Vorbemerkung und zugleich Nachtrag (8. Januar 2006)
Nachdem diese Seite zur Minervastraße in der Reihe Annäherung an Wehringhausen in den Grundzügen verfaßt war, erschien das dritte Faltblatt der von der Volkshochschule Hagen (VHS) und dem Hagener Heimatbund e.V. (HHB) erstellten Reihe Architektur und Geschichte in Hagen. Das neue Faltblatt trägt den Titel Stadtteil-Rundweg Wehringhausen III (Minerva-/Augustastraße). Der Verfasser konnte es sich am 6. Januar 2006 an der Rezeption des Zentralen Bürgeramtes im Rathaus I (Rathausstraße 11, Tel. 02331/207-5777 u. -5778, Fax -2431) besorgen, wo auch die beiden Vorläufer und die Broschüre rundum den wilhelmsplatz (von Silke Pfeifer) kostenlos erhältlich sind bzw. waren. Das Faltblatt weist die mittlerweile schon gewohnte Qualität auf und vermag den Verfasser erneut zu begeistern. Da in dem Infoblatt alles wesentlich Erscheinende aus dem Quartier zwischen den Bahnlinien, der Rehstraße, dem Bergischen Ring und der Lange Straße (einschließlich Augustastraße, Bismarckstraße, Wilhelmsplatz usw.) behandelt ist und es sogar einen Übersichtsplan zu den entsprechenden Architektur-Details enthält, möchte der Verfasser sich hier kurz fassen und den Inhalt im Wesentlichen auf Photographien beschränken.
In die Wehringhauser Straße (Bundesstraße 7 in Hagen-Wehringhausen) - die örtliche Hauptstraße für den Durchgangsverkehr - mündet von Südosten her die Minervastraße ein, welche die Hauptader des Straßenverkehrs mit der gründerzeitlichen Bebauung südöstlich der Bahnstrecken verbindet.
Etwa am nordwestlichen Ende der Minervastraße bestand bis in das 1870er Jahrzehnt - als Wehringhausen nach Hagen eingemeindet wurde - das Gutshaus Söding als frühes Ortszentrum Wehringhausens; später galt als ein solches Zentrum - nach einer vorübergehenden dominierenden Rolle des Bodelschwinghplatzes - vielmehr der Bereich zwischen Pauluskirche und Wilhelmsplatz entlang der Lange Straße. Die Minervastraße verbindet als Zwischenglied das ältere (entlang der Wehringhauser Straße) mit dem gründerzeitlichen Wehringhausen (im Umfeld der Lange Straße).
Eigenes Foto vom 28. Mai 2005
Ein etwas düsteres Bild vom März 2015 - gleichwohl nicht ganz ohne Reiz.
Von ihrer Einmündung in die Wehringhauser Straße führt die Minervastraße zur Überführung der Rheinischen Eisenbahnstrecke (Talbahn), an welcher sich die S-Bahn-Haltestelle Hagen-Wehringhausen befindet (Foto: Detlef Rothe - Mai 2005)
Dazu einige Fotos von Siegmar Peter (Schwerte) vom Abtransport von Straßenbahnen aus dem Depot, aufgenommen im Oktober 1977 (zu dieser Zeit fand meine erste Prag-Reise statt):
Ein Blick von der Talbahn-Brücke (S-Bahn) die Minervastraße entlang Richtung Nordwesten zur Wehringhauser Straße (November 2005), sowie ein Straßenblick vom Februar 2010 zum Vergleich:
Vor der ersten Bahnbrücke befindet sich rechts (gen Südwesten) die Einfahrt zum ehemaligen städtischen Straßenbahndepot (heute Zufahrt zu einer Auto-Waschanlage und zu einem ALDI-Supermarkt):
(28. Mai 2005)
(28. Mai 2005)
(14. Februar 2010)
Von der Stelle des ehemaligen Depots zwei Blicke zurück:
(2 Fotos vom 28. Mai 2005)
Die Waschanlage neben dem Aldi-Parkplatz wurde übrigens im Februar 2020 abgerissen. Sie hatte an der Einmündung der Rehstraße in die Wehringhauser Straße (an der Stelle des früheren ,Pelka-Hauses') schon vor einiger Zeit Konkurrenz bekommen, so daß sich der Betrieb anscheinend nicht mehr lohnte.
