REISEN

Zwischen Elbe und Ostsee
(Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein)


von Detlef Rothe aus Hagen in Westfalen


Zur Einführung empfehle ich die reizvolle, in Reimen gefaßte Autobiographie meines Urururgroßvaters Ernst Bloßfeldt, welcher um 1835 Reisen zu Fuß, mit Schiff und im Wagen durch Deutschland und Nachbarländer unternahm.

Über meine eigenen Deutschlandreisen informieren ausschnitthaft Fotos, Postsachen, Tagebuchaufzeichnungen und Videos, welche allerdings erst zum Teil den Weg auf diese Homepage gefunden haben. Hier werden seit Oktober 2019 die Bundesländer Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein behandelt, um eine Überfrachtung meiner Deutschland-Seite zu vermeiden. Im Vordergrund des neuen Aufsatzes steht der Naturpark Lauenburger Seen.

Die Elbe habe ich schon als Kleinkind erlebt - gewöhnlich bei der Überquerung während der Fahrt mit der Eisenbahn. Der Hamburger Hauptbahnhof ist mir aus dem 1960er Jahrzehnt als riesig anmutende verrußte Halle in Erinnerung, in welcher hin und wieder ein scharfer Pfiff zu hören war. Dampflokzeitalter! Längst vorbei.

Die Ostsee lernte ich etwas später kennen. Im Sommer 1963 verbrachte ich erstmals einen Campingurlaub in Pelzerhaken - unweit des heutzutage noch stehenden Leuchtturms. Die Ostseeküste östlich der Trave habe ich erst nach der sogenannten Wende kennengelernt, wobei Boltenhagen und Wismar im Vordergrund standen.



HAMBURG

Gestützt auf einen Verwandtenbesuch im Herzogtum Lauenburg (hier vor allem in der Stecknitz-Region) unternahm ich im Frühjahr 1983 - vor der Wiederaufnahme meiner archäologischen Tätigkeit in Niederbayern - mehrere Exkursionen in das Umland, unter anderem nach Hamburg.

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Ein Windjammer im Hafen von Hamburg (Foto: Detlef Rothe, 30.4.1983)

Zu diesem Foto erhielt ich eine Nachricht von Richard Ledins, für die ich meinen besten Dank ausrichte: „Bei dem "Windjammer" 1983 im Hamburger Hafen handelt es sich um die "Everi", den deutschen Nachbau einer englischen Galeone von 1680 -ohne Kanonen. Neben vielen anderen waren Joachim Nickel, Helmut Podeter und Werner Köster massgeblich am Bau beteiligt. Heimathafen der „Everi“ war Wilhelmshaven. Nach der Jungfernfahrt am 14. Juni 1982 besuchte die Galeone einige deutsche Häfen (so auch Hamburg) und unternahm mehrere Reisen ins Mittelmeer. Ab Oktober 1983 fuhr die „Everi“ für die SOS- Kinderdörfer; in den Häfen wurde dafür Werbung gemacht, auch mit Benefiz-Veranstaltungen. 1989 wurde die „Everi“ in der Werft in Ayamonte (Andalusien) bei dem Versuch, sie innerhalb der Werft zu verholen, vom Wind erfasst und auf eine Sandbank getrieben. Dabei wurde sie so stark beschädigt (Kielbruch), dass sie nicht mehr zu reparieren war. Damit kam leider auch das plötzliche Ende einer wunderbaren Idee..." - Da habe ich also wirklich Glück gehabt, das schöne Schiff in Hamburg sehen und ablichten zu können (vgl. den Artikel ,Auf Kaperfahrt rings um die Welt' von Gisela Weber-Heydemann in der Illustrierten Frau im Spiegel vom Januar 1984). Später wurde die Idee von Holzschiff-Neubauten nach historischen Vorbildern zum Teil wiederbelebt, wobei allerdings Hanse-Koggen das Vorbild lieferten.

