„Der etwa sechs Meilen im Nordwesten liegende Berg schien ihm gegen 3500 Fuß über das Meer empor zu ragen, folglich hätte sich einem auf seiner Spitze befindlichen Beobachter ein Gesichtskreis von mindestens fünfzig Meilen geboten."
Jules Verne, L’Île mystérieuse, Bd. 1: Les Naufragés de l’Air, deutsche Erstausgabe Wien - Pest - Leipzig 1875, S. 98)
Sommer 2006 (12. Reise - Bahn): Dritte Zugfahrt zum Mittelmeer
Foto-Galerie mit Auszug aus dem „Urlaubstagebuch Istrien Juni 2006". Einmal Vojak und zurück...
„[Samstag,] 10.6.06 [...]
14:50 Ankunft in Opatija-Matulji. Kein Taxi weit und breit! [...] [Um 15:31 Uhr (laut Telefonrechnung) rief ich im Hotel Marina (Mošćenička Draga) an, und der Portier versprach, ein Taxi zu schicken. Auf Grund der schlechten Taxi-Präsenz (mein älterer Bruder Klaus ergatterte am folgenden Wochenende eher schon zufällig das einzig verfügbare Exemplar) empfiehlt es sich, bis Rijeka durchzufahren, und dort ein Taxi zu nehmen. Die Preisunterschiede sind irrelevant, wenn man bedenkt, daß die Fahrtkosten offenbar nach Nachfrage berechnet werden...]
15:45 [Ein] Taxi kommt
15:58 Ičići[passiert] (kurz vor Ika)
16:00 Lovran passiert [Vergleichen Sie die Foto-Galerie, welche auf Grund einer Fahrt entlang der Küstenstraße von Opatija nach Mošćenička Draga entstand (Juni 2004)!]
16:30 Ankunft im Hotel Marina; der Portier ([Herr] Lugiano) beschwert sich darüber, daß wir ins falsche Taxi gestiegen seien; dabei habe ich den Taxifahrer 2x gefragt, ob er vom Hotel Marina beauftragt wurde bzw. ob er mit dem Hotel Marina gesprochen habe. Wieder [so] ein Reinfall wie nach meiner Anreise mit dem Touring-Bus, wo ich [(am 5. September 2002) vermutlich] vom Taxifahrer [(oder an der Wechselstube) wohl] durch Drehen der [Geld-]Scheine über das Ohr gehauen worden war. [...]
16:30 Zi[mmer Nr]. 174. Wir sind beim Auspacken.
So[nntag], 11.6.06 9:10
Der Taxifahrer von gestern war ganz schön raffiniert. Von einem Mitreisenden wurde das Hotel Ambassador[(= Ambasador) in Opatija mittels Handy] angerufen mit der Bitte, ein Taxi aufzutreiben, da er sich keinen Rat mehr wüßte. Bald darauf kam tatsächlich ein weißer Mercedes mit Taxi-Kennzeichen. Der Fahrer kam, sah und siegte. Zunächst weigerte er sich, sämtliches Gepäck [der zum Hotel Ambasador fahrenden Urlauber] einzupacken, verschwand dann mit den Fahrgästen. Als ich dem Beispiel angesichts des Erfolgs des Mitreisenden folgte und das Hotel Marina [wegen eines Taxis] anrief, welches - danke, Herr Lugiano! - sich darum kümmern wollte, erschien nach etwa 5 - 10 Minuten [- es dürfte sich wohl eher um eine Viertelstunde gehandelt haben -] der Taxifahrer von eben wieder und bestätigte meine Frage, ob er [diesmal] vom Hotel Marina beauftragt sei, mit einem klaren ,Ja'. Von einem Transfer zum Hotel Ambassador [= Ambasador] war offenbar keine Rede mehr. Als ich vorsichtshalber nachharkte, ob er [selbst] mit dem Hotel Marina gesprochen habe, antwortete er wieder mit einem klaren ,Ja'. Da wir keine Zweifel mehr hegten, freute ich mich ob des guten Liburnia[-Riviera-Hoteli]-Services und stieg mit meiner Mutter ein. Daß wir gleichfalls viel Gepäck hatten, war kein Problem, da ich einen großen Koffer statt ein dickes Bordcase mit mir führte. Unterwegs wurde der Taxifahrer angerufen, worauf er mich nach meinem Namen fragte, welchen ich nannte und er weitergab. Unterwegs fragte ich nach dem Preis, worauf der Fahrer mit ,30 Euro' antwortete. Als ich einwandte, letztes Jahr habe es bloß 25 Euro gekostet, sagte er: ,Okay, 25 Euro'. Als wir vor dem Hotel Marina ankamen, sagte er ,30 Euro' und begründete dies [damit], daß er 25 Kilometer gefahren sei. Mit einer Bemerkung über hohe Spritpreise und angesichts des Problems, überhaupt ein Taxi zu bekommen, händigte ich ihm 30 Euro aus. An der Rezeption angekommen, wurden wir von dem aufgelösten Portier empfangen, welcher darlegte, daß der losgesandte Taxifahrer uns nicht angetroffen habe. Ich verwies ihn nach kurzer Erklärung an den Taxifahrer am Haupteingang, welcher sich aber mittlerweile davon begeben hatte. Resignierend meinte Herr Lugiano, daß er wohl auf den Kosten des angeforderten Taxis sitzenbleiben würde. Ich bot ihm an, die Hälfte zu übernehmen, was er unter Hinweis darauf, daß wir Stammgäste bzw. ,gute Gäste' seien, verwarf. Ein ärgerlicher Urlaubsbeginn, aber ich war glücklich, wieder in Mošćenička Draga zu sein. Daß man angesichts der Taxifahrer auf der Hut sein mußte [= muß], hatte ich schon nach meiner Ankunft mit dem Touring-Bus anno 2003 [richtig: 2002] feststellen müssen, wo [= als] ich zuviel in Kuna bezahlt hatte, was ich mir später nicht erklären konnte, weil ich beim Bezahlen [und schon zuvor beim Geldumtausch in Rijeka] wegen Übermüdung unaufmerksam war.
Als wir gestern abend im Hotel beim Essen saßen, regnete es in Strömen. Später machten wir noch einen kurzen Spaziergang am Strand entlang, wobei es nicht mehr regnete. Es war ziemlich kühl, so daß ich bereute, [daß ich] angesichts der Hitze am Freitag die warme Jacke in Hagen ließ. Ich nahm aber an, daß die Wärme der Kaltfront auch nach Istrien folgen werde.
Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir es uns jetzt zunächst im Zimmer bzw. auf dem Balkon gemütlich.
9:30
11.6.06 12:10 Einen zweistündigen Spaziergang nach Sveti Petar unternommen; zu meiner Scherbenfundstelle [...]. Mutter hat Blumen gepflückt, suchte Margariten, fand aber keine.
Am unteren Ende der Bruchsteinmauer, da wo der Pfad [entlang der Scherbenfundstelle] bei Sv. Petar am Weg endet und ein Dickicht beginnt, einige Porzellantellerfragmente aufgelesen aus Steinschutt. Darunter [ist] eine Porzellanmarke zur Hälfte erhalten mit dem Aufdruck
"[CER]AMICA
[I]TALIANA
LAVERO
1-39
4"
offenbar italienischer Provenienz, anscheinend vom Januar 1939, was zeitlich gut passen würde. Vor dem Ortsnamen(?) "LAVERO" [befindet sich] der auf N oder V oder 2 zu deutende Rest(?) einer Preßmarke. Der Rest des vorderen senkrechten Balken des N wäre unsicher, da unmittelbar an der Bruchkante endend. Ich bin gespannt, wie die Scherben zusammenpassen, wenn sie es denn tun. [Der Porzellanteller stammt offenbar aus Lavero in Norditalien (etwa 45.55 N, 8.39 E), kam demnach vom Lago Maggiore zum Monte Maggiore...] Inzwischen sitze ich auf dem Balkon; es wird freundlicher, milder, mit vereinzelten sonnigen Abschnitten.
12:20
[...]
[Montag,] 12.6.06 9:35
Eben bei sonnigstem Wetter (Wolken nur über der dalmatinischen Küste) erstes Bad genossen. 18 °C Wassertemperatur am Ufer und weiter draußen knapp darunter (ca. 17,5 - 18,00) nach eigenen Messungen um 9:30 Uhr. Die Luft erwärmt sich schnell; der Strand füllt sich - nachdem er um 9:00 Uhr noch fast leer war - recht schnell. Die "Frontlinie" ist schon recht geschlossen. Das Wasser ist herrlich kühl und schmeckt nicht zu salzig; die Strandkiesel sind mollig warm und durchgewaschen - keinerlei Teerreste und kaum Zigarettenstummel (das Übel der neueren Zeit).
Wenn ich mich so umschaue, erkenne ich keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr. Die zum Strand gerichtete Mole (Steinwall) am Hafen scheint höher aufgeschüttet und neu planiert zu sein. Wer hat Angst vor einem Tsunami? Der Hafen läßt sich vom Strand beim Bistro "Plaža" aus kaum einsehen. Verschiedentlich scheinen kleinere Verkaufsstände umgestellt zu sein. Die Sonnenschirme der Gastronomie am Strandweg scheinen ebenso wie die Zahl der Sitze zugenommen zu haben. Mehr Gäste = mehr Geld (zumal bei höheren Preisen)?
12.6.06 12:05
Zweites Bad genommen; vereinzelte Wölkchen über dem Vojak, sonst weiter[hin] klar. Zweite Reihe am Strand gefüllt, aber wie die erste nicht lückenlos. Wassertemperatur um 12:00 [Uhr] 19,0 °C, wärmere Stelle draußen vor dem Bistro "Plaža" sogar 19,5 °C. Zeitweise kühler Wind aus südlicher (!) Richtung. Lufttemperatur im Schatten 31 °C am Strand (im windstillen Bereich).
12.6.06 14:15
Kein Wölkchen mehr über der Gegend von M.D.. Die Wassertemperatur ist generell auf 20,0 °C gestiegen. Es wird jetzt viel getaucht (Tauchschule) und gebadet, darunter viele Kinder, diese vorwiegend mit Badematratze. Es wird angenehm warm ohne Wind, welcher zuletzt warm wurde und vom Meer her kam.
12.6.06 16:30
Das Wetter ist weiterhin herrlich. Lufttemperatur (in Bodennähe) 32 °C, Wassertemperatur am Ufer 20,0 °C, etwas weiter draußen noch 19,5 °C. Über bzw. links neben dem Vojak türmt sich ein Wolkenberg auf, und es wird Richtung Učka diesiger mit herüberlugenden Wolken. [...]
[...]
[Dienstag,] 13.6.06 11:10
Heute wieder herrliches Wetter. Bereits um 8:30 Uhr am Strand, doch kühler Wind hält vom Schwimmen ab. Davon konnte um 11:00 Uhr keine Rede mehr sein. Lufttemperatur in Bodennähe 30,5 °C, Wassertemperatur 19,5 °C. Das Wasser ist sehr erfrischend. Viele Taucher sind unterwegs. Der Strand ist heute locker gestreut belegt, das heißt: eher wie im Freibad als in Formationen (1., 2., 3. Linie).
Auffällig ist, daß sich nur wenige Leute unmittelbar ans Wasser trauen. Dort ist der Strand geringfügig steiler. Am Himmel nur wenig Wolken; kaum Schleierbildung, so daß die Sonne mächtig arbeiten kann. Trotz Einreiben von 25er-Sonnenmilch habe ich an ungebräunten Stellen bereits einen Sonnenbrand, besonders unterhalb der rechten Hüfte.
13:15 Ein großer Containerfrachter mit der seitlichen Aufschrift "LOSINJ PLOY" nähert sich Mošćenice und tutet vernehmlich. Einige Zeit vorher hat er anscheinend ein Beiboot mit Sonnensegel abgesetzt, welches sich nur allmählich der Küste nähert. Gerüchte kommen auf: Blinde Passagiere in Ufernähe ausgesetzt? Heim[at]urlauber? Das Schiff fährt weiter in Richtung Fähre nach Creš (Brestova). Derweil lese ich im Buch ,Investmentfonds verstehen und richtig nutze' von Andreas Rühl und komme zu Abschnitt 18.4 "Aktienmärkte in Extremsituationen". Dieser beginnt mit einem Spruch von John Maynard Keynes: ,Drei Dinge treiben die Menschen zum Wahnsinn. Die Liebe, die Eifersucht und das Studium der Aktienkurse.' - Demnach müßte ich recht hartnäckig oder bereits wahnsinnig sein! [...].
13.6.06 14:45 Es ist windig geworden; zeitweise hat es vom Učka her etwas geregnet. Der Wind dreht laufend. Ich war nur zweimal im Wasser. Das Buch habe ich durch. Nun hole ich mir erst einmal für zehn Kuna ein Eis.
