Eine Foto-Galerie mit Auszügen aus dem „Tagebuch Istrien September 2007"
Rückblende: Ansichtskarte gebraucht anno 1899:
Vorbemerkung: Das von den Österreichern einst Abbazia genannte Seebad an der Kvarner-Bucht ist einer der ältesten Fremdenverkehrsorte Kroatiens. Die üppige subtropische Vegetation, mondäne Hotels und die gute Seeluft lockte nach dem Bau der Eisenbahn Wien - Rijeka (um 1870) Prominenz in Massen nach St. Jakob, wie der Ort früher in Deutschland hieß (der also wie St. Veit am Flaum - das war Rijeka - nach einer Kirche benannt wurde). Nachdem ein Kaufmann aus Rijeka in Opatija 1844 eine Villa baute (und nach seiner Gattin benannte), wurde der kirchlich geprägte Ort auch für andere Wohlhabende interessant - wegen des milden Klimas vor allem im Winter. Während der Zeit der österreichisch-ungarischen (= k.[aiserliche]. u. k.[önigliche]) Monarchie tummelte sich hier ein buntes (um nicht zu sagen: schillerndes) Volk - was allerdings nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 ein jähes Ende fand. Später entwickelte sich hier zunehmend ein Massentourismus, welcher vor allem während der jugoslawischen Ära Förderung fand.
„Do[nnerstag], 20.9.07, 08:55 [...] Heute will ich [in Mošćenička Draga] versuchen, eine Bootstour zu unternehmen, und gehe daher gleich zum Reisebüro. 08:56
9:20 Obwohl die Wellen ruhig [sind] und das Wetter blendend ist, wurde mir im Reisebüro zu verstehen gegeben, daß es auf Grund der Witterungsverhältnisse heute noch keine Bootsfahrten gebe und es auch für morgen noch fraglich sei. [...]
10:41 10:38 Uhr am Busbahnhof in Opatija angekommen; ich bin mit dem gleichen Bus gefahren wie dem gestern nach Lovran, nur daß dieser etwas mehr Verspätung hatte, ca. 8 Minuten. Herrliches Wetter in Opatija; unterwegs konnte ich einige Schnappschüsse und ein Filmchen machen. [...] Jetzt schaue ich mich erst einmal nach einem Busfahrplan um; wenn ich einen solchen nicht finde, suche ich ein Touristenbüro auf, welche hierzulande auch als ,Verkehrsämter' bezeichnet werden. 10:44 [ 10:50 Uhr: Slatina-Badeanstalt mit Panorama-Blick zur Insel Cres 10:51 Uhr: Blick zur Insel Cres 10:51 Uhr: Slatina-Badeanstalt südwärts 10:52 Uhr: Küstenstraße hinter der Slatina-Badeanstalt 10:53 Uhr: Küstenstraße mit Hotel Wolfgang Amadeus Mozart 10:54 Uhr: Schwimmbecken der Slatina-Badeanstalt
Rückblenden
Ein ,Gruß an das Meer' mit Slatina-Panorama auf einer im September 1955 gebrauchten Ansichtskarte.
Die Slatina-Badeanstalt im September 1956 aus der Sicht eines unbekannten Arztes (aus Reinfeld) von einem Boot aus.
Die Slatina-Badeanstalt erstreckte sich früher nicht bis vor die Hotels Palace bzw. Bellevue, wie eine colorierte Ansichtskarte - verwendet 1928 - veranschaulicht.