In den 1990er und 2000er Jahren sah es mit Besuchen in der Geburtsstadt meines Vaters eher ,mau' aus. Erst um die Mitte des 2010er Jahrzehnt konnte ich mit Unterstützung von Verwandten meine ,Sight-Seeing-Touren' dort wiederaufnehmen. Ein Film vom 9. Juli 2018 ist zunächst bei Facebook und dann - in besserer Auflösung - bei YouTube erschienen; Stereofassungen stehen aber auf Grund dort neu eingeführter Beschränkungen leider noch aus (Stand: 19.07.2018):



+++ Fotogalerie dazu +++

Mein bevorzugtes ,Filmthema' Modellanlagen darf da nicht fehlen (die verbesserte Fassung vom 8.8.18 gibt's nur bei YouTube):

+++ YouTube: +++


+++ Fotogalerie dazu +++

Im Herbst 2019 unternahm ich dann - unter Auslassung des Miniaturweltbesuchs - eine größere Tour zwischen Altona und Hafencity:




Für die ,Förderung' dieser Unternehmungen danke ich meinen Verwandten in Ratzeburg und Umgebung, sowie meinem älteren Bruder sehr herzlich!


Link-Tipps:



Farbfilm Hamburg 1948 von Konstantin zur Mühlen

Eine Zusammenstellung (,Playlist') ausgesuchter Filme zum Speicherstadt-Wunder finden Sie hier:




MECKLENBURG-VORPOMMERN


D/MVL/DBR/19901028
Bald nach der ,Neuvereinigung': bei Bad Kühlungsborn (Ortsteil Fulgen) am Ostseestrand (Foto: Klaus Michael Rothe, Hagen in Westfalen, 28. Oktober 1990)

Anlaß des Aufenthaltes war eine Fahrt mit der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli von Bad Kühlungsborn nach Bad Doberan, mit einem Halt in Heiligendamm, wo wir in der Bahnhofsgastronomie Kaffee tranken. Leider mußte ich damals auf eigene Bilder und Videoaufnahmen verzichten, doch freue ich mich sehr über den Film ,Molli 1990.mp4' von YouTube-user ,stoomopa' aus diesem Jahr, welcher die damalige Atmosphäre der ,Wendezeit' mit den verfallen(d)en Häusern und allgegenwärtigen ,Trabbis' wundervoll einfängt und auf den ich daher gerne verweise:


Dazu gibt es bei YouTube weitere Videos aus den Jahren
1991 und 1993, welche hier als Ergänzung dienen mögen.


Link-Tipp:

Wikipedia-Artikel zur Bäderbahn Molli



Schlagsdorf (Landkr. Nordwestmecklenburg)


Am 2. August 2020 fuhr ich wieder in die Gegend von Mustin, nun aber in das Gebiet der früheren "Deutschen Demokratischen Republik". Dabei verschaffte ich mir einen ersten Eindruck vom ,Grenzhus Schlagsdorf' in der Gde. Schlagsdorf im Westen des Landkreises Nordwestmecklenburg (Wikipedia-Artikel):



Link-Tipp:

Stereovisueller Film über das ,Grenzhus' in Schlagsdorf von YouTube-User ,ru-p' - hochgeladen am 28.12.2014:


Die Themen ,Zonengrenze' und ,Reisen in die DDR' sind von mir noch immer nicht ausreichend behandelt worden. Die Verweigerung der mir zustehenden vollständigen "Invalidenrente" durch die zuständige Versicherung (mit Sitz in Gera) hat nicht wenig dazu beigetragen - doch das ist sicher auch bloß 'ne Flucht.




Wismar (Kr. Wismar)

D/MVL/HWI/Wismar/19901028_Fuerstenhof_3 Besichtigung von Wismar im Oktober 1990. D/MVL/HWI/Wismar/19901028_Fuerstenhof_5



Zarrentin am Schaalsee (Landkr. Ludwigslust-Parchim)


Am 28. September 2019 unternahm ich von Ratzeburg (Schleswig-Holstein) aus einen Ausflug in das ehemalige Zonengrenzgebiet, und zwar zum Biosphärenreservat am Schaalsee, wobei ich zunächst das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Zarrentin, dann die alte Dorfkirche im Ortsteil Lassahn besuchte:



Am 2. August 2020 unternahm ich bei herrlichem Wetter eine Rundfahrt um den Schaalsee, wobei ich die Kirchen von Lassahn und Zarrentin erneut "auf's Korn" nahm:



Für die ,Förderung' dieser (und anderer) Unternehmungen danke ich meinen Verwandten in Ratzeburg und Umgebung, sowie meinem älteren Bruder sehr herzlich!