[...]
Mi, 14.6.06 9:30
Nach dem Frühstück 100 Euro umgetauscht, dafür 719 Kuna erhalten (Erste Bank, Filiale im Hotel). [...] Das Wetter ist wieder herrlich [...].
[...]
Do, 15.6.06 18:45
Wieder ein sehr warmer, sonniger Tag. Ich bin viel geschwommen, habe am Strand einen wohl etwa 40 cm im Durchmesser messenden Stein mit zentralem Loch in ca. 1 m Tiefe vor dem dritten Haus am Strand (quasi Nachbarhaus des Bistro "Plaža") entdeckt, konnte ihn aber nicht bergen.
[...]
Fr, 16.6.06 08:55
Lufttemp. 27,0 °C. Wassertemperatur 20,0 °C. Mutmaßlichen Drehmahlstein geborgen; ca. 25 cm hoch; eignete sich auf Grund des Lochs prima als Schirmständer...
[Nachtrag: Es handelt sich eher nicht um einen Mahlstein, sondern vielmehr einen - vermutlich maschinell gefertigten - Ankerstein, welcher eine Kette fixierte; diese führte demnach an die Wasseroberfläche, um dort eine Befestigungsmöglichkeit für kleinere Boote zu bieten (Boje, Tonne oder ähnliches).]
Fr, 16.6.06 12:45
Lufttemperatur 34 °C; sonniges und etwas diesiges Wetter. Viel gebadet. Die Suche nach weiteren interessanten Gegenständen im Wasser vor dem größeren Nachbarhaus vom Bistro Plaža blieb erfolglos.
[Um 18:00 Uhr einige Fotos mit der (zu diesem Zeitpunkt bereits defekten) PentaVision-Digitalkamera am Hafen gemacht. Interesse fand das neue Trampolin:
]Sa 17.06.06 13:45
Wieder ein herrlicher Tag. Eben war das Fernsehen hier - bzw. ein Film-Team -, welches vom Hafen aus zunächst den Hauptstrand, dann eine Badeszene (zu Füßen meiner Mutter!) und schließlich die Uferstraße [= Strandpromenade] aufgenommen hat. Außerdem sieht man nun einen anscheinend älteren Tanker ohne Ladung im Kreise (oder mehr im Quadrat - nomen [Kvarner heißt nach einer Theorie ,quadratischer'] ist omen) fahren; anscheinend gibt es in Rijeka [oder Lovran] noch immer eine Käpt'nsschule. Zunächst sah es so aus, als wenn er - von der Tito-Brücke oder von Omišalj her kommend - vor Medveja gegen die Küste donnern [würde], dann ging die Fahrt herunter, und er drehte scharf nach Opatija hin ab; später fuhr er bei Rijeka die Küste abwärts bis zum Tanklager, drehte wohl vor der Tito-Brücke und kommt jetzt wieder, allerdings in etwas größerer Entfernung - falls es sich überhaupt um das selbe Schiff handelt.
17.06.06 14:15
Der Tanker steuert jetzt eher Zickzackkurse, dreht zur Zeit Richtung Krk ab. Von Rijeka her nähert sich ein zweites Schiff, scheint den Kanal von Brestova anzusteuern. Inzwischen müßte - falls der Zug diesmal pünktlich ist - Klaus in Matulji eingetroffen sein. Ob er mehr Glück hinsichtlich eines Taxis hat?
So 18.06.06 9:45
Es dauerte noch einige "Suchkurse", bis der Tanker wieder in Richtung Rijeka abdampfte. Inzwischen traf gestern Klaus aus Matulji mit einem Taxi ein. Er war der einzige Fahrgast des Urlaubexpress', welcher in diesem Bahnhof ausstieg, und er tat es auch erst, nachdem er sich vergewissert hatte, daß ein Taxi bereitstand. Die Fahrt nach M.D. war günstig; die Dame am Steuer verlangte nur 15 Euro; mein Bruder gab ihr 20. [...]
Heute ist wieder ein herrliches Sonnenwetter, schon fast zu heiß. Wir müssen zunehmend mit Unwetter rechnen. In Leipzig zerstörten Hagelkörner diverse Glasscheiben. Sie waren offenbar sehr groß (wie Hühnereier?) laut CNN-Nachrichten von heute morgen. [...]
13:20 Im Wasser ist es beinahe schon angenehmer als draußen. Um 12:00 [Uhr] Wassertemperatur 23 °C, Lufttemperatur in Bodennähe 27 °C.
Mo 19.6.06 10:00
Gestern nachmittag 3 Cremeschnitten á 8 = 24 Kuna. Das Wetter blieb schön. Etwas Schleierbewölkung sorgte zeitweise für ein angenehmes Klima.
[...]
Mo 19.6.06 14:15 [...]
Mittagessen im Bistro Plaža: Tintenfisch gegrillt mit Roter Beete als Salat für 50 Kuna, wurde von Mutter spendiert. Dazu Karlovačko pivo [= Bier], sehr lecker, für 15 Kuna.
Nach dem Mittagessen zieht es sich jetzt allmählich von Süden her zu; bis jetzt aber nur eine dünne Wolkendecke vorhanden.
Mo, 19.6.06 21:20
Das Wetter besserte sich wieder, so daß wir ausgiebig baden konnten. Währenddessen stieg der Wasserspiegel allmählich [...]. Der Unterschied zwischen Ebbe am Morgen und Flut am Abend mag an die 40 - 50 cm betragen. [...]
Di 20.6.06 8:45
8:40 Aufbruch Richtung Potoki - Trebišća - Mala Učka. Von der Mutter und dem Bruder im Hotel am Frühstückstisch verabschiedet. Hoffentlich finde ich in Trebišća die richtige Abzweigung Richtung Mala Učka, damit ich nicht wieder die Serpentinen hochkraxele! Jetzt am Eingang des Autocamps angekommen.
Di 20.6.06 9:25
Am Autocamp [habe ich] bemerkt, daß ich den Marschkompaß vergessen habe. Also zurück! Um 8:55 wieder am Autocamp angekommen, machte die Medion-Digicam Zicken, als ich den Obststand photographieren wollte.
Das kann ja heiter werden! Nach einem weiteren Foto [denkste...] an der Straßenkreuzung um 9:05 [Uhr] weiter. Jetzt, zwanzig Minuten später, die Abzweigung nach Potoki erreicht. Mache gleich einige Fotos.
