studienfahrt waren nicht nachhaltig positiv. Vielmehr schrieb ich schon am 14. November 1977 an eine Brieffreundin (Kopie in meinem Tagebuch M): „[...] es [gibt] über sie nicht mehr zu erzählen, als daß Prag mich enttäuscht hat. Es ist weit interessanter, in eine westliche Metropole wie London, Paris oder Berlin zu fahren, als in dieses riesenhafte Geisterschloß mit seinen großen Friedhöfen. Das mag vielleicht übertrieben sein, wo man doch im Osten ,aufbauen' und ,erneuern' groß schreibt, aber anscheinend ist auch das Alter als solches von dem Restaurationswillen der ratlosen Osterfürsten [sic! (Anspielung auf das Ende des Prager Frühlings?)] betroffen. Kleine Leute und große Ideen bestimmen die Wege im Osten - wie ich sie vorgefunden habe - [...]. Über diese kümmerlichen Fassaden wächst in Prag [...] Gras, und der Rest versinkt in einem Staub, der längst nicht mehr sein berühmtes Goldkleid trägt. Das goldene Prag war einmal, [und] in meinen Augen werden die vielen Bau- | gerüste zu den letzten großen Kunstwerken Prags, und sie dienen augenscheinlich nur der notdürftigen Abstützung des Sieges des Verfalls. [...] Wenigstens war die Reisegruppe ausgesprochen lebendig, auch wenn sie im Schaufenster des Sozialismus nicht viel mehr getan hat, als das Gras wachsen zu hören und ein wenig [sic!] vom Staub aufzuwühlen [= aufzuwirbeln]. Geschadet hat es nicht." (S. 6 f.)

Positiv wirkte sich gewiß die Möglichkeit des "Schwarzumtausches" von Geld gerade für klamme Schüler wie mich aus. An Verwandte im Raum Ratzeburg (Schleswig-Holstein) schrieb ich am 26. Dezember 1977 (Auszüge in meinem Tagebuch N): „Die Ostblock-Länder werden zur Zeit allgemein bevorzugt, nicht nur wegen der politischen Bildung, sondern auch, weil es sich herumgesprochen hat, daß man dort sehr preisgünstig leben kann.| Als Gruppenreisender braucht man nicht unbedingt umzutauschen, aber der Schwarztausch floriert. In Prag hat uns diese Tatsache das Leben ganz schön versüßt, wo die Stadt an sich eigentlich mehr als enttäuschend war." (S. 6 f.)



FOTOS VON EINER STUDIENFAHRT ZUR JAHRESWENDE 1986/1987

Meine zweite Reise nach Prag - ich sollte also doch noch wiederkommen wollen! - diente vorwiegend archäologischen Zwecken, fand vom 28. Dezember 1986 bis zum 3. Januar 1987 statt und wurde am 11. Oktober 1986 beim „AStA Reise Service" zu Münster in Westfalen gebucht (Kosten für mich: 308 Deutsche Mark). An dieser weitgehend selbstorganisierten Studienfahrt nahmen vier Personen teil, darunter zwei Studentinnen der Ur- und Frühgeschichte (Christiane A. aus Dortmund und Claudia S. aus Münster), welchen ich für die Einladung zu dieser rundum gelungenen Unternehmung auch an dieser Stelle herzlich danken möchte.

In rot folgen Zitate aus dem „Programmrahmen" - die Fotos wurden von mir angefertigt, sofern nicht anders angegeben:

„[Sonntag,] 28.12.86 [21 Uhr] Abfahrt vom gewünschten Abfahrtsort # NACHTFAHRT nach PRAG"

EU/CZ/Rozvadov/19861229_CZ_Rozvadov_Einreisevisum.jpg
Zöllnerstempel im Reisepaß anläßlich der Einreise in Rozvadov (29.12.1986)

„[Montag,] 29.12.86 Ankunft in Prag im Laufe des Vormittages # Begrüßung durch den tschech. Betreuer # Zimmerverteilung # anschließend Freizeit

[Dienstag,] 30.12.86 vormittags Führung im Bereich der Prager Altstadt (mit Altstädter Ring, Rathaus, Teynkirche, jüdischem Viertel, Synagoge etc.) und auf dem Hradshin (Prager Burg mit Veitsdom) # der Nachmittag steht Ihnen zur freien Verfügung

[Mittwoch,] 31.12.86 ganztägig Freizeit # abends Möglichkeit zur Teilnahme an einem SILVESTERBALL"

CZ/Prag/19861231_1_Prag_Kleinseite Prag: Kleinseite

CZ/Prag/19861231_2_Prag_am_Burgberg
am Burgberg (Hradshin) in Prag

CZ/Prag/19861231_3_Prag_Karlsbruecke
Karlsbrücke in Prag

„[Donnerstag,] 01.01.87 ganztägig Freizeit # erkunden Sie auf eigene Faust die herrliche Stadt Prag # abends Möglichkeit zu einem gemeinsamen Abschiedsabend in einem der berühmten Prager Lokale"