SCHLESWIG-HOLSTEIN


Die Heimat meines Vaters liegt im Kreis Herzogtum Lauenburg: Reisen in den Kreis Herzogtum Lauenburg. Meine offenbar im Raum Flensburg geborene schwedische Oma starb bereits, als ich noch sehr klein war; mir sind meine skandinavischen Wurzeln daher weitgehend unbekannt geblieben. Beiträge zu Aufenthalten in diesem Kreis finden Sie unter dem angegebenen Link.



Gremersdorf (Kr. Ostholstein)

An einen Camping-Aufenthalt an der Ostsee erinnere ich mich noch besonders. Im Juli 1969 machte ich mit meiner Mutter und den Brüdern auf dem Campingplatz Blank-Eck unweit von Dazendorf Urlaub (mein Vater war aus dienstlichen Gründen - und wegen der Erntezeit im Schrebergarten - nur zeitweise dort). Damals lautete die Ortsbezeichnung für Postsendungen übrigens ,Neu Teschendorf'. In unmittelbarer Nachbarschaft des Geländes lag damals bereits der Truppenübungsplatz Putlos (Wikipedia-Link). Dort fanden Artillerie-Schießübungen auf Objekte auf See und in der Luft statt. Die Knallerei war zwar für einen Schüler interessant, aber auf die Dauer doch unangenehm. Zu Gremersdorf gibt es einen informativen Wikipedia-Artikel.
Aus einem Schreiben meines Vater an meine Mutter, datiert 16. Juli 1969: „Ich bin in Hagen wieder gut gelandet. [...] Man müßte die Ostsee vor der Haustür haben. [...] Hast Du Dich schon an die Schießerei gewöhnt? [...] Schreibe mal wie es Euch geht!"
Aus der Antwort meiner Mutter (Poststempel 18.7.1969): „Wir haben uns entschlossen zu bleiben, bis Du kommst. Den Kindern gefällt es zu gut. Die Bundeswehr hat zwar die letzten Tage tüchtig geknallt, sogar nachts, aber es ist ja Freitag heute. [...] Sollte es ganz mies werden, komme ich Sonntag."



Lübeck (Hansestadt)

Auf Grund ihrer Nähe zu Rondeshagen und Ratzeburg habe ich diese stolze Hansestadt des Öfteren besucht:

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Der Malerwinkel an der Obertrave in Lübeck (Fotos: Detlef Rothe, 1.5.1983 und 28.9.2018)

Lübeck wurde im Jahr 1987 als »herausragendes Beispiel einer Bauweise« in die Weltkulturerbeliste eingetragen (Kriterium IV der von der UNESCO formulierten Aufnahme-Bedingungen). Die »bedeutende historische Situation« ist die Hanse, deren politisches Zentrum Lübeck einst war. Welterbe ist demnach die städtebauliche und architektonische Gesamtheit der Altstadtquartiere, die »ihren historischen Charakter bewahrt haben und die erkennen lassen, welche Macht und welche geschichtliche Bedeutung die Hanse besaß«.

Am 26. Juni 2016 wurde die Marzipanstadt dann endlich in ,rollenden Bildern' erfaßt, und auch diese Liebe ist "öffentlich":


Am 10. Juli 2018 fuhr ich mit einer Barkasse rund um die Altstadt und besichtigte anschließend das Holstentor:


Dazu habe ich auch eine Bildergalerie veröffentlicht.

Am 28. September 2018 unternahm ich einen Bummel durch den westlichen Teil der Altstadt:

Dazu habe ich ein ,Foto-Album' bei Facebook gepostet:


Am 26. September 2019 bummelte ich durch den südlichen Teil der Altstadt:



Ende Juli 2020 widmete ich mich (neben einem Besuch des Museumsquartiers St. Annen) dem (süd-)östlichen Teil der Altstadt:


Für die Förderung dieser Unternehmungen danke ich meinen Verwandten in Ratzeburg und Umgebung, sowie meinem älteren Bruder sehr herzlich!