9:30-9:32 Weitwinkel
9:33-9:36 Teleobjektiv
Di 20.6.06 9:55-10:00
Teleaufnahmen in der Schlucht
10:06-10:09 Weitwinkelaufnahmen
10:12 einige Digicam-Bilder folgten
[Die] Medion-Camera zeigt weiter Dateiformatfehler an, so daß ich jetzt mehrmals abdrücke
10:25 Potoki erreicht!
10:29 2 Fotos mit Tele talabwärts (Häuser, Felsüberhang)
10:31 Haus + Strommast
<
sowie Schild
[Die Steintafel von 1974 erinnert an eine Zerstörung der Siedlung Potoki durch Deutsche und Italiener am 1. Mai 1944.]
10:33-10:36 Weitwinkelaufnahmen
[-] zuletzt Ort Potoki
Di 20.6.06 10:40
Ich habe in Potoki meinen Erdbeer-Shake getrunken, bin schon völlig durchgeschwitzt. Es ist sonnig-warm; nur zeitweise sorgen Schleierbewölkung und etwas Wind für ein wenig Erfrischung. Jetzt geht es weiter nach Trebišća.
11:05 In Trebišća angekommen. Ich will mich [hier] nicht lange aufhalten.
[Eine Gedenktafel zu einer etwaigen Zerstörung dieser Siedlung im April/Mai 1944 durch Angehörige der deutschen Wehrmacht oder italienische Hilfstruppen fand ich nicht.]
2x 11:08 1x 11:09 Weitwinkelfotos
11:20 Nach einigen Fotos mit [meiner Medion-]Digicam Aufmarsch Richtung Učka fortgesetzt.
Rote Kennzeichnung "Učka" am Weg. Hier bin ich also richtig! Jetzt sehe ich etwas unter mir einen Pfad, der offenbar länger nicht benutzt worden ist; er ist ziemlich zugewachsen und führt näher an der Quelle [gemeint: Plastikwasserrohr oberhalb des Wasserfalls mit anschließendem Gelbbauchunkenteich] vorbei. Die trübe Erinnerung an den Pfad am Sestil hält mich davon ab, den unteren verwachsenen Weg (sofern das noch einer ist) zu benutzen. Ich will weiter oben möglichst nach rechts gehen. 11:23
Di 20.6.06 11:30
Erste Serpentine und erste Kraxeläste erreicht. Geradeaus geht es nicht weiter. Zu steil ist das Bachtal, und unten plätschert munter der Bach (also war das noch nicht der eigentliche Quellbereich). Ich begebe mich etwas frustiert [wieder bzw. weiter] auf den Zickzackpfad. 11:34
20.6.06 11:55 Ich mache Pause am hoffentlich letzten Serpentinenknick und bewundere gegenüber am Sestil die Schuttkegel, welche ich seinerzeit [d. h.: anno 2004] zu erklimmen versucht hatte. Es ist sonnig, schattig, angenehm lau. Leider werden die Fluginsekten wieder dreister, so daß ich mich mit Mückenspray einnebele. Jetzt kommen nur noch dicke Brummer, und ich kann mich etwas entspannen, bevor es weitergeht. 11:58
Di 20.6.06 12:20
Am Wegstern mit dem neugebauten Häuschen (vgl. letztes Jahr) angekommen. [Ein] Wegweiser (anscheinend neu) gibt an[:] nach links geht es nach Mošćenice in 1 h 30 min, nach rechts zum Vojak in 2 Stunden. Die Gehzeit nach M. Draga kann ich nicht entziffern, soll wohl gleichfalls 1 h 30 heißen.
12:23,
12:25,
12:27 3 Weitwinkelbilder
Weiterer Wegweiser verweist auf die "Baustellenpiste": Vojak 2 h und M.Učka 45 min.
12:28 2 Bilder vom Wegweiser und Talblick
12:29 Ob ich wieder die Baustellen-Piste nehmen soll? Ich schaue erstmal auf die Karte, bevor es weitergeht und wechsle den Film.
12:30
Di 20.6.06 12:42
Nach kurzer Rast mit Filmwechsel, Apfelgenuß und Kartenstudium entscheide ich mich gegen die Baustellenpiste, zumal diese nicht in der Kompaßkarte zu finden ist. Letztere deutet darauf hin, daß ich unterhalb von Mala Učka eventuell den Bach queren muß. Dieser Weg kann laut Naturparkkarte nicht weit von der Piste weg sein. Der untere Weg scheint allerdings bereits etwas zugewachsen zu sein. Wir werden sehen! Los jetzt!
12:44
Di 20.6.06 13:05
Da sich die untere Route als unbegehbar erwies (bis auf ein Stück zu einem kleinen Steinbruch), gleich kehrtgemacht und die Baustellenpiste genutzt, obwohl der Aufstieg [hier] wegen der vielen lockeren Steine und Äste beschwerlich ist. An einer besonders "schönen" Stelle ein Digi-Foto gemacht.
LINKTIPP:
Vergleichen Sie die Wegeverhältnisse mit denen einer Radtour vom September 2012 von Srđjan Canić zwischen Kastav und Breza (westlich von Rijeka):
Etwas oberhalb jetzt wieder den Abzweig vom letzten Jahr erreicht. Ich nehme jetzt den unteren Weg.
13:07
[13:10 Uhr: zum Pfad reduzierter alter Weg von Pod Trebišća (auf der Naturpark-Karte: Petrebišća) nach Mala Učka]
[13:17 Uhr: derselbe Weg näher bei Mala Učka]
Di 20.6.06 13:20
Der Weg erwies sich als alte Karren-Route, ging zuletzt in Serpentinen über, welche zugewachsen waren. [Ich habe dort] Abkürzungen genommen. Plötzlich stehe ich wieder auf der Kraxelstrecke, welche ich so wenigstens ein Stück umgehen konnte. Mittlerweile ist es nämlich wieder mächtig warm geworden. Auch der Kuckuck vom letzten Jahr tönt wieder... 13:23
13:33-13:35 einige Weitwinkel- u. Telefotos [Ich hielt den kegelförmig wirkenden Gipfel links weiterhin für den 1285 m hohen Plas, nicht - wie es richtig wäre - für den Vojak!]
Di 20.6.06 13:35
Offenbar Mala Učka, welches nur aus einer grünen Wiese mit gefällten Baumstämmen, wildem Spargel und einigen Steinhaufen und -mauern zu bestehen scheint, erreicht. [Irrtum! Es handelt sich um eine Gegend namens ,Vela ravan' östlich vom 969 m hohen Maj.] Hier war ich schon im letzten Jahr, doch maß ich diesem idyllischen Platz mit Kuckuckrufen keine Bedeutung bei. Auf zum Vojak! [Dessen Entfernung unterschätzte ich, da ich die Antenne am vermeintlichen Plas (rechts) nicht erkannt hatte und eher den Argun für den Vojak hielt.]