CZ/Prag/19870101_Fahrkarte Prag: Fahrkarte
CZ/LevyHradec/19870101_31-02_Moldau-Bogen Levý Hradec: Bogen der Moldau
CZ/LevyHradec/19870101_31-06_Moldaulandschaft_bei_Prag Levý Hradec: Moldaulandschaft bei Prag
CZ/LevyHradec/19870101_31-21_Rekonstruktion_Levy_Hradec Levý Hradec: Rekonstruktion der frühmittelalterlichen Befestigung
CZ/LevyHradec/19870101_31-11_Burgberg Levý Hradec: Burgberg
CZ/LevyHradec/19870101_31-16_Begegnung Levý Hradec: Begegnung
CZ/LevyHradec/19870101_31-18_rush_hour Levý Hradec: rush hour
CZ/LevyHradec/19870101_31-19_Kirchplatz_Levy_Hradec Levý Hradec: Kirchplatz
CZ/LevyHradec/19870101_31-20_Informationsstand_Levy_Hradec Levý Hradec: archäologische Informationstafel

„[Freitag,] 02.01.87 vormittags zur freien Verfügung # Gelegenheit für letzte Einkäufe # 17.00 Uhr Antritt der Rückreise # NACHTFAHRT"

CZ/Prag/19870102_1027_31-26_Prag_Wenzelsplatz Prag: Wenzelsplatz

CZ/Prag/19870102_31-25_1027_Nationalmuseum_Allegorie_mit_Sektflasche
Prag: Skulptur mit Krimsektflasche von der Neujahrsfeier - Allegorie neuer Ufer?

„[Samstag,] 03.01.87 im Laufe des Vormittages Rückkehr zu den Abfahrtsorten"


Kommentar aus einem Brief vom 18. April 1987 an die seinerzeit in der DDR wohnende Oma Jaeckel: "Auch ich hatte stets ein beklemmendes Gefühl in der Tschechoslowakei gehabt, auch wenn mir Prag an sich sehr gefiel. In der DDR ist es noch viel schlimmer, denn dort fühlt man sich wie ein Fremder im eigenen Land."



Links


Allgemeines

Fotogalerie bei ,www.czechtourism.com' (englisch)


Laterna magika

Offizielle Website des Theaters Laterna magika (www.laterna.cz)

Magisches Prag - in der Laterna magika werden Sinne getäuscht und Zuschauer bezaubert (www.tschechien-online.org)


Hotel Alcron

Offizielle Website des Hotels Jalta (hotels.radissonsas.com)

Hotel Radisson SAS Alcron (de.hotel-line.cz)

Hotel Radisson SAS Alcron (www.incoczech.com)

www.alcron.cz


Hotel Jalta

Offizielle Website des Hotels Jalta (www.jalta.cz)


Restaurant U Kalicha

Offizielle Website des Restaurants U Kalicha (www.ukalicha.cz)

U Kalicha Pub Restaurant


Restaurant Deminka

Offizielle Website des Restaurants Demínka (www.deminka.com)

Pilsner Urquell Original Restaurant Demínka


Restaurant Pelikán

Offizielle Website des Restaurants Pelikán (www.pelikan-restaurant.cz)


Beinhaus von Sedlec

www.kostnice.cz


Levý Hradec

Wikipedia-Artikel (deutsch)

Die Clemenskirche bei ,www.czechtourism.com' (englisch)



Filme


Englischsprachiger Schwarzweißfilm über im 1940er Jahrzehnt - hochgeladen von British Pathé bei YouTube.com:


Schwarzweißfilm über Prag von 1960 mit dem Schwerpunkt-Thema Straßenbahnen - hochgeladen von javdeluxe bei YouTube.com:


Englischsprachiger Farbfilm über das winterliche Prag von 1967 - hochgeladen von British Pathé bei YouTube.com:


Schmalfilm von Wolfgang Gegusch bei YouTube.com über Prag (und Karlštejn) anno 1969 - bedauerlicherweise in schlechter Qualität belassen (teilweise zu dunkel!):




Literatur


Prager Reiseführer


Weiss_DuMont-Taschenbuch_Prag.jpg
Walter M. Weiss, DuMont Reise-Taschenbuch Prag, Ostfildern 2005 (September) (ISBN 3770132122)


Prager Burgberg (Hradshin)


I. Borkovski, Die Prager Burg zur Zeit der Premyslidenfürsten, Prag 1972


Laterna Magika


Ulrike Thomas, Reise durch den Zirkus des Lebens. "Laterna Magica" aus Prag versetzte Zuschauer in eine bizarre Welt, in: Westfälische Nachrichten, Nr. 77, Münster 1986 (3. April), S. "Kulturelles Leben"


Prager Judenviertel


Milada Vilimkova, Die Prager Judenstadt, 2. Auflage, Hanau 1991 (ISBN 3768410951)

Jürgen Richter, Ghettopanorama in zwölftausend Steinen. In Prags historischer Stadt der Toten, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 255, Frankfurt 2006 (2. November), Reiseblatt, S. R 10


Levý Hradec


I. Borkovski, Levý Hradec, Prag 1965


Hinweis: Für die Aktualität, Funktionalität und Korrektheit der angegebenen Links erfolgt keine Gewähr!



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