Link-Tipp:


Ergänzendes von MrDDeffner über die Hansestadt (am 22.04.2017 veröffentlicht)


Literatur-Tipps:

Manfred Finke (Hrsg.), Unesco Weltkulturerbe – Altstadt von Lübeck. Stadtdenkmal der Hansezeit, Dezember 2006 (ISBN 9783529013355).

Michael Schulze, Lübeck an einem Tag. Ein Stadtrundgang, Leipzig 2015, 2. aktualisierte Aufl. 2017 (ISBN 978-3-95797-019-0).

Udo Kandler, Verkehrsknoten Lübeck, Freiburg 2019 (ISBN 978-3-8446-6301-3).



Puttgarden (Insel und - seit 1. Januar 2003 - Stadt Fehmarn (Wikipedia-Artikel), Kr. Ostholstein)

Die zur Fahrplanänderung im Dezember 2019 angekündigte Einstellung des Eisenbahn-Fährverkehrs zwischen Puttgarden (Wikipedia-Artikel) und Rødbyhavn bildete den Anlaß, mich erneut mit meinen Urlauben an der Ostsee zu beschäftigen. Dabei fand besonders der Fährhafen auf der Insel Fehmarn mein Interesse, welchen ich nur wenige Wochen nach seiner Eröffnung im Mai 1963 besichtigen und nutzen konnte:
EU/D/SH/OH/Fehmarn/Puttgarden/19630xxx_Familie_Rothe_auf_Faehre

EU/D/SH/OH/Fehmarn/Puttgarden/19630xxx_FA0079_EU_D_SH_OH_Fehmarn_Puttgarden_Faehrhafen_von_See_DETAIL_Gesichter_SW_1200x0756

Familie Rothe im Sommer 1963 auf einer Eisenbahnfähre (wahrscheinlich die Deutschland) bei Puttgarden (Insel Fehmarn)

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Luftbild des Fährhafens Puttgarden auf einer im Juli 1965 "gelaufenen" Ansichtskarte

Die sogenannte Dreigleisfähre der Deutschen Bundesbahn namens Deutschland wurde am 9. Mai 1953 von dem damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss für die Verbindung Großenbrode (Bahnhof Kai) - Gedser in Dienst gestellt (siehe Lit.-Tipp, dort auf S. 21). Anschließend war sie in Puttgarden von 1963 bis 1972 im Einsatz. Am 14. November 1957 ging zudem die Theodor Heuss auf die Jungfernreise (ebenda, S. 23).

Ende September 2019 habe ich zusammen mit meinem älteren Bruder, welcher auch schon im Sommer 1963 dabei war, gemeinsamen Erinnerungen nachgespürt, in dem wir nach sehr langer Zeit wieder eine Tagesfahrt zum und auf dem Fehmarnbelt unternahmen:




Eigene Zusammenstellung von Filmen anderer YouTube-Nutzer zur Vogelfluglinie (einschließlich geplanter fester Fehmarnbelt-Querung):



Literatur-Tipp:

Günther Meier, Die Vogelfluglinie und ihre Schiffe, Herford 1988 (ISBN 3-7822-0441-7).



Nachtrag: Im Spätsommer 2021 fuhren Klaus und ich wieder zum Ratzeburger See und starteten von dort aus mit Unterstützung seitens unserer Verwandtschft (für welche ich herzlich danke!) diverse Touren in die Umgebung. Einen Schwerpunkt bildete dieses Mal die Gegend zwischen Lübeck und Wismar, nämlich Travemünde und der Klützer Winkel (Nordwestmecklenburg). Dazu habe ich die erstellten Filme in einer YouTube-,Playlist' zusammengefaßt:




Fazit: Die Ostsee und ihr seenreiches Umfeld sind mir seit frühester Kindheit vertraut und bilden in meinem Herzen einen kontrastreichen Hintergrund zur heimatlichen Bergwelt und der industriell geprägten Flüsselandschaft im Südosten des Ruhrgebiets, wo ich aufgewachsen bin.


Hinweis: Für die Aktualität, Funktionalität und Korrektheit der angegebenen Links erfolgt keine Gewähr!




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19.09.2021 15:20