Di 20.6.06 13:55
Um Komplikationen [wie im letzten Jahr] zu vermeiden, bin ich bis jetzt der Bachmulde [an ihrer Ostseite] gefolgt, wobei der Bach selbst trockenliegt. Es ging [östlich vom 969 m hohen Maj] vorbei an diversen Bruchsteinmauern [bei Vela ravan], zum Teil wie Staudämme wirkend (dahinter dann fruchtbare Wiesen mit wildem Spargel, Blumen etc.) - immer Richtung Norden. Jetzt mußte ich [wieder] auf die linke (westliche) Seite [des Bachbettes] wechseln, und es geht mehr nach WNW.
Ich passe auf, daß ich mich nicht wieder verlaufe. [Daß ich mich im letzten Jahr überhaupt nicht verlaufen hatte, zeigte sich später...] Mich wundert, daß ich zwar immer noch vom Kuckuck begleitet werde, aber auf keinen richtigen Weg stoße. Dabei glaube ich, mich eigentlich [unter Ernstnehmen des letzten Wegweisers] in einer Ortschaft zu befinden! 13:57
14:05 Endlich ein Weg!
Nach Überwinden mehrerer frisch gefällter Bäume (Zivilisation!) stoße ich in einem Wiesengelände etwas östlich vom Bachbett auf einen NWN-SOS[=NNW-SSO]-verlaufenden Steinchenweg, möglicherweise einen dieser Radwege. Ich werde auf der Karte nachforschen und nachsehen, wo ich am besten weiterkomme. Inzwischen werde ich von Dutzenden von Brummern in dieser schönen Waldlichtung umschwärmt... 14:08
14:15 Nach Besichtigung diverser Ruinen (z. T. von alten Bäumen "bewohnt", d. h. sicherlich schon länger verfallen) mache ich mich zwecks besserer Orientierung nach NWN[=NNW] auf.
Di 20.6.06 14:20
Gleich hinter der nächsten Baumgruppe folgte ein Aha-Erlebnis. Hier war ich schon im letzten Jahr. Hier sah ich den Gewittersturm aufziehen. Heute dagegen ist es ruhig, bloß angenehm windig. Um nicht Richtung Poklon bzw. nach Osten zu geraten, folge ich der Radpiste weiter gen Nordwest. 14:23
Di 20.6.06 14:40
Jetzt schlägt's aber dreizehn! Irrtum, das war schon! Nun bin ich doch tatsächlich (erst) angekommen in Mala Učka! Einige Digicam-Fotos zeigen es.
Nun bin ich an einen Wegweiser geraten, der da sagt: Zum Vojak noch 1 h 15' nach links; nach M. Draga habe ich demnach 2 h 15' zurückzugehen. Nach Mošćenice (in südwestlicher Richtung) sind es 2 h 15', nach Plomin 5 h 30', nach Sisol 4 h, jeweils gen SW.
Ich gehe weiter nach Nordosten Richtung Vojak! 14:43
[Am 30. April 1944 wurde der Ort - so der Ortsvorsitzende Mala Učkas im Jahr 1974 - von deutschen und italienischen Besetzern zerstört, wobei 67 Gebäude niederbrannten. (Für Hilfe bei der Übersetzung danke ich meiner Kollegin ,Linda' H.)]
14:50 mehrere Weitwinkelfotos
Das Ortsschild läßt alle Zweifel fahren.
Vorsicht: hinter den Milchkannen schläft ein Schäferhund. Jetzt knurrt er leise und trollt sich von dannen. Recht so!
Noch 1 h 15' bis zum Vojak. 14:50
20.6.06 14:57 Weitwinkelfoto M. Učka
15:05 Landschaftsfoto Richtung Brseč
Leider ist es diesig, also keine Fernsicht. Sehr warm, viele Fliegen. Der Weg ist steil.
15:07 Weg + Vojak [- abgebildet ist links vielmehr eine 1091 m hohe Felsnase südlich vom Sedlo-Sattel!] Weitwinkelfoto
15:09 Erste menschliche Begegnung seit Potoki! Zwei Österreicher überholen mich. Was soll man in den "Alpen" auch schon erwarten?
15:28 Ich muß Pause machen, trinke eine Zusatznahrung (Biosorb), mein letztes Getränk.
15:29
[15:40 Uhr: Westhang des Vojak südlich vom Sedlo-Sattel]
Di 20.6.06 15:42
2 Weitwinkelfotos von der Landseite [= Blick vom Westhang des Učka-Massivs (hier: südlich des Vojak-Gipfels und des Sedlo-Sattels westlich des 1333 m hohen Suhi vrh) auf das Binnenland Istriens]
Ich entdecke eine Höhle am Steilhang, habe aber keine Lust, mich [gemeint: das schwere Teleobjektiv der Pentax-Analogkamera] heranzuzoomen. Ich bin einfach schon zu kaputt. 15:44
15:53 Weitwinkelfoto: Gipfel mit (links darunter) Autobahn [oder andere Verkehrswege]
16:05 Am Bergsattel Sedlo angekommen; die beiden Österreicher waren am Sonnenbaden; einer war so freundlich, ein Foto zu machen.
[Einer der beiden] Wegweiser gibt an: Vojak 20 min. (anderer sagt: 30 min) [-] Poklon 1 h 15 min
andere Richtung: Lovran RT 2 h 15 min (anderer Wegweiser: 2 h 20 min)
Bis Mala Učka sollen es angeblich nur 30 Minuten sein; bis zum Suhi vrh wären es 10 Minuten. Ich mache mich zum Vojak auf, esse aber vorher noch etwas Schokolade. 16:11
Di 20.6.06 16:32
Weitwinkel-Fotoserie von Sedlo bis [zur] Bucht von Opatija kurz vor dem Gipfel. Es ist hier windig; ich muß [darauf] achtgeben, daß ich den [Schreib-]Block nicht verliere. Dabei nerven die Fliegen weiter [- was sie bei Wind sonst eher nicht tun]. Es blüht hier ringsum und duftet. [Die Trekking-Schuhe duften noch Wochen später...] Eine Verschnaufpause tut da gut. 16:35
16:50 Bei einer Tele-Fotorunde Richtung Rijeka ging plötzlich das Kameragehäuse auf. Ärgerlich. Da dürften die meisten [Fotos], wenn nicht der ganze Film, hin sein! [Auf Grund meiner panikartigen Reaktion nahm der Film kaum Schaden; diesen spielte ich aber umgehend zurück und verzichtete so - ohne Not - auf weitere Analog-Fotos.]