Noch im 1970er Jahrzehnt - nach Jürgen Zarnke umgebaut sogar bis zum Jahr 2003 - bestand der ehemalige Vorortbahnschuppen im Zuge einer Zufahrt von der Minervastraße aus:
Im Jahr 1964 bildete der Stadtwerke-Gasometer, welcher bald darauf abgerissen wurde, noch einen Teil der Hintergrundkulisse:
(L+R1989-241 - vgl. Lit.-Verz.)
Zum Vergleich zwei Fotos des Verfassers von 2005:
Im 1970er Jahrzehnt verzichtete die Stadtwerke AG auf ein eigenes Gaswerk; die Versorgung der Stadt Hagen wurde auf Ferngas umgestellt. Hierbei war auch das ehemalige Kleinbahndepot beteiligt:
Ein undatiertes Foto - anscheinend aus dem 1970er Jahrzehnt - dokumentiert die vollzogene Umstellung der Gassysteme (hier: Erdgas statt Koksgas?)
(Quelle: Mark-E Aktiengesellschaft (Hg.): Die Zeiten ändern sich. Die Energie bleibt. 100 Jahre Energie für die Region, Hagen 2006, S. 128)
Kontrastreicher kann eine Gegenüberstellung dreier Ansichten vom März 1964 (L+R1989-230 - vgl. Lit.-Verz.), Juni 1976 (Siegmar Peter - Quelle) und Mai 2005 (Detlef Rothe) kaum sein:
Mehr Bilder? Okay, anno 2005 sieht die ganze Gegend dann so aus...:
Man beachte dabei auch die Idylle an der Ecke Wehringhauser Straße/Minervastraße...
Zurück zur Minervastraße!
Auf der südlichen Seite des Bahndamms der Rheinischen Strecke befindet sich an der Schlachthofstraße der Aufgang zur S-Bahnhaltestelle Hagen-Wehringhausen.
Hier mündet die Schlachthofstraße in die Minervastraße.
Dieses Gelände fand bei der Annäherung an Wehringhausen im Zusammenhang mit der Perspektive Norden bereits Berücksichtigung.
Von dem alten Direktionsgebäude des Schlachthofes mit seiner integrierten Gaststätte sind Fotos aus der Zeit um 1900 überliefert:
Hier befand sich einst Hagens Börse. Im Stadtführer vom Frühjahr 1898 heißt es dazu (siehe unten; S. 9): "Börse: Hauptsächlich für Vieh. Zusammenkunft Montags während des Viehmarktes im städt. Börsensaal am Viehhof (Wehringhausen), Rest. Ww.[= Restauration (Gaststätte) der Witwe von Herrn] Holzapfel."
Südöstlich folgt in der Minervastraße die Überführung der Hauptbahnstrecke (Mai 2005).
Ein Blick von der Kreuzung der Minervastraße mit der Augustastraße zurück zur Wehringhauser Straße (Mai 2005).
Die Kreuzung mit der Augustastraße von Süden (mit der Überführung der Hauptbahnstrecke über die Minervastraße links) - (Mai 2005).
Die Minervastraße führt von der Kreuzung mit der Augustastraße aus zunächst ein Stück hangaufwärts in Richtung Süden (Mai 2005):
Dann gibt sie diese aufstrebende Funktion an die südöstlich gerichtete Gutenbergstraße weiter (Fotos vom 28. Mai 2005).
Dazu der Gegenblick die Gutenbergstraße hinab (Februar 2010).
Von der Einmündung der Gutenbergstraße fällt ein Blick zurück zur Kreuzung mit der Augustastraße (Februar 2010).
Die Minervastraße schwenkt hier nach Südwesten auf eine weitgehend ebene und gerade Trasse ein:
Abschließend folgen noch drei Fotos, welche bei einer Fahrt entlang der Hauptstrecke am 26. November 2005 aufgenommen wurden:
Leider ist mir dann dabei der Goldbergtunnel "entwischt".