10:55 Uhr: Blick nach Rijeka von der Slatina-Badeanstalt aus 10:55 Uhr: Drei Grüße von der Slatina an das Meer 10:55 Uhr: Bronzestatue "Gruß an das Meer" mit Bucht von Rijeka 10:55 Uhr: Blick in Richtung Lovran von der Badeanstalt aus
Rückblende auf das dominierende Postkarten-Motiv der Slatina-Badebucht im Jahrzehnt des Ersten Weltkriegs:
11:05 Uhr: Die Bronzestatue "Gruß an das Meer" (kommunistischer Ersatz aus dem 1950er Jahrzehnt für eine im Sturm zerstörte Madonnenstatue) vor Kraftwerksdreckkulisse 11:06 Uhr: Der Bootshafen mit Taxiboot und Kapelle]
11:17 Erste Fototour und ersten Einkauf in Opatija beendet. Herrliches Wetter! Es bläst nur noch ein kühler Wind, doch die Wellen sind bereits normal, und es schippern auch eine Menge Dampfer und Boote herum. Von wegen Ausfall wegen Wetter! Das Touristenbüro AnnaLinea ist für mich fürs Erste gestorben! Aber die Entscheidung, nach Opatija zu fahren, war goldrichtig. 11:19
12:47 Ich bin bis zum Fischrestaurant ,Bevanda' vorgedrungen, habe fast nur Fotos gemacht. [12:37 Uhr: Ein Blick auf das Hotel Kvarner 12:39 Uhr: Zwei Blicke vom Hafen in Richtung Hotel Ambasador 12:40 Uhr: Ausblick vom Hafen nach Norden zu den Hügeln und dem alten Küstensteinbruch bei Kastav 12:40/41 Uhr: Ansichten des Kaffeehauses Gallia
Rückblende zum September 1956: Ein "Tourendampfer" und die Ehefrau Ingrid des photographierenden Arztes aus Reinfeld: ]
gehe jetzt zurück zur Slatina[-Bucht]. 12:48
13:05 Zurück am Busbahnhof angelangt, erfahre ich, daß der Touristenbus nach Rijeka (in ,Rijeka in Your Pocket' beschrieben) nicht um 13:00 Uhr, sondern erst um 14:20 Uhr fährt. Ich bin etwas sauer, da ich davon ausgegangen bin, daß wenigstens so etwas klappt. Da die Exkursion etwa 3 Stunden dauern würde, ist mir das zu spät. Ich überlege, ob ich mit dem nächsten Bus nach M.D. [= Mošćenička Draga] zurückfahren soll; so könnte ich wenigstens noch baden. 13:08
13:16 Ich habe den Eindruck, daß der besagte Touristenbus gerade an mir vorbei in Richtung Rijeka fuhr (ich sitze an der Promenade und kaue Waffeln); nun bin ich doppelt ärgerlich. Weiß die Dame im ,autotrans'- und Touristenbüro denn nicht, welche Busse fahren??? Die Dame hatte es wohl etwas eilig mit ihrer Mittagspause? Shit happens. [Den doppelstöckigen Rijeka-Sightseeing-Bus sah ich im September 2012 wieder, siehe meinen Stereofilm bei YouTube:
Dank einer Initiative des Diplom-Ingenieurs Stjepan Šeperić aus Rijeka ist die interessante Fahrt mit dem TouRIst-Bus jederzeit virtuell möglich geworden (Film vom Jahr 2013) - Vorabhinweis: die ersten zwölf Minuten sind für deutsche Touristen wohl weniger interessant -:
Rückblende zum Jahr 1912: Ein Palmengarten am ,Südstrand':
Diese Gegend wies im Ersten Weltkrieg noch eine idyllische Bucht auf, welche jetzt durch eine Badezone ersetzt ist (Ansichtskarte von 1918):
13:45 Uhr: Blick von der Bootsanlegestelle beim Hotel Admiral nach Rijeka 13:48 Uhr: Blick auf das Hotelpanorama in der Slatina-Bucht
Rückblende: Ein Jahrhundert zuvor (anno 1907) zeigte die Südküste von Opatija (,Südstrand') noch keine Großhotels: ]
14:05 Ich bin an Bord. Am Swimming Pool vor dem Hotel Admiral geht es los; leider bei heftigem Gestank einer Grillstation. Das geht gleich vorbei. Ich habe das Oberdeck geentert und vorne rechts einen freien Sitzplatz erwischt, worüber ich mich sehr freue. [13:56 Uhr: Ein Video von hier (7 MB) - hier als YouTube-Video:
] Die einfache Fahrt bei Contessa Tours kostet mich 70 Kuna; die 3-Stunden-Gesamttour hätte 105 Kuna gekostet. Gleich geht es los. 14:07"
Professioneler Schwarzweißfilm über Opatija (einschließlich Kulturleben - unter anderem mit Ivo Robić) aus dem Jahr 1964, hochgeladen von vinyldaewo bei YouTube.com:
Farbiger Schmalfilm von Wolfgang Gegusch bei YouTube.com über einen Badeurlaub in Opatija anno 1967:
Ein ausführlicher Fernsehfilm über Opatija und seine wundervolle Geschichte und Umgebung (gesendet bei ARTE und im WDR in der Reihe ,Die großen Seebäder'), hochgeladen bei YouTube in fünf Teilen von User Sanekke San:
Eine kurze Einführung mit historischem Rückblieck bietet Lars Hoffmann in deutscher und englischer Sprache:
Dem Diplom-Ingenieur Stjepan Šeperić verdanken wir einen halbstündigen Abendbummel durch Opatija, vor allem entlang der Slatina-Strandpartie, im Sommer 2013:
Literatur
Berislav Valušek, Opatija. Touristische Monographie, Zagreb 2010
Hinweis: Für die Aktualität, Funktionalität und Korrektheit der angegebenen Links erfolgt keine Gewähr!