Die Medion-Camera meldet gleichfalls [(!) Etwas verwirrt war ich da wohl schon...] "Speicher voll". Vielleicht lösche ich ein paar Bilder, zumal ich ja einige doppelt habe. 16:52
17:07 Der Gipfel mit Steinturm etc. liegt vor mir!
17:13 Ganz oben! Ich genieße den Rundblick [von der Plattform des Turms aus mehr als 1400 m über Meereshöhe]. [Beim Löschen von Bilddateien meiner Medion-Digicam komme ich der Aufforderung ,Batterie wechseln' nach; es war das bis jetzt letzte ,Lebenszeichen' dieser kleinen Kamera! Bei meinen scheiternden Versuchen, dem Kästchen durch mehrfaches Ausprobieren der Akkus wieder Leben einzuhauchen, fühlte ich mich durch das Gekichere aus einer ,Ecke' des Rundturms (kroatisches Pärchen) zusätzlich so genervt, daß ich das Foto-Utensil am liebsten den Hangseglern (Paraglidern) am Vojak nachwerfen mochte, doch konnte ich mich angedenk der bereits geschossenen Bilder und Filmchen wieder beruhigen.
Immerhin findet sich bei YouTube ein Rundblick-Video vom 12.08.2011 vom ,User' versa2004, auf welches ich hier gerne verweise (die Aufnahme entstand auf dem Steinturm nahe der Startrampe der Paraglider):
Auf meiner Exkursion glaubte ich, für den Rest der Tour auf weitere Fotos verzichten zu müssen.]
Di 20.6.06 18:20
17:30 Abmarsch über [die] Teerstraße in Richtung Poklon. [Der] Weg läßt sich gut gehen. Leider ist Poklon [jetzt] immer noch nicht in Sicht.
18:40 Über eine Abkürzung durch den Wald 18:30 Poklon, und 18:35 Restaurant Pension Učka, erreicht. Dort an [einer] Quellfassung (Wasserhahn mit Becken) 1,5 l Wasser getrunken, sowie Flasche mit Wasser aufgefüllt (1 l). Jetzt heißt es: Pfad finden! 18:45
Di 20.6.06 19:10
18:50 [Ich habe den] Weg Richtung Rečina/Dol genommen; dieser war fast eben. Jetzt rechts [ein] Abzweig nach [= zum] Grdi breg (15 min) und Mala Učka (45 min). Zum Dol noch 20 min. Ich nehme die Abzweigung nach rechts, um [den] Weg abzukürzen, auch wenn dieser mit [einer] Steigung beginnt. [18:56 habe ich (gemäß einer Telefonrechnung) Klaus darüber informiert, daß ich es nicht mehr zum Abendessen zurück ins Hotel schaffe, und als neuen Termin für die beabsichtigte Rückkehr 22 Uhr genannt.]
19:30 Eine Fata Morgana? Eine Bank mitten im [= auf dem] Grnac? Sogar mit Tisch? Es stimmt! Mit so einem willkommenen Rastplatz nach beschwerlichem Aufstieg habe ich nicht gerechnet. Es weht ein wohltuender Wind, aber die Fliegen bleiben trotz Mückenspray sehr lästig, so daß ich kaum zum Schreiben komme. Jetzt ist Abendessen angesagt: Vollkornkekse mit Quellwasser.
19:35
Di 20.6.06 19:40
Bis auf Besucher auf dem Vojak [und die Österreicher an dessen Südwesthang], sowie Bauarbeiter dort, dazu einige Autos auf der Teerstraße und - in Poklon selbst - einige Angestellte mit Kind und Hund habe ich wieder keine Menschen auf meiner Tour [hinter Potoki] gesehen; Hunde (dazu zwei angekettete am Hotel Učka) scheinen hier häufiger zu sein...
Jetzt geht's zum Endspurt. Es frischt vom Vojak her auf. 19:45
Di 20.6.06 19:47
Wieder etwas Unbekanntes. Ich komme an einer Art Wochenendhaus mit Torschild "RAJ NA ZEMSE SUDI DOBRE VOJI" vorbei. Nur nicht wundern!
19:57 An [einer] Wegkreuzung mit Wegweiser angekommen. Weiter nach M. Učka 50 Minuten. Nach Dol links 5 Minuten. Nach oben 1 Stunde 20 Minuten zum Vojak (wer's glaubt) oder 30 Minuten zu Vrata. Ich gehe gen M. Učka, um wieder auf die Geröllpiste zu gelangen.
20:27 Nachdem ich den Geröllweg um 20:15 Uhr erreicht hatte ([der dorthin führende] Weg war durch [einen] roten Punkt gut ausgewiesen), gleich weitermarschiert, um keine Zeit zu verlieren. Jetzt [bin ich] an Abzweig nach Medveja (1 Std 30 Min), Babin grob [- ein 1012 m hoher Aussichtspunkt -] 10 min. bzw. Lovran 2 h 15' angekommen. Diese Abzweigung hatte ich im Jahr 2004 genutzt, um dann nach Kuk abzugehen. Es wäre auch heute die günstigste Route, sofern ich den Hochstand und den Zickzackpfad finde.
Mi 21.6.06 5:27
Ich nahm den Weg nach Medveja, passierte um 20:35 das trockene Bachbett [- vgl. zum Jahr 2004, wo ich die Passage noch suchen mußte]. Nach einiger Zeit stellte ich plötzlich fest, daß ich auf einen Pfad Richtung NNW, später sogar nach Norden wanderte, was mir recht spanisch vorkam. Schließlich gelangte ich in der Gegend von Babin grob (wohl dahinter) auf einem schmalen Trampelpfad ostwärts; leider wurde es allmählich dunkel, und ich sah mich gezwungen, in der Wildnis zu kampieren, und zwar ungemütlich am Hang. [Laut Telefonrechnung um 21:55, 22:13, 22:14, 22:24, 22:56 und 22:57 nicht zustande gekommene Telefonate. Offenbar befand ich mich in einem Funkloch, doch wurden die Wahlversuche über das VipNet Kroatiens immerhin registriert.] Unweit konnte ich in Lovranska Draga die Hunde bellen hören. Was sie in der Nacht noch häufiger taten[, so daß an Schlaf kaum zu denken war.] Nachts wurde es zeitweise windig-kalt, so daß ich meine hellblaue Segeljacke und darüber das Regencape anzog. Bei einigermaßen Licht ging es [gegen 4:30 Uhr] weiter, und zwar immer ostwärts.