Dem Stadtarchiv verdanken wir die Veröffentlichung von Übersichtsfotos - aus der Nachkriegszeit - von der Gegend zwischen Borsig- und Tunnelstraße:
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Der rechte Häuserblock (auf dem zweiten Foto) wurde im Herbst 2019 abgerissen:
Ein Foto vom Portal des Goldbergtunnel konnte ich dann von der Straße aus machen, allerdings wieder einmal bei mäßigen Lichtverhältnissen (Januar 2006).
Die Westzufahrt des Goldbergtunnels, welcher erst im Jahr 1910 eröffnet wurde, befindet sich am südwestlichen Ende der Augustastraße, aber noch südöstlich der Minervastraße (welche durch die Volmetalbahn in südlicher Richtung unterquert wird).
Zum Vergleich das Foto einer Ansichtskarte von etwa 1910, welches gleichfalls von der Minervastraße aus aufgenommen wurde.
Abschließend noch ein Blick aus Richtung Klutertweg auf das westliche Ende der Minervastraße - mit dem auf der undatierten Photographie noch bestehenden Gasometer dahinter:
Damit endet unsere kleine Reise durch Raum und Zeit der Minervastraße!
NUMERISCHES
(Hagener Adreß=Buch 1902, S. 75)
Links
Siegmar Peter (Schwerte) hat in seiner Fotodatenbank Bilder vom Depot und von der Verladung verkaufter Straßenbahnen an der Minervastraße im Oktober 1977 online gestellt. Es handelt sich um Tages- und Nachtaufnahmen. Geben Sie in der 'Schnellsuche' seiner Datenbank "Minervastr" ein, um passende Thumbnails angezeigt zu bekommen! +++ Für seine Unterstützung möchte ich Siegmar auch an dieser Stelle herzlich danken! +++
Gustav Stellhorn (Hg.), Führer durch Hagen, Altenhagen und Eckesey. Mit dem neuesten Plan, Hagen i. W. 1898 (Vorwort vom März 1898).
C. Hinnerwisch, Adreß=Buch für den Stadtkreis Hagen i. W.. 1902 nebst neuestem Uebersichtsplan, 11. Auflage, Hagen i. W. (o.J.) [Vorwort vom Januar 1902].
Jürgen Zarnke, WEHRINGHAUSEN. BILDER und DOKUMENTE [so auf dem Deckblatt], Hagen 2010 (November), herausgegeben im Selbstverlag.
Bus- und Bahndepot
Rolf Löttgers u. Wolfgang R. Reimann, Rund um Hagen, Wuppertal 1989 [Das bildreich ausgestattete Buch behandelt die Straßen- und Vorortbahnen im Raum Hagen bis zur Einstellung des Tram-Verkehrs. Hier verwendetes Kürzel "L+R1989", gefolgt von einem Bindestrich und der Abbildungsnummer.]
Goldbergtunnel
Maria Grün, Gisela Middelmann u. Lissi Deutschmann, Erinnerungen an den Goldbergtunnel, in: Evang.-Luth.-Pauluskirchgemeinde Hagen (Hg.), Erzählte Geschichte vom „Blauen Montag". Spurensuche, Bd. 3, Hagen, 1. Aufl. 2005, S. 60 - 65
Helmut Korte, Hagener Stadtteile stellen sich vor. Der Goldbergtunnel, in: Seniorenbüro der Stadt Hagen, Rathaus II, Berliner Platz 22, 58095 Hagen (Hg.), Junges altes Hagen, Heft Nr. 7 - 1/2007, Hagen 2007 (April), S. 14 - 14
Willi Raderschatt: Der Goldbergtunnel. Wichtige Verbindung und Bombenschutz. In: Hagener Heimatbund e. V. (Hg.): 089magazin wehringhausen. Viertel [*] Kreativ-Szene [*] Soziales, Ausgabe 3: Winter 2019, o.O. 2019 [16. Dezember], S. 26 - 29. [Das Magazin ist auch als PDF-Datei erhältlich: "089magazin.com" (12 MB).]
DANKSAGUNG
Den engagierten Mitarbeitern des Stadtarchivs Hagen danke ich für die Bereitstellung seltener Fotos bei Facebook, welche für meine eigene Arbeit förderlich sind!
Hinweis: Für die Aktualität, Richtigkeit und Funktionalität der angegebenen Links erfolgt keine Gewähr!