Auf dem Pfad entlang von Mauern und z. T. verwilderten Wiesen sah ich dann Lovranska Draga links im Tal unter mir. Schließlich gelangte ich auf den Weg von Pavlinov dolac nach Medveja und habe nun die kleine Ortschaft Vlasin erreicht. Wenn alles klappt, bin ich zum Frühstück in M.D.
5:35
Mi 21.6.06 5:45
Der Weg wird steiler, etwa [Richtung] SOS; begleitet wird er von einer Stromleitung (2 Drähte).
21.6.06 5:51 Jetzt geht es Richtung ONO. Ich kann tief unter mir bereits Medveja sehen.
6:20 Ortschaft, vermutlich Kali [eher Cesara], erreicht, noch hoch über der Hauptstraße [Nr. 66]; [ich] glaube, rechts Kraj zu erkennen ([es ist] wohl eher Gradac). Das letzte Wegstück war eine Tortour [= Tortur]: fast nur Stufen!
Mi 21.6.06 6:26 Ich erreiche eine geteerte Straße. Himmel, was bin ich froh!
7:25: [Um] 6:50 [hatte ich die frühere] Europastraße erreicht, ohne Pause bis Kraj gefolgt; Ankunft dort 7:10, nach zehn Minuten passiert. Jetzt am Ortsausgangsschild 3 Sitzbänke gesichtet. Pause muß sein. 7:25
Mi 21.6.06 14:15
Heute morgen um 7:50 im Hotel Marina eingetroffen, 23 Stunden nach dem Aufbruch, davon ca. 7 Stunden Ruhezeiten (Aufbruch am Morgen gegen 4:30 Uhr, Einbruch der Dunkelheit [am Vorabend] ca. 22:00 Uhr.)
Nach einem ausgiebigen Bad zum Frühstück gegangen, [dabei aber] sehr behutsam, da ich brennende Füße und zahlreiche Blasen [an denselben] hatte. [Es empfiehlt sich, bei ganztägigen Touren auch bei Wärme zwei Paar dickere Socken zu tragen!] Dann war Ausspannen, Rasieren und Auspacken angesagt.
Zum Mittagessen die Kalte Platte vom Abendessen verzehrt; [Ich hatte] weiterhin starke Schmerzen im Schulterbereich (vom Rucksack [welcher keinen Hüftgurt besaß - für diese Nachlässigkeit fühlte ich mit Recht bestraft...]) und an den Füßen. Auch die Beinbewegungen fallen schwer, obschon ich weder Hüft- noch Knieschmerzen habe. Die zahlreichen Steintreppenstufen oberhalb Medvejas wirken übel nach. Zum Schwimmen werde ich heute nicht gehen. Es ist leicht bedeckt, und zum Strand werde ich es noch nicht schaffen. 14:25
Mi 21.6.06 15:50
Einen kleinen Spaziergang zum Strand unternommen; [es] klappte einigermaßen. Mutter und Klaus besucht. [Die] Luft wirkt stechend heiß; es ist weiterhin teils dunstig, teils bedeckt, wahrscheinlich sehr schwül. Ein Eis bei Magniola geholt für zehn Kuna (Strachiatella[?] + Sacher). Anschließend über [den] Hafen zum Tourist Bureau Anna Linea, wo ich für 50 Kuna (eigentlich 55 Kuna, aber ermäßigt erhalten) eine neue Nationalpark[gemeint: Naturpark]-Učka-Karte erstanden [habe], da meine bisherige arg ramponiert ist. Jetzt zurück zum Hotel. 15:52
15:58 [Mein erneutes] Kartenstudium ergab, daß ich [auf der Radpiste nach Mala Učka] bei Babin grob eine Abzweigung [nach links] zu früh genommen hatte. Ich hätte erst das Denkmal rechts passieren müssen. Dadurch, daß ich [nach dem Verlassen des Hauptweges] auf Schotterflächen geriet - mit ordentlich klappernden Steinplättchen -, kam ich arg in Verzug und war [am 20. Juni so etwa gegen 21 Uhr] froh, [östlich von Babin grob] wieder auf einen Pfad nach Medveja zu geraten. 15:59
[...]
Do, 22.6.06 20:50
Ein sehr warmer Badetag; Wassertemperatur 24 °C, in Ufernähe 25 °C; Lufttemperatur im Schatten 27 °C, ohne Schatten 48°C. War viel Schwimmen, [doch wir] hatten ein großsteiniges Wassergelände [vor dem Strand] erwischt, so daß [ein] Auftreten trotz Badesandalen für mich sehr schmerzhaft war. Im Laufe des Nachmittags entzündete sich eine Blase unterhalb des rechten großen Zehs (Fußsohle); als es nicht besser wurde, zurück zum Hotel gehumpelt [...]
[...]
[Für die beiden letzten Fotos danke ich D. Bodi aus Regensburg!]
Sa, 24.6.06 17:55
Gerade hält der Zug in Opatija-Matulji. [Wir waren mit einem Taxi nach Rijeka gefahren und dort in den Urlaubsexpress gestiegen, wo mich Erinnerungen an die Zeit um 1970 bewegten - welch' ein Bahnhof!] Ich bin auf der Rückreise. Es ist sehr heiß - heute Mittag waren es 34 °C - und die Zugbegleiterin bot uns an, den Waggon zu wechseln, weil die Klimaanlage defekt sei. Nach dem Abteilwechsel wurde es angenehmer. Nebenbei bemerkt funktionierte die Klimaanlage schon auf der Hinfahrt nicht wie erwartet - damals wurde es freilich nicht warm genug. [...] Das Wetter der letzten Tage war wunderschön; ich habe wegen der entzündeten Blase gestern und heute aber nicht gebadet. Ja, es war eigentlich zu heiß, nach draußen zu gehen bei Temperaturen um die 50 °C in der Sonne. Ich habe viel humpeln müssen, kann aber heute wieder fast gut laufen. Heute Mittag habe ich mit Klaus im Bistro "Plaža" Tintenfisch gegessen und mich mit dem Wirt unterhalten, welcher die meiste Zeit des Jahres im Saarland lebt, wie er erzählte. [...] 18:03
18:05 Ankunft in Sapjane. Gleich verlassen wir Kroatien. Ein sehr interessanter und anspruchsvoller Urlaub neigt sich seinem Ende zu!"
„Eine Nacht im Grand Hotel ist Luxus für den Körper. Eine Nacht unterm Sternenzelt ist Luxus für die Seele."
Rolf Nöckel (Redakteur bei der WZ, Wochenendbeilage "Reise-Magazin" vom 11. Juli 2009, S. 9)
Herbst 2006 (13. Reise - Bahn): Vierte Zugfahrt zum Mittelmeer
Im September 2006 war ich wieder in Mošćenička Draga, ohne jedoch eine Tagestour zu unternehmen. Reiner Strandurlaub war demnach angesagt und wegen des zunehmenden Stresses im Beruf auch nötig!
Foto-Galerie mit Auszug aus dem „Tagebuch Istrien September 2006":
„16.9.06 [...]
14:37 [Wir sind im Bahnhof Rijeka] angekommen[
14:54 Straße Kršimirova vom Bahnhofsvorplatz aus in Richtung Busbahnhof]
15:00 Da kein Taxi am Bf.-Eingang vorzufinden war, sind wir zur Bushaltestelle [gegangen], wollen mit der Linie 32 nach Lovran oder gleich weiter bis Medveja. Ich wäre lieber zum Busbahnhof gegangen und hätte nach einem Schnellbus Ausschau gehalten.[
15:59 Ortsdurchfahrt in Ika]
16:10 Ankunft [im] Busbahnhof Lovran
16:55 Da vor ca. 20:00 kein Bus weiter nach Mošćenička Draga fuhr, [per ,Handy'] in M.D. [ein] Taxi bestellt. 16:50 [Uhr war die] Ankunft in M.D.
So[nntag,] 17.9.06 10:26
Die Fahrt mit dem Bus Linie 32 ab Rijeka Hbf war zunächst recht unbequem, denn angesichts des mäßigen Wetters schien die halbe Welt auf den Beinen zu sein und der Bus entsprechend brechend voll. Wir hatten Mühe, unsere Trolleys unterzubringen, ohne irgendwelche Einkaufstüten zu zerquetschen. Nach und nach wurde es leerer; wir konnten nach hinten vorrücken, und meine Mutter fand schließlich sogar einen Sitzplatz, während ich mir, je näher wir Opatija kamen, zunehmend vorkam wie beim Rodeoreiten. Der Bus bremste oft scharf, um eine Lücke an den Bushaltestellen einzunehmen, aber irgendwie machte es mir doch Spaß. Die Fahrt nach Lovran kostete übrigens 18 Kuna pro Person, verglichen mit einem Taxi doch recht günstig. Während ich stand und sicherte, konnte ich leider von der Umgebung kaum etwas sehen. Gelegentlich - wenn der Bus stand - konnte ich ein Foto schießen, so zum Beispiel vom Eingangsbereich der Orthopädie-Klinik.
[Foto von 16:01 Uhr]
Für mich war die Busfahrt eine willkommene Abwechslung. Froh war ich auch, daß es mit dem Taxi klappte. Die Fahrt von Lovran nach Mošćenička Draga kostete 80 Kuna bzw. 11 Euro. Ich erfuhr, daß die Taxifahrer gewöhnlich einen Euro pro Kilometer berechneten.
Heute gießt es in Strömen, zeitweise blitzt und kracht es; es kühlt sich merklich ab.
Ich habe nach dem Frühstück etwas gelesen, Rudolf Drößler, Astronomie in Stein (ca. 1987 erschienen), danach versucht, meine Pentax ME zu reparieren, die schon vor dem ersten Bild versagte (Transporthebel läßt sich nicht durchdrücken, bzw. verharrt in Auslösestellung); leider mußte ich dies mangels geeigneten Werkzeugs aufgeben. 10:36
So[nntag,] 17.9.06 13:48
Am späten Vormittag, als sich das Wetter besserte, einen Spaziergang nach Sveti Petar unternommen, Kapelle und Scherbenfundstelle inspiziert; einige Fotos gemacht.
An der Fundstelle wieder Porzellan aufgelesen, darunter wieder ein Lavero-Stempel. Kaum waren wir wieder am Hotel, ergoß es sich wieder in Strömen über uns und das Tal. 13:49
18.9.06 9:25
Gestern Nachmittag habe ich mit der Mutter einen Strandspaziergang unternommen, der durch italienisches Lautsprechergequake und dahinhetzende Jugendliche erheblich gestört wurde. Nichtdestotrotz war ich froh, am Wasser zu sein, ohne daß es regnete.
Da es auch heute morgen trocken und nur mäßig bedeckt ist, breche ich jetzt nach Mošćenice auf, um eventuell das Panorama zu genießen.
[...]
18:06 Insgesamt zweimal im Wasser gewesen; das Wetter blieb unbeständig mit sonnigen Abschnitten und ohne Regen.
[...]
[Ein Filmstreifen vom Hauptstrand ,Sipar' vom 20. September (10:14 Uhr) zeigt die ruhige See mit der Insel Cres:
]
Sa[mstag,] 23.9.06 16:43
Wir sind gerade per Taxi in Rijeka am Hauptbahnhof eingetroffen [...]. Unterwegs habe ich Fotos gemacht, von Kraj aus zum Meer; in Lovran (orthopädische Kinik u. a.) und von der Umgehungsstraße von Opatija aus, zuletzt von der ,Einfall'-Straße nach Rijeka.
Es ist nach wie vor herrliches Wetter [...]. [...] Nachdem das Reisegepäck verstaut war, hat mich meine Mutter zum Strand begleitet. [...] Der Abschied [von Mošćenička Draga] fiel mir angesichts der schönen Aussicht schwer. Ich machte viele Fotos und Filmchen mit meiner Jenoptik-Kamera. [...] Meinen Mühlstein [besser: Verankerungsstein]bin ich auch diesmal nicht losgeworden. Das Hotel hatte kein Interesse, das Museum in Mošćenice bislang auch nicht. 16:54 [Eine Zusammenfassung der insgesamt fünf Filmstreifen vom Hauptstrand ,Sipar' sehen Sie hier:
]
Sa[mstag,] 23.9.06 18:11
[Die] Abfahrt in Rijeka war gegen 17:50; [das] Panorama auf Učka war leider durch diesige Sicht getrübt; daher nur wenige Fotos gemacht."
Der Verfasser am Strand von Mošćenička Draga, photographiert von seiner Mutter (23.09.2006, 11:11 und 11:15 Uhr)
Abschließend eine abspielbare Filmliste mit Videos vom September-Urlaub: